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Wo bist du und wenn nicht wieso

Wo bist du und wenn nicht wieso

Titel: Wo bist du und wenn nicht wieso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Mary
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Herausforderung an die kommunikativen Fähigkeiten dar. Beherzigen Sie zu deren Bewältigung die folgenden Hinweise.
Herausforderung 4: Eindrücke austauschen
    In der Sympathiephase hat es in irgendeiner Weise geklingelt. Allerdings kann man selbst die lauteste Klingel abstellen, indem man negative Reaktionen aufeinander hervorruft. Die üblichen »Fehler« beim ersten Treffen sind bekannt: Der eine redet ohne Unterlass von sich und schneidet hemmungslos auf. Ein anderer ist so aufgeregt, dass er zu tief ins Glas schaut. Der nächste fällt mit der Tür ins Haus und überschüttet sein Gegenüber mit Erwartungen. Ein anderer trägt zu dick auf und organisiert irgendein spektakuläres Event. Manche solcher überdrehten Verhaltensweisen laden zum Schnellgericht geradezu ein. Doch man kann auch auf einfache Weise negativ auffallen. Da kommt einer mit ungewaschenen Haaren oder eine ist bis zur Unkenntlichkeit geschminkt. Die nächste will das Essen bezahlen, ein anderer will unbedingt getrennte Kasse machen. Man kann alles Mögliche finden.
    Das alles ist menschlich, und deshalb will ich dazu keine Tipps geben. Ich bin nämlich nicht der Ansicht, dass potenzielle Partner alles richtig machen und in jedem Fall einen guten Eindruck hervorrufen könnten. Schließlich weiß man ja nicht, welcher Eindruck vom anderen gewünscht wird. Deshalb halte ich auch wenig von pauschalen Tipps wie »Ziehen Sie sich ansprechend an« oder »Zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite«. Man kann sich perfekt stylen und dadurch die gleiche Enttäuschung hervorrufen wie durch ein lässiges Outfit. Eine Frau berichtet im Internet, sie habe ihren Mann kennengelernt, als sie verschwitzt, schmutzig, schlecht gelaunt und ungeschminkt versuchte, ihr Auto zu reparieren. Ein Mann berichtet, dass er seine Frau im Krankenhaus kennenlernte, wo sie alles andere als einen guten Eindruck machte. Was immer man tut, man weiß nicht, wie es ankommen wird. Nur eines steht fest: dass man Eindrücke vom Gegenüber gewinnt, seien es positive oder negative.
    Positive Eindrücke muss man wohl nicht hinterfragen, es genügt, wenn man um ein nächstes Treffen bittet: »Ich möchte dich gern wiedersehen«, oder man fragt: »Hast du Lust, mich wiederzusehen?« Dann ist klar, dass mehr Sympathie vorhanden ist und man mit dem potenziellen Partner in die Kontaktphase gehen will. Interessanter sind hier negative Eindrücke, wie sie unvermeidlich bei fast jedem Treffen auftauchen.
Mit negativen Eindrücken umgehen
    Negative Eindrücke weisen auf enttäuschte Erwartungen hin. Der andere ist anders, als man ihn sich vorgestellt hat. Doch halt – ist er anders oder wirkt er anders? Das bei Enttäuschungen sofort einberufene Schnellgericht urteilt nach den ersten negativen Eindrücken. Dreckige Fingernägel – das geht gar nicht! Rote Rosen beim ersten Date? Ein absolutes No-Go! Schluss und fertig. Man kann mit seinem Urteil richtig liegen, schließlich ist Sympathie Gefühlssache und keine Frage der Abwägung. Vielleicht ist der andere ja tatsächlich so, wie er wirkt. Die Frage ist nur, ob man die Beweisaufnahme nicht ein wenig verlängern sollte, um weitere Informationen zu erhalten, die die Gefühle und damit das Urteil des Schnellrichters möglicherweise beeinflussen und schräge Eindrücke gerade rücken können.
Den Eindruck überprüfen
    Wenn Sie von jemandem einen schrägen Eindruck gewonnen haben, ist es Zeit für den Eindruck-Test. Damit bringt man sein Gegenüber dazu, mehr Wesentliches von sich preiszugeben, indem man seinen Eindruck von ihm preisgibt. Im Klartext würde man ihm oder ihr beispielsweise sagen: »Du machst auf mich einen ungepflegten Eindruck« oder »Du machst auf mich den Eindruck, als ob du ein sexuelles Abenteuer suchst und keine Beziehung« oder »Du machst auf mich den Eindruck, als ob du deinen Expartner zurückwillst«.
    Mit so viel Klartext fiele man allerdings mit der Tür ins Haus und würde den Partner unnötig provozieren und vielleicht auch verletzen. Deshalb sollte man seinen Eindruck selbst anzweifeln und andere Möglichkeiten offenlassen. Außerdem ist der Eindruck hier so formuliert, dass er sich auf die Person bezieht. Man begegnet aber nicht einer Person, sondern immer nur einem Verhalten oder bestimmten äußeren Merkmalen wie Aussehen, Gestik oder Geruch. Um Missklänge und Missverständnisse zu vermeiden, sollten beim Testen des Eindrucks einige Regeln beachtet werden:
    Fragen Sie Ihr Gegenüber, bevor Sie Ihre Eindrücke

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