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Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Titel: Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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der Mönch.
    »Auch Eterea hat mir erklärt, dass alles von den Gedanken abhängt«, sagte Nina, ohne zu bemerken, dass die Stimme sie nach und nach für sich einnahm.
    »Das ist wahr. Nur verlangt Eterea viele Opfer von dir. Viel Leid. Sie hat sogar deinen Großvater, Professor Mischa, sterben lassen und hält ihn wie einen Sklaven«, sagte die Stimme lauernd.
    Der Mönch ließ Nina verstehen, dass er über alles Bescheid wusste. Er kannte sogar die Kraft von Eterea, der Großen Hüterin der Alchimie. Ganz langsam drehte er sich zu ihr und streckte die Hände aus, als ob er die des Mädchens berühren wollte.
    »Mein Großvater ist kein Sklave von Eterea. Er ist ein großer Alchimist. Karkon hat ihn umgebracht. Ich werde dir beweisen, dass du lügst«, wehrte sich Nina mit letzter Kraft und wich zurück, denn sie hatte verstanden, dass sie in eine Falle getappt war. Geschickt warf sie das schwarze Stäbchen in die Flammen der Kerzen. Es verbrannte augenblicklich und setzte einen herrlichen Duft frei.
    »Ahh, was hast du gemacht! Das wirst du bereuen!«
    Die Stimme des Mönches wurde rau und abstoßend. Er riss schützend die Hände vor sein geheimnisvolles Gesicht unter der Kapuze, drehte sich fahrig herum und schleuderte den großen Kerzenständer zu Boden. Die Kerzen erloschen und im Turm wurde es dunkel. Nina sah nichts mehr. Doch sie spürte, wie der Mönch sie im Vorbeigehen streifte.
    Die Stimme war verstummt und ließ die junge Alchimistin von der Angst übermannt zurück. Nina suchte, sich panisch vorwärtstastend, nach der Tür, fand sie und stolperte hastig die Wendeltreppe hinunter. Vor lauter Eile rutschte sie aus und purzelte nach unten. Voller Schmerzen versuchte sie sich aufzurappeln, als sie erneut das  Spiel der Violine hörte. Sie blickte auf, doch sie sah nichts. Aber plötzlich ließ sich die Stimme noch einmal vernehmen:
    »Ich bin das, was du brauchst. Das Böse, das du mir antun willst, wird zu dir zurückkehren. Du kannst dich nicht von mir befreien, denn ich bin in dir. Wenn du mich umbringst, wirst du dich selbst umbringen. Lausche dieser Musik, sie ist traurig. Es ist meine Seele, die zu dir spricht. Höre auf mich. Ich erwarte dich.«
    Nina stand der kalte Angstschweiß auf der Stirn, sie war verschreckt und durcheinander. Als sie die zweite Treppe hinuntersteigen wollte, tauchte der rote Vorhang wieder auf und zog sie in den Abgrund.
    Nina schreckte schreiend im Bett hoch.
    Der Albtraum war vorüber. Im Halbdunkel ihres Zimmers versuchte Nina sich zu beruhigen. Gerade so schaffte sie es, zu atmen. Sie knipste die Nachttischlampe an und schleppte sich ins Bad, um ein paar Schlucke Wasser zu trinken. Im Spiegel sah sie ihre geröteten Augen, ihre hochroten Wangen und die zerzausten Haare. In der Hand hielt sie nur noch einen Stab: Verus. Sie presste ihn an ihre Brust und betete darum, dass die Guten Magier von Xorax sie beschützen würden. Nina fing heftig an zu weinen. Zwischen den Schluchzern stammelte sie immer wieder den Namen ihres Großvaters, ihres geliebten Opa Mischa.
    Abgekämpft legte sie sich wieder zurück ins Bett. Ihre Tränen durchnässten das ganze Kissen. Adonis und Platon leckten ihr, in dem verzweifelten Versuch, sie zu trösten, besorgt das Gesicht.
    Das Böse hatte Nina wieder auf die Probe gestellt.

Opa Mischas Geschenk
    »Ninotschka, hier ist dein Frühstück. Ich hab dir auch frische Früchte mitgebracht. Los, steh auf, es ist neun Uhr. Wenn du das Fenster aufmachst, wirst du etwas sehen, das dir gefallen wird!«, kündigte Ljuba munter an, als sie in Ninas Zimmer kam. Das Kindermädchen stellte das Tablett auf den kleinen Tisch und wartete, bis Nina aus dem Bett gekrabbelt war.
    »Was ist denn da draußen?«, fragte Nina und rieb sich müde die Augen, die vom Weinen noch ganz geschwollenen waren.
    »Zieh die Vorhänge auf und du wirst es sehen. Ich bin wieder in der Küche. Ich habe eine Menge zu tun. Nur noch ein Tag, dann ist schon Weihnachten. Und morgen kommen deine Eltern und die Tanten«, flötete Sahnetorte und ging so schnell wieder hinaus, dass sie das verheulte Gesicht des Mädchens gar nicht bemerkte.
    Nina stand lustlos auf, nahm ein Keks vom Tablett und knabberte ihn, während sie kraftlos an den Vorhängen zog.
    Vor ihr lag eine weiße Zauberlandschaft.
    »Es schneit!«, rief sie ungläubig. Sofort öffnete sie das Fenster und ließ sich das Gesicht von der frischen Luft streicheln. Sie zog den sauberen Geruch des Schnees ein und fühlte sich

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