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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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hier.»
    «Ich hätte sie nicht einladen sollen, aber ich habe mich bei unserer ersten Begegnung wie ein Trottel benommen, und das wollte ich wiedergutmachen.»
    Melissa lachte. «Harri denkt bestimmt nicht, dass Sie ein Trottel sind.»
    «Wie denkt sie denn dann über mich?»
    «Sie ist durcheinander.»
    «Tja, das kann ich nachfühlen», gab er zu. «Ich hätte sie nicht so bedrängen sollen.»
    Als Harri zur Essenszeit nicht auftauchte, gingen die beiden allein ins Hotelrestaurant.
    Während des Essens erzählte Melissa von ihren Problemen. «Verstehen Sie, Gerry hält das alles bloß für eine Phase. Er denkt, früher oder später bin ich wieder wie früher, aber ich werde nie mehr so werden wie früher, weil das mein altes Ich war, und jetzt bin ich mein neues Ich   –», sie wedelte mit der Hand und verschüttete dabei ein bisschen Wein, «–   mein Hausfrau-und-Mutter-Ich.» Ihre Augen füllten sich mit Tränen. «Ich bin selbst nicht glücklich über diese Einsicht. Ich habe schließlich nicht umsonst studiert und mich jahrelang bei der Arbeit krummgelegt. Aber Matt, jetzt ist mir meine Rolleals Mutter trotzdem am wichtigsten. Ich fühle mich vor allem als Mutter.»
    Matthew beschränkte sich an diesem Abend hauptsächlich auf verständnisvolles Nicken. Melissa war nämlich nicht unbedingt an seiner Meinung oder gar einem Rat interessiert, sie brauchte hauptsächlich jemanden, der ihr einfach zuhörte.
    «Sie sind wirklich ein guter Zuhörer», sagte sie leicht tränenselig, nachdem sie ein Glas Wein zu viel getrunken hatte. «Harri kann sich freuen, Sie zu haben.»
    Matt lächelte seine neue Bekannte an.
Bloß schade, dass Harri nicht so denkt.
     
    Alfio entdeckte Harri im Garten des Hotels. «Ich dachte, du isst mit Matt zu Abend.»
    «Mir ist nicht danach», sagte sie und setzte sich auf eine Bank.
    Er leistete ihr Gesellschaft. «Das ist alles ein bisschen viel auf einmal, oder?»
    «Ich hätte nicht hierher kommen sollen. Es ist mir wirklich ein bisschen zu viel.»
    «Matt macht eben nie halbe Sachen.»
    «Eigentlich bin ich nur wegen Melissa hier. Ich dachte, es wäre kein Problem für mich, aber jedes Mal, wenn ich ihn ansehe, fühle ich mich ganz merkwürdig.»
    «Was meinst du damit?»
    «Das kann ich nicht richtig erklären. Ich habe so viele Fragen, aber ich weiß nicht genau, ob ich die Antworten hören will. Er ist ein Fremder für mich, aber er betrachtet mich mit so großen Erwartungen. Damit kann ich nicht umgehen. Er redet immer über mein Aussehen und findet, dass ich ihr sehr ähnlich bin – das ist mir unheimlich.Er scheint ein netter Typ zu sein, aber ich bin nicht sicher, ob ich ihn wirklich näher kennenlernen will. Ich kann mit Pferden nichts anfangen, ganz egal, wie schön sie sind. Ich mag keine Landsitze, Gummistiefel und Fleecejacken. Es gefällt mir nicht, wenn er mich so intensiv anstarrt, während ich etwas sage. Es gefällt mir nicht, dass er so viel über mich weiß und dass er mich aus der Ferne beobachtet hat. Es gefällt mir nicht, dass er ein Mädchen nicht loslassen kann, das vor dreißig Jahren gestorben ist. Es gefällt mir nicht, dass er mir ständig SM S-Botschaften schickt. Ich hasse SMS.»
    Alfio lachte. «War’s das?»
    Sie lächelte kläglich. «Und es gefällt mir nicht, dass er mit meiner besten Freundin flirtet. So, das war’s.»
    «Er hat dreißig Jahre darauf gewartet.»
    «Ich weiß.»
    «Du hast ihm dreißig Jahre lang gefehlt.»
    «Ich weiß.»
    «Er will dich kennenlernen.»
    «Ich weiß.»
    «Er ist nicht irgendein Fremder, der etwas von dir will, und er hat viel mehr zu bieten als Pferde, Gummistiefel und Fleecejacken. Er ist nett, humorvoll und gutherzig, und ja, er ist ein Don Juan und flirtet eine Menge, aber er ist auch ein Gentleman, und genau wie du fühlt er sich ein bisschen verloren.»
    «Das alles macht mir Angst», gab sie zu. «Er hat so lange auf diesen Moment gewartet. Was ist, wenn ich ihn enttäusche?»
     
    Matthew begleitete Melissa bis zu ihrem Zimmer. «Ich finde, das war ein sehr schöner Abend», sagte er.
    «Lügner», gab sie lachend zurück.
    Als Harri die Tür öffnete, glitt Melissa an ihr vorbei ins Zimmer und ließ Harri vor Matthew stehen.
    «Tut mir leid, dass ich einfach so verschwunden bin.»
    «Schon in Ordnung. Tut mir leid, dass ich dich gedrängt habe, hierherzukommen.»
    «Das hast du nicht. Das war Melissa.»
    «Ich hätte dich nicht einladen sollen.»
    «Ich hätte die Einladung nicht annehmen

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