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Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Titel: Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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ragten hoch empor und die Fenster, waren hell erleuchtet, als ob im Inneren ein großes Fest stattfinden würde. Die Nacht war mild und am Himmel leuchteten Millionen von Sternen. Nichts an diesem unbekannten Ort schien bedrohlich. Nina ging zögernd vorwärts und schaute sich argwöhnisch um. Aber sie sah niemanden. Der Mönch schien nicht da zu sein.
    Als sie vor dem Schloss ankam, öffnete sich knarrend das schwere, mit Eisenbeschlägen besetzte Holztor. Sofort lenkte die Musik einer Violine die Aufmerksamkeit der jungen Alchimistin auf sich. Sie kam aus einem der Türme. Nina trat neugierig ein, um herauszufinden, wer dort so wunderbar spielte. Die vier alten Kanonen, die im Eingang standen, schüchterten sie ein und sie blickte sich vorsichtig um. An den Wänden hingen mittelalterliche Schilde und Lanzen, und es gab keine Türen, sondern nur eine Wendeltreppe. Nina stieg mühsam die breiten Stufen aus rotem Marmor empor und stand  plötzlich vor dem Eingang zum ersten Turm. Doch der Klang der Violine war noch fern. Sie ging weiter einen Flur entlang, an dessen Wänden antike Gemälde von Prinzessinnen und Edelmännern hingen. Dann stieg sie eine weitere Wendeltreppe aus grünen Marmorstufen hinauf, die ein wenig schmaler war als die erste. Vor der Tür zum zweiten Turm bemerkte sie jedoch, dass die Musik von der anderen Seite des Schlosses zu kommen schien. Also durchquerte sie zwei prächtige, mit samtbezogenen Sofas, Sesseln aus Damast, Bücherregalen und Möbeln aus edlem Holz eingerichtete Zimmer und bog dann in einen langen Flur ein, den Statuen von seltsamen Tieren säumten.
    Schließlich stand sie vor einer letzten, engen Wendeltreppe aus violettem Marmor. Nina, die in der Hand die beiden duftenden Stäbchen umklammerte, kletterte die Stufen schnaufend empor. Die Luft zum Atmen wurde ihr langsam knapp. Jetzt hörte sie den Geigenklang ganz nah. Nina öffnete langsam die Tür zur Turmspitze und trat ein.
    Mitten im Raum entdeckte sie eine Violine. Doch zu ihrer Überraschung war dort kein Musiker. Das Instrument schwebte wie von Geisterhand getragen in der Luft. Der Bogen strich sanft über die Saiten und ließ eine liebliche Musik erklingen. Nina näherte sich der Geige und wurde von dem unbändigen Wunsch gepackt, sie zu ergreifen und selbst weiterzumusizieren. Sie konnte nicht widerstehen. Völlig in die Musik versunken spielte sie das Instrument, als ob sie nie etwas anderes getan hätte.
    All ihre Ängste verschwanden, kein einziger negativer Gedanke fand mehr in ihr Platz. Es war, als ob all ihre Probleme sich in der Melodie auflösten; Xorax, Dodo, und die vier Geheimnisse schienen weit weg zu sein. Nina spielte mit geschlossenen Augen und in ihrem Kopf drehte sich alles.
    Auf einmal endete die Musik. Nina wollte weiterspielen, aber sie bemerkte, dass sie das Instrument nicht mehr in ihren Händen hielt. Es hatte sich in Nichts aufgelöst. Sie schaute sich um und im Halbschatten einer Ecke sah sie ihn. Den Mönch.
    »Ich freue mich, dich wiederzusehen. Du bist also zu mir zurückgekehrt«, empfing sie die Stimme.
    »Nein! Du bist es, der in meine Träume dringt!« Erschrocken kam Nina wieder zu sich und hielt die beiden Stäbchen fest in ihrer rechten Hand.
    »Denk daran, ich bin das, was du brauchst. Weise mich nicht ab. Ich bin hier, um dir zu helfen. Um dir die Freude zu schenken, die du verdienst«, begann der Mönch mit ruhiger Stimme. Sich langsam dem Mädchen nähernd, fragte er: »Sag mir, warst du etwa nicht glücklich, als du die Geige spieltest?«
    »Doch, es war sehr schön, aber warum ...«
    Er unterbrach Nina barsch: »Versuche nicht zu verstehen, warum du das Instrument beherrscht hast. Lebe die Schönheit des Moments. Denk daran, dass du alles machen und haben kannst, was du dir wünschst. Dafür bin ich da. Du weißt es ...« Die Stimme des Mönches wurde immer einschmeichelnder und seine Worte schienen so unendlich weise.
    »Ich höre nicht auf dich. Du bist böse«, versuchte die junge Alchimistin sich selbst zu überzeugen.
    Der Mönch ging zu einem großen Kerzenleuchter und seine Finger spielten mit der züngelnden Flamme.
    »Siehst du, das Feuer ist nicht gefährlich, wenn du es zu beherrschen weißt. Du musst nur die Kraft des Verstandes einsetzen«, erklärte die Stimme.
    »Die Kraft des Verstandes«, wiederholte Nina benommen und näherte sich dem Kerzenleuchter.
    »Gewiss. Mit dem Verstand, mit deinen Gedanken, kannst du alles erreichen, was du willst«, versicherte ihr

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