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wittern ein Geheimnis

wittern ein Geheimnis

Titel: wittern ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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darunter zu kriechen.
    »Weißt du, was er vorhat?«, fragte Georg. »Ich glaube tatsächlich, Tim ist übergeschnappt. Tim, du kannst mit diesem großen Kragen nicht dort unter den Strauch. Tim, so hör doch!«
    Sichtlich ungern gab Tim den Versuch auf. Der Kragen war bereits völlig verbogen. Hinter ihm tauchte jetzt ein sonderbarer kleiner Hund auf, ein Mischling mit einem blinden und einem überaus leuchtenden, lebhaften Auge. Er war halb schwarz, halb weiß und wedelte mit seinem lächerlich langen Schwanz.
    »Jetzt sieh dir das an!«, sagte Georg überrascht. »Was macht denn dieser Winzling hier? Und wieso ist Tim so freundlich zu ihm? Tim, ich verstehe dich nicht.«
    »Wuff!«, erklärte Tim und trieb den kleinen Mischling zu Georg und Anne herüber.
    Anne wunderte sich. »Jetzt warte ich nur noch darauf, dass Tim uns auch eine Katze bringt.«
    Kaum hatte sie das Wort ausgesprochen, miaute es irgendwo. »Miau-miau-mii-auuu-au-au!«
    Beide Hunde spitzten die Ohren und sausten zu dem Ginsterbusch. Der große Pappkragen hielt Tim auch diesmal zurück und so stimmte er nur ein wütendes Gebell an. Georg ging zu dem Busch hinüber.
    »Wenn dort eine Katze steckt, hat sie gegen zwei Hunde wenig Aussicht«, rief sie Anne zu. »Komm weg, Tim! He, du kleiner Hund, komm du auch weg!«
    Tim kroch rückwärts heraus. Den anderen Hund musste Georg unter dem Strauch hervorziehen. »Halt ihn, Anne!«, rief sie. »Er ist ganz freundlich. Er beißt bestimmt nicht. Ich möchte die Katze suchen.«
    Anne hielt den kleinen Mischling am Kragen. Er betrachtete sie mit seinem munteren Auge und wedelte mit dem Schwanz. Er hatte zweifellos keine bösen Absichten.
    Georg begann inzwischen in die Grube unter dem großen Ginsterbusch zu kriechen.
    Zunächst konnte sie dort nichts erkennen, nach dem hellen Sonnenlicht draußen herrschte hier unten Dunkelheit. Als sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, erschrak sie heftig. Ein rundes Gesicht tauchte auf, ein Gesicht mit zwei leuchtenden Augen, wirr in die Stirn fallendem Haar und blendend weißen Zähnen zwischen breit auseinandergezogenen Lippen.
    »Miau-miau-miauuuuuu!«, machte der Spaßvogel noch einmal.
    Georg schaltete schnell den Rückwärtsgang ein und war heilfroh, sich wieder aufrichten zu können.
    »Was ist los?«, wollte Anne wissen.
    »Da unten hat sich einer versteckt«, stammelte Georg. »Keine Katze, sondern ein Junge mit einem Mondgesicht. Der ist es, der miaut.«
    »Miauuuuuu!«
    »Komm heraus!«, rief Anne. »Komm heraus und lass dich sehen! Du spinnst wohl!«
    Zuerst hörten sie nur Scharren und Schnaufen. Schließlich tauchte der Junge auf. Er mochte etwa so alt sein wie Anne, war stämmig und hatte das frechste Gesicht, das Anne je gesehen hatte.
    Tim stürzte auf ihn zu und begrüßte ihn liebevoll. Georg konnte nur staunen.
    »Wie kommt es, dass mein Hund dich kennt?«, wollte sie wissen.
     

     
    »Er war gestern bei meinem Zelt und knurrte mich an. Da bot ich ihm einen schönen saftigen Knochen an. Dann bemerkte er meinen Hund Jet, ihr wisst, das ist ein Düsenflieger, und freundete sich mit ihm an. Mit mir auch.«
    »Aha«, sagte Georg finster. Sie hatte sich noch keineswegs mit dem fremden Jungen angefreundet. »Ich mag nicht, dass mein Hund von Fremden Futter annimmt.«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung«, stimmte der Junge ihr zu, »ich wollt ihn nur freundlich stimmen. Besser, er beißt in den Knochen als mir in den Hintern. Ist übrigens ein schöner Hund. Kommt sich mit diesem Kragen wohl etwas dämlich vor, nicht wahr? Jet hat sich vor Lachen gebogen, als er ihn das erste Mal gesehen hat.«
    Georg legte ihre Stirn in Falten. »Ich bin hier herausgekommen, um allein zu sein und damit sich niemand über Tim lustig macht«, sagte sie. »Er hat eine Wunde am Ohr. Du warst auch so geistreich, ihm ein blaues Band an den Schwanz zu binden?«
    »Nur ein Ulk«, rechtfertigte sich der Junge. »Übrigens, wenn du noch lange mit diesem grimmigen Gesicht herumrennst, wirst du früh alt. Hast dich nicht gemeldet, als die Freundlichkeit verteilt worden ist, wie? Ich dagegen bin mehr für Spaß und gute Laune. Tim hat es überhaupt nichts ausgemacht. Er hat meinen Hund gleich gemocht. Aber Jet mag ja jeder! Ich wollte nur draufkommen, wem Tim gehört. Ich mag es nämlich auch nicht, wenn beim Zelten jemand in meiner Nähe herumstreicht. Drum bin ich jetzt da.«
    »Aha. Und all das Schnattern und Gackern und Pferdeschnauben, das warst auch du?«, erkundigte

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