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Wo bist du und wenn nicht wieso

Wo bist du und wenn nicht wieso

Titel: Wo bist du und wenn nicht wieso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Mary
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überprüfen, ob es ihm recht ist, etwa so: »Interessiert es dich, welchen Eindruck du auf mich machst?« Wenn nicht, lassen Sie es sein!
Teilen Sie unbedingt mit, was diesen Eindruck hervorruft. Das ist immer ein Verhalten und nie die Person. Sagen Sie nicht: »Du machst auf mich den Eindruck eines Trinkers«, sondern beispielsweise: »Dass du schon drei Gläser Bier getrunken hast, macht auf mich den Eindruck, es mit einem Trinker zu tun zu haben.«
Überprüfen und bezweifeln Sie Ihren Eindruck mit Formulierungen wie »Stimmt mein Eindruck oder sehe ich das falsch?« oder »Sehe ich das richtig oder irre ich mich?«
Teilen Sie nur einen oder zwei wichtige, weil besonders störende, Eindrücke mit, nicht jede Kleinigkeit.
Es ist tabu, Behauptungen aufzustellen, wie »Du bist ziemlich nervös …«. Bleiben Sie mit Ihren Formulierungen vage: »Das und jenes macht auf mich den Eindruck …«
Verzichten Sie darauf, mit Ihrem Eindruck im Recht sein zu wollen, indem Sie zum Beispiel sagen: »Wenn du nicht geizig wärst, hättest du mich eingeladen.«
Bleiben Sie locker und gestehen Sie dem Gegenüber zu, sich mit Ihrem Eindruck irren zu können.
Beenden Sie den Austausch über Eindrücke, wenn Sie nicht länger daran interessiert sind. »Das reicht mir im Moment« oder »Jetzt weiß ich erst mal genug.«
Teilen Sie nicht nur negative, sondern auch positive Eindrücke mit.
    Selbstverständlich müssen Sie dem potenziellen Partner das gleiche Recht zugestehen, auch er kann seine Eindrücke mitteilen. Sie sollten sogar danach fragen. Wenn es gut läuft, entwickelt sich ein lockerer Austausch darüber, was den jeweiligen Eindruck hervorgerufen hat. Und jeder offenbart mehr von sich, als das im üblichen Smalltalk geschieht. Sie erhalten durch den »Test« also mehr persönliche Mitteilungen und erfahren auch mehr über Ihre eigene Wirkung auf das Gegenüber. Es lohnt sich also – selbst wenn dabei etwas nicht Wünschenswertes herauskommen sollte, so wie in dem folgenden Beispiel.
    Eine 38-jährige Frau trifft auf einen 54-jährigen Mann, beide finden sich sympathisch. Er fragt sie schon im ersten Kontakt, ob sie sich vorstellen könnte, den Wohnort zu wechseln. Nach einer Weile äußert sie: »Sie machen auf mich einen sehr konservativen Eindruck.« Er stutzt und denkt kurz nach. »Das stimmt, ich bin wohl ein Anhänger der alten Schule.« Sie hakt nach: »Das bedeutet, dass eine Frau, die mit Ihnen zusammen wäre, ihre Arbeit aufgeben müsste?« Der Mann lacht: »Ja, das wäre wohl das Beste.« Die Frau lächelt und antwortet dann ernster: »Das spricht mich nicht an, im Gegenteil.« Nach einer anregenden Unterhaltung, die auch über die unterschiedlichen Rollenvorstellungen geht, sagt sie schließlich: »Ich denke, wir passen nicht zusammen. Es war dennoch interessant, Sie kennengelernt zu haben.«
    Grundsätzlich kann eine Mitteilung des potenziellen Partners Ihren Eindruck bestätigen: »Stimmt, ich lege nicht viel Wert auf saubere Fingernägel«, oder widerlegen: »Ich hatte auf dem Weg hierher eine Reifenpanne und konnte mir die Hände noch nicht waschen.« Der vermeintliche Angeber erwidert vielleicht: »Stimmt, ich bin kein zurückhaltender Typ« oder »Wenn ich unsicher werde, schneide ich auf.« Wann immer etwas Unerwartetes auftaucht, wird es interessant.
Herausfinden, wie man aufeinander reagiert
    Die Überprüfung des Eindrucks hält das Gespräch nicht flach, sondern führt es schon mehr in die Tiefe – und genau darum geht es gegen Ende der Sympathiephase. Die Reaktionen aufeinander führen entweder dazu, dass die noch sehr vage Beziehung verblasst, weil Abneigung und Distanz erzeugt werden – wie im obigen Beispiel der Frau, die sagt: »Das spricht mich nicht an.« Oder die Verbindung wird allmählich enger, weil beide Partner schräge Eindrücke gerade rücken, sich näherkommen und neugieriger aufeinander werden. Dabei ist offene Neugier das Hauptwerkzeug, das in der Sympathiephase zum Einsatz kommen sollte. Nehmen Sie dazu wichtige Formulierungen in Ihren Sprachgebrauch auf, die dabei helfen, diese Aufgabe umzusetzen, etwa:
»Ich fühle mich so nicht wohl.«
»Ich denke (dass du …) oder ich bin … (verärgert).«
»Was du da sagst, ruft Abneigung bei mir hervor.«
»Hast du den Eindruck, dass ich gern mit dir hier bin?«
»Meinst du, dass wir uns gerade verstehen?«
»Ich fühle mich momentan unverstanden.«
»Ich habe nicht das Gefühl, dass du an mir interessiert bist.«
»Ich habe den Eindruck

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