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Wo bist du und wenn nicht wieso

Wo bist du und wenn nicht wieso

Titel: Wo bist du und wenn nicht wieso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Mary
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Wundert es da, dass sie sich auf dem Weg zum ewigen Single befindet? Mich wundert das nicht, denn mir begegnet dieser Typ Single, entweder als Frau oder als Mann, in der Beratung sehr oft. Ich würde grob schätzen, dass etwa drei Viertel der Singles in der Anbahnungsphase ihre Erwartungen auf ähnlich offensive Weise verfolgen.
    Gittes Anbahnungsversuche scheitern an ihrer Ego-Falle, an den Zumutungen, mit denen sie testet, ob der Mann sie in den Mittelpunkt seines Lebens stellt und ob er die anderen Bedingungen erfüllt. Sie scheitern an Gittes Verhalten. Diese Aussage mag nicht unbedingt schmeichelhaft sein, aber sie enthält eine Chance. Die Chance, sich selbst als Hindernis im Durchqueren der Anbahnungsphase zu entdecken und dieses Hindernis zu überwinden. Schauen wir uns die wesentlichen Merkmale und Folgen ihrer Ego-Falle an.
Gittes Checkliste
    Gittes Checkliste enthält, soweit wir das bisher wissen, neun wichtige Punkte. Der »richtige« Partner soll:
Kompromisse eingehen können,
ein gestandener Mann sein,
ihre Dominanz anerkennen,
groß sein,
gut aussehen,
intelligent sein,
gut küssen,
gut riechen und dazu Parfüm benutzen,
ihr das Gefühl geben, dass sie die Frau ist, für ihn die einzige Frau auf der Welt.
    Die Punkte 1, 2, 3, 6, 7 und 9 gehören zu den No-Gos, das heißt, wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden, geht nichts, dann ist Gitte nicht weiter interessiert. An den anderen Punkten ließe sich vielleicht etwas drehen, wenn ein Mann beispielsweise bereit wäre, sein Aussehen operativ Gittes Vorstellungen anzupassen – was manche Männer ja wie selbstverständlich von ihren Frauen erwarten oder sogar verlangen.
    Obwohl Gittes Erwartungen nicht gerade bescheiden sind, trifft sie regelmäßig Männer. Sie hat also durchaus Chancen. Diese allerdings verspielt sie zielsicher durch ihre Strategie.
Gittes Strategie
    Gitte erwartet vom Partner Kompromisse und möchte von ihm das Gefühl bekommen, die einzige Frau auf der Welt für ihn zu sein. Sie selbst bezeichnet sich als dominant und gibt damit einen Hinweis auf die Strategie, die sie zur Umsetzung ihrer Erwartungen anwendet. Man kann sich nicht vorstellen, dass sie bescheiden, zurückhaltend oder gar unterwürfig auftritt. Nein, Gitte tritt klar, direkt und konfrontativ auf – und macht aus ihren zahlreichen Bedingungen keinen Hehl.
Reaktionen auf Gitte
    Welchen Eindruck macht Gitte auf ihr Gegenüber? Potenzielle Partner gewinnen einen deutlichen Eindruck davon, mit wem sie es zu tun haben: mit einer Frau, die bestimmen will. Gestandene Männer haben aber wenig Interesse, sich bestimmen zu lassen und wehren sich. Dann kämpft Gitte zäh und offensiv mit ihnen, bis sie sich aus dem Staub machen. Oder sie machen sich stillschweigend davon, weil sie nicht kämpfen wollen. Diese Reaktion der Männer ist von Gitte nicht beabsichtigt, aber alles andere als ein Zufall.
Schau, dass es mir gut geht!
    Kommen wir jetzt zum zweiten Beispiel aus der Kategorie »Suche Partner, der zu mir passt!«. Bettina ist 37 Jahre alt und hat, wie sie selbstkritisch formuliert, »seit 15 Jahren keine feste Beziehung hinbekommen«, obwohl sie sich oft mit Männern in der Anbahnungsphase befindet. In einem Video ( siehe > ) erläutert sie ihre Situation, die für viele Singles typisch ist:
     
    »Die Männer, die mir gefallen, wollen mich nach ein paar Wochen nicht mehr, sind plötzlich weg. Und die Männer, denen ich gefalle, die gefallen mir nicht.«
    »Ich werde regelmäßig verlassen und fühle mich so, als ob keiner für mich da sein will.«
    »Ich suche einen Mann, für den ich das Wichtigste bin, auf den ich mich voll verlassen kann, der erkennt, wenn es mir nicht gut geht, der für mich da ist, für den ich an erster Stelle stehe. Der schaut, dass es mir gut geht. Der mir ein paar liebe Worte sagt und der vor allem auch merkt, wann ich das brauche. Der halt dieses Empfindsame für mich hat.«
    »Ein Mann soll mir ganz viel Geborgenheit und Sicherheit geben. Ich brauche einfach diese Verlässlichkeit. Eben jemanden, der einfach für mich da ist.«
     
    Da Bettina regelmäßig von den Männern verlassen wird, die ihr gefallen, lautet die interessante Frage, mit welchen Erwartungen und auf welche Weise sie diese Männer zu der Reaktion bringt, spätestens nach ein paar Wochen das Weite zu suchen. Vermutungen hierzu werden durch verschiedene ihrer Formulierungen angeregt. Der Richtige ist nach ihren Worten jemand, auf den sie sich »voll verlassen kann«, für den

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