Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
für alle Mal zu besiegen!«, versicherte Dodo.
Geschlossener als je zuvor gingen die fünf ins Labor, um mit der Zubereitung des flinken Korianders zu beginnen. Die einfachste, aber auch die langwierigste Sache war, die fünf Liter Regenwasser zu sammeln. Fiore hatte jedoch sofort eine gute Idee: »Lasst uns einen großen Behälter nehmen und ihn nach draußen stellen. Ich denke, in zwei Monaten wird es genug regnen. Wir müssen also nichts weiter tun, als auf schlechtes Wetter zu warten.«
Cesco nahm einen alten Kupferkessel. »O.k., den werden wir raus in den Garten an die große Magnolie stellen und hoffen, dass es so schnell wie möglich regnet. Aber wie fabriziert man brenzliges Mehl?«
Nina und Fiore machten sich daran, verschiedene Bücher über Alchimie zu lesen, während Dodo sich zwischen den unzähligen Fläschchen auf die Suche nach einem mit Kometenschweif begab. Roxy kramte zwischen den wertvollen Steinen und Metallen nach dem lilafarbenen Pfeffer.
Der Nachmittag verging wie im Flug. Zwischen dampfenden Töpfen und verpuffenden Flüssigkeiten versuchten die Kinder, die nötigen Substanzen herzustellen. Doch es war nichts zu machen: Alle Experimente scheiterten. Sie ließen sich jedoch nicht unterkriegen, auch wenn sie immer wieder enttäuscht wurden. Bevor die vier Freunde nach Hause gingen, versicherte Nina ihnen, dass sie mit ein wenig Geduld die Lösung schon finden würden.
»Vielleicht ist es an der Zeit, Professor José um Hilfe zu bitten«, bemerkte Cesco, aber Nina war unschlüssig: »Er hat zu viel zu tun, ich glaube nicht, dass er uns helfen kann. Aber ich werde ihn fragen, wenn wir es wirklich nicht allein schaffen.«
Um acht Uhr abends stieg Nina ins Acqueo Profundis hinab. Sie wollte mit Max sprechen.
Als sie ins Unterwasserlabor trat, sah sie Andora mit hängenden Armen auf und ab gehen und fragte ihren Androidenfreund: »Max, bist du sicher, dass sie keine Probleme machen wird?«
Max ließ zuversichtlich die glockenförmigen Ohren kreisen und lächelte. »Ab und zu zerbricht xie etwax, aber xonst ixt xie ziemlich ordentlich«, sagte er, während er wieder mal ein Glas mit Erdbeermarmelade öffnete.
»Isst sie denn jetzt?«, fragte die junge Alchimistin neugierig.
»Nein, xie xpuckt allex wieder aux. Vielleicht reicht ihr auch einfach die Energie, um zu überleben.«
Ein wenig machte sich Max Sorgen, weil Andora nichts zu sich nehmen wollte, obwohl sie schon wieder ganz hergestellt war. Sie schien traurig zu sein. Oft setzte sie sich vor die großen Fenster und starrte auf den Meeresboden und die Fische, die zwischen den Algen schwammen.
»Glaubst du, dass sie nach draußen möchte?« Nina wusste wirklich nicht, was sie Max raten sollte, auch weil sie Andora gar nicht über den Weg traute. Dafür erinnerte sie sich zu gut, wie hinterhältig und böse sie noch vor Kurzem gewesen war. Natürlich konnte sich der Androide auch geändert haben. Aber in Nina überwog die Befürchtung, dass er irgendeine Teufelei aushecken würde.
»Xie muxx xich daran gewöhnen, im Acqueo Profundix zu leben. Ex ixt nur eine Frage der Zeit«, beharrte Max.
Die Tage vergingen schleppend. Max versuchte vergeblich, den Androiden mit Erdbeermarmelade zu füttern, und Nina fahndete zusammen mit ihren Freunden jeden Nachmittag nach neuen alchimistischen Lösungen, die aber nie zu einem Ergebnis führten. Fiore hatte mittlerweile fünf Bücher über klassische Alchimie gelesen und Roxy einen Haufen Formeln entworfen, die leider alle nicht funktionierten. Derweil waren Cesco und Dodo damit beschäftigt, minutiös alle Fläschchen und Reagenzgläschen des Labors zu katalogisieren, in der Hoffnung, einen nützlichen Hinweis zu finden. Die einzige Substanz, die sie hergestellt hatten, war der Pfeffer, der allerdings nicht lilafarben war, sondern gelb. Vom Kometenschweif fehlte nach wie vor jede Spur.
Etwas Erfreuliches ereignete sich dennoch. Es regnete! Tatsächlich hatte sich der Behälter neben der Magnolie schon mit mindestens einem Liter Regenwasser gefüllt. Es war zumindest ein winziger Schritt nach vorn.
Nina war aufgrund der vielen Misserfolge niedergeschlagen.
An einem kalten Dezembernachmittag ging sie schließlich zur Dependance der Villa, wo sie Professor José versunken zwischen Zetteln, Zeichnungen und verschiedenen Plänen fand. Er war drauf und dran, das Projekt für den Bürgermeister fertigzustellen.
»Noch eine Woche und dann werde ich alles abgeben können«, kündigte der Professor
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