Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya
sehen.
»Bei allen Schokoladen der Welt! Ein Ding, das Knochen zermalmt?«, rief Nina schaudernd. Interessiert näherte sie sich einer der Kordeln und zog an ihr. Die Maschine setzte sich in Bewegung. Die Knochen wurden an den Seilen nach oben gezogen und gerieten in das alte Räderwerk, das aber nicht mehr richtig funktionierte. Nur ein Teil der Knochen wurde zermalmt und fiel zusammen mit den anderen Resten in ein tiefes Loch.
Bestürzt wich Nina zurück. Sie warf einen Blick auf das Sternen- mal auf ihrer Hand - es war immer noch schwarz. Ging die Gefahr etwa von dieser Maschine aus? Sie öffnete die Brusttasche ihrer Latzhose und zog die Alchitarotkarten hervor. Noch einmal sah sie sich alle nacheinander an und grübelte über ihre Kräfte nach, als sie im Wald plötzlich einen Schrei hörte. Hastig steckte sie die Karten wieder in die Tasche und starrte suchend auf das vom Mondlicht beleuchtete Dickicht. Wer schrie da? Einer ihrer Freunde oder ein Feind? Da sah sie auf einmal eine sich im Zickzack nahende seltsame Gestalt. Die Federn auf ihrem Kopf schwankten im Rhythmus ihrer Sprünge. Eine leuchtend blaue Kugel schwebte um ihren Kopf herum. Einen Moment dachte Nina, es sei die gefiederte Schlange. Doch als die fremde Gestalt näher kam und nur noch wenige Meter von ihr entfernt war, sah sie, dass es sich um einen nicht besonders großen, hageren Mann handelte. Er trug einen sackförmigen Kittel aus braunem Leinen, war barfuß und schielte.
»Uuuh! Aaah! Schöner Abend ... schönes Mädchen ... schönes Leben!«, krächzte das hüpfende Männlein mit schriller Stimme. Nina musste sich ein Schmunzeln verkneifen: Es war einfach zu lustig anzusehen. Dann betrachtete sie ihn aufmerksam von Kopf bis Fuß. Und erschrocken musste sie feststellen, dass der Mann nur scheinbar sympathisch und leicht verrückt wirkte. Denn es war Trik Vesanus, eine der gefährlichsten Alchitarotfiguren. Sie verkörperte den Irrsinn. Die blaue Kugel, die um seinen Kopf kreiste, war sein Gestirn, der Planet Pluto. »Aaah! Uuuh! Gib mir dein kleines Händchen mit dem kleinen Sternchen und spring mit mir in die Hölle!«, trällerte der schielende Trik und wackelte mit dem Kopf.
»Weg! Rühr mich nicht an!« Nina machte drei Schritte rückwärts.
»Uuuh! Aaaah! Schnell, fang dieses leckere Bonbon!« Er zog etwas aus der Tasche und warf es Nina zu. Es war ein magnetischer Balken. Im letzten Moment konnte sie noch ausweichen.
Der von LSL erfundene Trik war von Karkon überarbeitet worden. Er hatte ihn mit der numeromagischen Zahl Eins ausgestattet, die den magnetischen Balken entsprach, und ihm Wabbelglas zur Verfügung gestellt, mit dem man Räderwerke von Maschinen stabilisieren konnte. Die magnetischen Balken waren also magisch-alchimistische Objekte. Wenn sich nur einer von ihnen an Nina heften würde, hätte die Alchitarotfigur sie in ihrer Gewalt und würde sie an die Knochenmalmer-Maschine binden können.
»Aaah! Uuuh! Du hast das Bonbon verloren. Hier nimm, ich werfe dir drei andere zu«, plärrte der verrückte Trik.
Zwei der Balken konnte Nina noch ausweichen, aber der dritte schnellte an ihren Arm. Im Bruchteil einer Sekunde wurde sie von der magnetischen Anziehungskraft zu ihrem verrückten Gegner gezogen. Nun klebte Nina mit ihrem linken Arm am Bauch der Alchitarotfigur.
Trik Vesanus schrie vor Freude wie ein Verrückter, schüttelte sich und sprang wild hin und her. Der blaue Planet kreiste in rasender Geschwindigkeit um ihn herum.
Nina war es vollkommen unmöglich, seine besessenen Bewegungen zu stoppen.
»Uuuh! Aaah! Schönes Mädchen, jetzt bist du mir ganz nah. Ich geb dich der Maschine zum Fraß und bring das Mehl deiner Knochen nach Hause«, kicherte die Alchitarotfigur zufrieden.
Trik sprang zur Maya-Maschine. Bevor er jedoch die Füße seines Opfers an die Seile hängte, zog er ein seltsames Gerät hervor. Es sah aus wie eine Pistole mit einem langen Lauf. Mit ihr schoss er eine blaue Flüssigkeit auf das Räderwerk: das Wabbelglas. Nun würde die Maschine wieder tadellos funktionieren und ohne Probleme alle Knochen zermalmen.
Während Trik mit dem Knochenmalmer beschäftigt war, hatte Nina es geschafft, mit der rechten Hand die Alchitarotkarten aus der Brusttasche ihre Latzhose zu ziehen. Aber durch die wilden Sprünge des Verrückten fielen ihr die Karten auf den Boden. In ihrer Hand hielt sie nur noch zwei: Van Rota und Bea Sapientia.
Erleichtert stellte Nina fest, dass es ausgerechnet die zweite der
Weitere Kostenlose Bücher