Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
echt kalt!« Fiore bibberte am ganzen Körper und hatte furchtbare Angst, einer Spinne zu begegnen.
Roxy hauchte sich in die Hände, um sie zu wärmen. Da hörten sie auf einmal Stimmen und das metallene Klirren von Ketten. Die Geräusche kamen vom Ende des Ganges, wo ein heller Lichtschein zu sehen war.
Cesco und Nina gingen vorsichtig voran und sahen den Bürgermeister und zwei Wachen vor der Tür einer Zelle stehen.
»Ihr werdet hier drinbleiben, bis ihr eure Schuld eingesteht!«, rief LSL. Die Wachen hievten eine große Kette hoch und fädelten sie durch die Gitterstäbe, um die Zellentür zu verschließen.
Da nahm Nina allen Mut zusammen und sprang aus der Dunkelheit hervor.
»Ihr Lügner!«, schrie sie und spritzte dem fiesen Bürgermeister und den zwei Wachen das starke Salz ins Gesicht. Nicht mehr fähig zu reagieren, stürzten sie zu Boden.
»Nina!«, schrien Dodo und Professor José wie aus einem Mund.
»Ja, wir sind alle hier. Jetzt werden wir euch aus diesem stinkenden Loch holen!« Nina löste die Kette von den Stäben, riss die Gittertür auf und die beiden Gefangenen sprangen aus der Zelle. Dankbar klopfte der Professor den Kindern auf die Schultern, und Dodo umarmte seine Freunde erleichtert. Seine Augen waren vom vielen Weinen ganz geschwollen. »Ist das sch... schön, euch zu sehen. Den R... Rubin hatte ich dieses Mal in der Tasche.«
Nina drückte ihren Freund glücklich an sich, Cesco und Roxy lächelten zufrieden, und Fiore half Professor José, seinen Umhang anzulegen.
»Vielen Dank, ihr seid zur rechten Zeit gekommen. Es war fürchterlich. Sie haben uns verhört und dann haben sie Dodo und mich auf einmal in den Kerker geschleppt. Dieser Bürgermeister ist verrückt. Er steht mit Sicherheit in den Diensten von Graf Karkon.« Der Professor sprach stockend und klapperte vor Kälte mit den Zähnen.
»Ja, es ist alles Karkons Werk«, stimmte Nina dem Lehrer zu. »Aber jetzt müssen wir hier weg. Die Wirkung des starken Salzes dauert nur zwei Stunden an.«
»Starkes Salz? Sehr gut, Kleine. Du bist wirklich eine außergewöhnliche Alchimistin. Dieser Zauber war genau der richtige«, lobte Professor José Nina begeistert.
»Wenn sie aufwachen, werden sie sich an nichts mehr erinnern. Hoffe ich zumindest«, sagte Nina und blickte auf den Bürgermeister und die Wachen, die ausgestreckt am Boden lagen.
Schnell liefen sie den Gang zurück, die Treppen hinauf und traten außer Atem, aber glücklich wieder in die Freiheit.
Fiore lehnte sich für einen Moment an die Mauer des Gefängnisses, um Luft zu holen. »Da sind wir ja gerade noch einmal davongekommen.«
»Das stimmt«, antwortete Nina. »Und jetzt lasst uns schnell zur Giudecca zurückfahren. Ihr geht am besten gleich nach Hause, damit sich eure Eltern keine Sorgen machen. Wir sehen uns morgen.«
»Und wenn sie m... mich noch einmal h... holen? W... was mache ich dann?«, fragte Dodo, der verständlicherweise immer noch völlig verängstigt war.
Professor José beruhigte ihn. »Ich glaube nicht, dass sie das tun werden. Zumindest für einige Zeit werden sie dich in Ruhe lassen. Und ich hoffe, dass sie auch euch anderen und mir vom Leibe bleiben. Ansonsten werde ich meine Zauberkünste benutzen müssen und LSL in eine Kröte verwandeln«, versprach Professor José wütend.
Die Kinder sahen ihn entgeistert an und fingen laut an zu lachen. Roxy gefiel die Idee, den Bürgermeister in eine Kröte zu verzaubern, und wer weiß, vielleicht würde es eines Tages noch passieren ...
Cesco, Fiore und Roxy begleiteten Dodo bis nach Hause. Er erzählte seinen Eltern nichts von dem schrecklichen Abenteuer, und mit der Ausrede, sie würden zusammen die Hausaufgaben machen, wollte er direkt auf sein Zimmer gehen. »Wir müssen total viel lernen«, erklärte Fiore Dodos Mama, die fragte, warum es so spät geworden war.
»Wir waren zum Mittagessen bei Nina«, log Cesco prompt. »Professor José war da und hat uns mit Mathe geholfen.«
Dodos Mutter schöpfte keinen Verdacht und ließ die Kinder in Ruhe lernen. Schokolade und Bonbons in sich hineinstopfend verbrachten die vier den Rest des Nachmittages damit, zu überlegen, wie sie es LSL heimzahlen konnten. Sie hatten so eine große Wut auf ihn!
Nina und Professor José hingegen waren zur Villa zurückgegangen und hatten sich im Kaminzimmer vor das prasselnde Feuer gesetzt. Der Lehrer starrte gedankenverloren in die Flammen und schwieg. Nina wurde bewusst, dass die Situation für ihn wirklich
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