Wo bist du und wenn nicht wieso
wichtiger zu sein als mir« und damit anerkennen, dass unterschiedliche Bedürfnisse da sind, ohne diese zu bewerten. Und man kann sich anschließend über die Unterschiede austauschen. Man muss dafür nicht akzeptieren, also machen, was der andere will, aber man kann akzeptieren, dass er es will.
Selbst anerkannt werden
Wem Unterschiede zwischen sich und dem potenziellen Partner auffallen, der kann diese Tatsache akzeptieren. Was aber, wenn dem anderen gar nicht auffällt, dass man unterschiedliche Meinungen, Gefühle oder Bedürfnisse hat? Wenn der andere die eigenen Erwartungen für selbstverständlich hält und sie einem überstülpen möchte? In dem Fall muss man dafür sorgen, vom anderen anerkannt zu werden.
Dazu ist kein Kampf nötig. Man braucht lediglich einige Fragen zu stellen, die auf die unterschiedliche Lage aufmerksam machen. Wenn der Mann aus dem obigen Beispiel eine Checkliste aus der Tasche zieht, genügt die Frage: »Hast du das Gefühl, ich würde so einen Test gern machen?« Ebenso kann man sagen: »Ich fühle mich momentan ziemlich unverstanden« oder »Ich fühle mich gerade übergangen«. Ebenso könnte man sagen: »Ich habe nicht das Gefühl, dass du an mir interessiert bist«, oder die Sache noch direkter ansprechen: »Was du da tust, macht mir ein schlechtes Gefühl.« Mit solchen Fragen und Aussagen weist man sein Gegenüber auf Dinge hin, die dieser nicht wahrnimmt und die den Eindruck erwecken, von ihm nicht akzeptiert zu werden.
Wer sich derart äußert, lenkt das Gespräch in gute oder zumindest in bessere Bahnen. Er lässt die Begegnung nicht einfach an die Wand fahren und gibt anschließend dem anderen die Schuld daran, sondern greift aktiv und gestaltend ein. Auch wenn man sich nicht näher kommt, blickt man doch auf eine gute Begegnung zurück, die frei von Urteilen und Schuldzuweisungen war, und in der man zu sich gestanden hat, ohne den anderen abzuwerten.
Herausforderung 3: ziellose Begegnungen haben
Wenn Ihnen das hier skizzierte ziellose Ziel »Begegnung statt Beziehung« sinnvoll erscheint, nehmen Sie sich vor, in der nächsten Zeit zahlreiche solche Begegnungen zu haben, die beide Minimalanforderungen, »verstehen« und »gern zusammen sein«, erfüllen. Mehr ist gar nicht nötig, nicht einmal, dass eine solche Begegnung lange dauert.
Fünf-Minuten-Begegnungen
Schlichte Fünf-Minuten-Begegnungen können Sie überall einleiten, am Bahnhof, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen, in der Freizeit, beim Spazierengehen. Wenn die Personen Ihnen bekannt sind, wird es natürlich leichter sein, sie anzusprechen. Wenn es sich um Fremde handelt, können Sie sich die Sache erleichtern, indem Sie Ihre Absichten offenlegen, etwa indem Sie sagen: »Ich habe ein Buch gelesen, da soll ich eine Aufgabe erfüllen: Fünf Minuten auf gute Weise mit jemandem verbringen. Hätten Sie Lust, das mit mir zu versuchen?« Und wer nicht so locker ist, kann Zufallsbegegnungen, wie man sie oft hat, auf fünf Minuten ausdehnen.
Dabei ist es nicht erforderlich, Fünf-Minuten-Begegnungen nur mit potenziellen Partnern zu haben. Es kann sich um irgendjemanden handeln, Hauptsache, die beiden Mindestanforderungen werden erfüllt. Das sollte nicht schwer sein, solange Sie Interesse am Gegenüber zeigen. Nach der kurzen Begegnung sollten Sie dann feststellen, ob diese erfolgreich war. Das heißt, ob Sie das Gefühl hatten, akzeptiert zu sein und in dieser Zeit gern im Kontakt waren. Prüfen Sie aber auch, ob Sie Ihr Gegenüber akzeptieren konnten, ohne es zu verurteilen.
Ein-Stunden-Begegnungen
Wenn Sie Begegnungsexperimente auf Treffen mit suchenden Singles beschränken, reicht der Zeitraum von fünf Minuten kaum aus. Nehmen Sie sich dennoch beim ersten Treffen mit potenziellen Partnern nichts anderes vor, als mit einem guten Gefühl und dem Eindruck, einander verstanden zu haben, auseinander zu gehen. Sie können das Date von Anfang an auf eine Stunde begrenzen, indem Sie ankündigen, Sie hätten nur eine Stunde Zeit. Danach haben Sie dann die Möglichkeit zu überprüfen, ob sich auch Ihr Gegenüber wohl und verstanden gefühlt hat. Eine diesbezügliche Nachfrage eröffnet weitere Gesprächs- und damit Begegnungsmöglichkeiten.
Ein-Tages-Begegnungen
Wenn Sie und der potenzielle Partner zu einer Ein-Tages-Begegnung bereit sind, stehen Sie kurz vor dem Eintritt in die Kontaktphase. Eine Ein-Tages-Begegnung erfolgreich, also verständnisvoll und mit gutem Gefühl zu führen, stellt schon eine größere
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