Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
sagte er, unbewusst den Hals nach vorn reckend. »Aber Sie sind es, Graf, der Nina und ihre kleinen Freunde besiegen muss.« Der Marquis wickelte sich den Schal um den Hals und starrte Karkon herausfordernd an.
»Für den Moment, lieber Bürgermeister, empfehle ich Ihnen, keine Magie zu benutzen. Unsere Abmachung steht noch, und schon sehr bald werden Sie Ihre wahre diabolische Natur zeigen können.«
Der Magier stand auf, warf den violetten Umhang um sich und ging zum Ausgang. Als er vor der Tür stand, wandte er sich noch einmal zum Bürgermeister und gab ihm einen letzten Rat: »Es sind nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Veranlassen Sie, dass in der Stadt wieder alles ruhig wird. Die Menschen müssen Sie lieben, Sie achten. Sie sind der Bürgermeister! Wenn Sie die Bürger auf Ihrer Seite haben, wird niemand auf die Idee kommen, dass Sie abgrundtiefböse sind. Habe ich mich deutlich ausgedrückt...?«
LSL lächelte hinterhältig und versprach, dass er alles ihm Mögliche tun würde, um Weihnachten ohne Skandale und Streitereien verstreichen zu lassen. »Vom geflügelten Löwen wird man nicht mehr sprechen. Ich werde die Statue mit einem Tuch abdecken lassen und erklären, dass sie restauriert werden muss. So wird man nichts von ihrem Zauberbann bemerken, verehrter Graf. Die Stadt wird zu Weihnachten in Feierstimmung sein. Aber wir«, zischte er böse, »wir werden neue Fallen aufstellen ... tödliche Fallen!«
Auch an den folgenden Tagen kamen die Freunde wieder zur Villa Espasia, um der jungen Alchimistin zu helfen, das brenzlige Mehl, den Kometenschweif und den lilafarbenen Pfeffer zu finden. Von Fortschritten konnte aber keine Rede sein. Dieses Mal handelte es sich wirklich um eine langwierige, besonders komplizierte Bewährungsprobe, und Nina begann zu befürchten, dass sie es nicht schaffen würde, ihre alchimistischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Der Gedanke, ihren Großvater enttäuschen zu können, quälte sie, und für die Kinder der Welt hätte ihr Versagen schlimme Folgen. Denn wer würde sie dann vor dem bösen Karkon retten?
Zum Glück hatten die Freunde das Systema Magicum Universi. Als Cesco in einem kleinen Döschen ein weißes Pulver fand, zeigte er es Nina. »Was hältst du davon? Könnte das vielleicht das brenzlige Mehl sein?«
Nina berührte die merkwürdige Substanz und sah sich die Dose genauer an: »Da steht nichts. Seltsam, normalerweise hat Opa immer alles aufs Genaueste beschriftet. Vielleicht hilft uns das Buch weiter.«
Die junge Alchimistin legte die Hand mit dem Mal auf das flüssige Blatt: »Liebes Buch, ist dies das brenzlige Mehl?«
Wirf auf mich das weiße Pulver,
ich werde keiner Antwort müde.
Mit einem Löffel nahm Nina etwas von dem Pulver und streute es auf das Buch. Es versank im flüssigen Blatt. Nach wenigen Sekunden war ein lautes Krachen aus dem Inneren des Systema Magicum Universi zu hören.
Weiß und knusprig, schwülstig und fein, ja, das ist das brenzlige Mehl.
Nimm nur 200 Gramm und leg es zwischen zwei Spiegel.
Zehn Tage muss es ruhen, dann kann es verbrennen.
Jetzt, da du es gefunden hast, suche den Kometenschweif, ein Buch deines Lehrers hat dir schon geholfen.
Mach dir keine Sorgen, vielleicht wird zu Weihnachten die Überraschung kommen.
Der lilafarbene Pfeffer wartet darauf, aus Madrid einzutreffen und dich am Weihnachtstag zu finden.
»Bei allen Schokoladen der Welt!«, jauchzte Nina. »Cesco, du hast tatsächlich das brenzlige Mehl gefunden. Du bist ein Genie! Jetzt müssen wir nur noch zwei Spiegel holen und zehn Tage warten, bevor wir es kochen können.«
Cesco hielt mit stolz geschwellter Brust die Dose in der Hand, während sich die anderen mit gespielter Verehrung unter lauter Komplimenten vor ihm verbeugten.
Das Buch hatte ihnen ein paar wichtige Hinweise gegeben. Für den Kometenschweif und den lilafarbenen Pfeffer mussten sie bis Weihnachten warten. Und das Systema Magicum Universi hatte Nina außerdem darin bestätigt, das Buch mit den Alchizeichnungen von Professor José zu verwenden. Es stimmte sie fröhlich, dass sie anscheinend auf dem richtigen Weg war, auch wenn sie nicht hinter das Rätsel mit dem lilafarbenen Pfeffer kam.
»Glaubst du, dass deine Tanten den lilafarbenen Pfeffer aus Madrid mitbringen werden?«, fragte Roxy.
»Ich weiß nicht. Es wäre doch merkwürdig, wenn Carmen oder Andora diese alchimistische Substanz besitzen würden. Aber wir
werden sehen«, antwortete das Mädchen vom
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