Wo der Fettschwanzmaki fremdgeht: Das Länderlexikon der erstaunlichen Fakten
als Kofürsten das Amt des Staatsoberhaupts. Noch bis 1993 waren die Andorraner tributpflichtig: In ungeraden Jahren bezahlte man Monsieur le Président 960 Francs, in geraden Jahren erhielt der spanische Bischof 460 Peseten, zwölf Hühner, zwölf Schinken und zwölf Käselaibe.
Es war einmal
König Boris I., der Hochstaplermonarch! Im Juli 1934 schaffte es der zugereiste Russe Boris Michailowitsch Skossyrew, die andorranischen Räte davon zu überzeugen, ihn zum König zu ernennen. Er versprach den armen Bauern, ihr Land in ein Steuerparadies wie Monaco zu verwandeln, prompt wählten ihn 23 der 24 Volksvertreter. Doch der Bischof von Urgell erfuhr davon und schickte vier spanische Polizisten, die ihn verhafteten. Keiner der Räte schritt ein. König Boris verstarb 1989 in Rheinland-Pfalz.
Andorra fühlen
Armes kleines Andorra! Bei den »Spielen der kleinen Staaten«, die seit 1985 alle zwei Jahre (mit Liechtenstein und Luxemburg, Malta und Monaco) ausgetragen werden, damit auch sie mal etwas gewinnen, schneidet Andorra regelmäÃig am schlechtesten ab. Zypern hat zehnmal so viele Goldmedaillen.
Warum die AuÃerirdischen gleich wieder wegfliegen würden
»Den gröÃten Duty-free-Shop« Europas nennen sich die Andorraner. An den Wochenenden wird die Stadt von Einkaufstouristen aus den Nachbarländern verstopft. Wie es sich für ein kleines europäisches Fürstentum gehört, gibt es auch praktisch keine Steuern und â einmalig in der Welt! â daher auch kein Finanzamt (was wiederum Steuern spart). Die Freiheit nutzen Wohlhabende aus ganz Europa, um ihr Vermögen vor dem Allgemeinwohl zu retten. Nur ein Drittel der Einwohner sind daher richtige Andorraner.
Ãbrigens
Andorra und Karl der GroÃe â ein Traumteam. Anfang des 9. Jahrhunderts kämpften sie zusammen gegen die Sarazenen (Araber) und gewannen. Karl dankte es Andorra mit dem eigenen Land, Andorra dankte es Karl 1100 Jahre später mit der Nationalhymne zu seinen Ehren: »El Gran Carlemany, mein Vater, befreite mich von den Sarazenen â¦Â«
Angola
»Ich weià nicht viel über Angola, aber eins weià ich: Die kriegen jetzt âne Menge Ãrger.«
Charles Barkley, Ex-Basketballer, bei Olympia 1992 in Barcelona vor dem Spiel gegen Angola. Angola wird mehr als nur ernst genommen: Im Basketball ist Angola eine Macht, Nummer 13 in der Welt und dominant auf seinem Kontinent. Zehn der zwölf letzten Afrikameisterschaften gewann Angola.
Name
Im 16. Jahrhundert residierte im Königreich Ndongo ein Herrscher namens Nâgola (Angola).
Rekord
Luanda ist die teuerste Stadt der Welt â zumindest für die mit dem Ãl angeschwemmten Ausländer: Die Förderung von über zwei Millionen Barrel täglich machen die Stadt reich. Die Miete für ein Apartment liegt bei 12 500 Euro im Monat, das Fast-Food-Menü kostet 15 Euro und der Milchkarton 3,50 Euro. Da aber genug Ãl da ist, kostet der Liter Bleifrei nur 50 Cent. Zumindest den könnte sich der normale Angolaner kaufen â der von 1,50 Euro pro Tag lebt.
Das können die Angolaner besser
Schön sein und sich hohe Ziele setzen: Leila Lopes, 25, Wirtschaftsstudentin aus Benguela, ist die Schönste nicht nur hier, sondern auch jenseits der sieben Meere. 2011 wurde sie zur »Miss Universe« gewählt: »Ich glaube, das Universum braucht meine Stimme und meine Hilfe. Und jetzt, als Miss Universe, hoffe ich, viel mehr bewegen zu können«, sagte sie in ihrer Dankesrede.
Danke für â¦
30 Kilometer vor Luanda steht eine Stadt, in der keiner wohnt. 500 000 Angolaner hätten hier Platz, aber die Apartments in den Hochhäusern kosten ab 120 000 Dollar aufwärts. »Nova Cidade de Kilamba« hat auch ein Dutzend Schulen, doch die Schüler kommen täglich von weit her. Die Geisterstadt wartet darauf, dass der Ãlboom die normale Bevölkerung erreicht. Wer traut sich an solche Investments? China!
Nur hier
Wirtschaftswachstum von über zehn Prozent pro Jahr, das ist ungeschlagen in Afrika.
Es war einmal
Der »Capoeira« hieà ursprünglich »Capoeira Angola« â die Kampfkunst, die Schüler in Berlin-Prenzlauer Berg und Hausfrauen in Düsseldorf-Flingern zur Zerstreuung lernen, kommt eben nicht von den Brasilianern, sondern von den Angolanern. Und die brauchten sie zum Ãberleben: Vier Millionen versklavte Angolaner schleppten die
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