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Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Titel: Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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als würden sie von sehr weit her kommen.
    Die Spitze des Messers aus Stein drückte schon gegen die Brust des Mädchens, als LSL eine Gestalt die Stufen der Pyramide hinaufsteigen sah.
    »Wer bist du? Wie kannst du es wagen, diese Opferzeremonie zu stören?«
    Der Schatten näherte sich schnell.
    Auf dem Kopf trug er einen bestialisch wirkenden, bedrohlichen Kopfschmuck. Um seine Hüften lag ein Gürtel aus festem Hirschleder, in dem ein Schwert aus Holz und Stein steckte. Ein riesiger Bogen und ein Köcher voller Pfeile hing über seinen Schultern und seine rechte Hand hielt ein Zepter aus hellgrüner Jade, durch das blass das Mondlicht schimmerte.
    »Ich bin Yum Kax, der Jaguargott, Herr der Wälder der Maya. Ich kenne die Schwächen der Menschen und die dunklen Kräfte der Magie«, begann er mit ruhiger tiefer Stimme und erhob das Jadezepter.
    Die Schlange zeigte sich gereizt. »Warum unterbrichst du mein Ritual? Wir Gottheiten können und dürfen uns nicht gegenseitig in unseren Vorhaben behindern.«
    »Bist du sicher, dass du auf der richtigen Seite stehst? Bist du sicher, dass die Opferung dieses Mädchens, das von weit her gekommen ist, der Wille der Maya-Götter ist?«, fragte der gewaltige Yum Kax.
    »Ich bin Kukulkàn, die gefiederte Schlange. Ich werde vom ganzen Volk angebetet und verehrt. Ich tue das, was richtig ist!«, erwiderte die Schlange aufgebracht.
    In ihrem Dämmerzustand konnte Nina der Unterhaltung nicht richtig folgen, aber sie spürte, dass der Eindringling nicht böse war. Das Zepter, das er in der Hand hielt, erinnerte sie an ihren Taldom Lux und an das Uas von Osiris.
    »Maya-Gottheit, hilf mir, ich bitte dich. Ich weiß nicht, wer du bist, aber ich kann dir schwören, dass die gefiederte Schlange in Wirklichkeit ...« Nina brachte ihre gewisperten Worte nicht zu Ende. LSL hatte ihr seine Hand auf den Mund gepresst.
    Yum Kax näherte sich mit sicheren Schritten dem Altar. Die fünf Vipern zischelten und zogen sich eingeschüchtert zurück, während die gefiederte Schlange herausfordernd die Hand mit dem Messer hob.
    Auch Yum Kax hob das Zepter. »Kukulkàn, was willst du tun? Wir Gottheiten dürfen nicht gegeneinander kämpfen! Hast du vielleicht Angst vor den Worten eines kleinen Mädchens? Lass es sprechen!«, rief der Jaguargott.
    »Nein! Sie muss sterben. Sie muss jetzt sterben. So will es die Tradition«, gab LSL mit erhobener Stimme zurück.
    Nina nahm ihre letzte Kraft zusammen und grub ihre Zähne kräftig in die Hand des Schlangenmenschen. Mit einem Schmerzensschrei zog er sie weg und gab dem Mädchen die Möglichkeit, ihren Satz zu Ende zu bringen.
    »Er ist der Bürgermeister von Venedig. Er ist ein böser Magier, der sich in die gefiederte Schlange verwandelt ... Das ist die Wahrheit!« Zu mehr fehlte Nina die Energie.
    Mit einem Sprung landete Yum Kax auf der anderen Seite des Altars, hob das Jadezepter zum Himmel und begann mit aufstampfenden Füßen ein Maya-Gebet zu sprechen.
    Blind vor Wut warf sich LSL auf die Gottheit und wollte sie mit dem Dolch erstechen, doch in diesem Moment begann die große Pyramide zu beben. Yum Kax, Jaguargott und Herr der Wälder, hatte ein Erdbeben herbeigerufen!
    Der Himmel verdunkelte sich vollkommen, Fledermäuse und Leguane verschwanden in ihren Höhlen, die Erde erzitterte mehrmals und Steine und Felsen fielen herab. Auch die Stufen der Pyramide bröckelten. Vor dem Schlangenmenschen tat sich ein tiefer Spalt auf. Zusammen mit seinen fünf Vipern fiel er ins Leere und wurde vom Abgrund verschluckt.
    Starr vor Schreck war Nina auf dem Opferaltar liegen geblieben. Der Jaguargott war im Nirgendwo verschwunden. Ein neues fürchterliches Getöse zerriss die Erde. Schwarzes Wasser sprudelte hervor und Bäume knickten um. Nina versank in einem Steinhagel und wurde die Treppe hinuntergerissen. Ihr Körper fiel immer tiefer, bis sie schließlich den glühenden Erdboden berührte. Schmerzerfüllt und voller Schrammen, das Gesicht mit Staub bedeckt, kauerte sie sich zwischen die dichten Büsche. Als sie sich umsah, musste sie feststellen, dass auch die anderen Maya-Bauten teilweise eingestürzt waren. Vom Tempel der Tausend Krieger standen nur noch einige Säulen. Das Himmelsobservatorium, Caracol, hatte dem Erdbeben wie durch ein Wunder standgehalten. Nina musste an ihre Freunde denken. Wo waren sie? Hatten sie sich retten können? Sie rief mehrmals ihre Namen, und Tränen der Verzweiflung rannen ihr über das Gesicht.
    »Wenn sie tot sind, will

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