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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
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Vorgängerinnen. Mittlerweile wurde mein Rekord jedoch gebrochen. Offenbar hat sich etwas geändert. Schon während meiner Zeit wunderte er sich darüber, dass er kaum noch Bewerbungen auf seine Dauer-Stellenannoncen bekam. Irgendwann muss ihm dann wohl eingefallen sein, dass wir in Kaff-Einödenheim leben. Die meisten der hier beheimateten jungen Leute haben sich in Großstädten nach lukrativen Jobs umgesehen, und den noch verbleibenden Rest hatte er zu dem Zeitpunkt schon verheizt. Jeder kannte irgendwen, der schon einmal dort gearbeitet hatte. Das ist da richtig familiär zugegangen. Aber nicht in dem Sinne familiär, wie es bei normalen Leuten der Fall ist, sondern eher so familiär, wie bei mir in Hinterwäldler-Hausen. Schauderhaft!
    Der einzige Grund, warum ich es so lange dort ausgehalten habe, waren Linkin Park mit ihrem Lied „ Waiting for the End “. Den Song hörte ich jeden Morgen, wenn ich mich auf den Weg zur Arbeit machte. Da gibt es eine Passage, in der mir Rapper Mike Shinoda wiederholt versichert „ Dies ist nicht das Ende “. Damit ging es.
    Als der CD-Player in meinem Auto eines Tages den Geist aufgab und die CD nicht mehr rausrücken wollte, kündigte ich. Immerhin bin ich auch nur ein Mensch! Irgendwer muss mir Mut zusprechen, und auf , Linkin Park ‘ ist Verlass gewesen.
    Als ich endlich vor dem Eingang meines Wohnblocks ankomme, halte ich inne. Noch sieht alles ganz genauso aus wie in den letzten drei Jahren, trotzdem wird sich ab jetzt viel verändern. Und ich hasse Veränderungen! Ob sie gut sind, kann man im Voraus nie sagen. Deshalb ziehe ich es lieber vor, mich selbst in einer trostlosen Situation noch weiterhin Tag um Tag der Monotonie zu ergeben. Was man hat, hat man! Selbst, wenn es Grütze ist ...
    Aber eigentlich ist mir schon lange klar, dass Daniel und ich nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Immerhin dauert so eine Ewigkeit im Schnitt länger, als die letzten drei Jahre, die ich mit ihm schon zusammen bin. Das geht auf gar keinen Fall! Natürlich hat es auch mal schönere Zeiten mit ihm gegeben, doch dann war plötzlich der Ofen aus. Und mittlerweile ist mir auch klar, dass ich mir nur etwas vormache, wenn ich hoffen würde, dass sich daran noch einmal etwas ändert. Dafür habe ich selbst unsere Beziehung schon viel zu lange aufgegeben.
    Schlimm nur, dass ich für diese Erkenntnis erst dem größten Arsch in ganz Nirgendwo meine Zunge in den Rachen schieben musste. So ein Abschluss sieht mir eigentlich gar nicht ähnlich. Die hohe Meinung, die ich sonst von meiner Person habe, bröckelt gerade ein wenig. Und auch Daniel – wenngleich es mit uns überdies nicht funktioniert – hat solch ein Finale eigentlich nicht verdient. Bei all seinen Eigenschaften, die mich hin und wieder auch mal ganz gerne auf die Palme bringen, ist er eigentlich ein netter Kerl. Wir passen halt nur nicht zueinander.
    Plötzlich schrecke ich auf, denn ich stehe noch immer vor der Eingangstür. Natalie Hansen, reiß dich gefälligst zusammen! Melancholie ist hier jetzt fehl am Platz. Ja, Daniel ist ein netter Kerl, und es war ..., was es war ... Trotzdem ist es an der Zeit, die Sache zu beenden!
    Als ich die Wohnung betrete, genügt ein Blick, um festzustellen, dass Daniel noch nicht da ist. Mehr als Küche, Bad und Wohn-/Schlafzimmer bewohnen wir nicht. Eigentlich sollte es mich nicht wundern, dass wir uns bei dieser Wohnsituation ständig auf die Nerven gehen.
    Obwohl ich von den Ereignissen des Tages ganz schön fertig bin, ziehe ich nur meine Schuhe aus und fange an zu putzen. Diese Macke habe ich von meiner Mutter übernommen, die mein Zimmer schon immer und in jeder Situation als Schweinestall bezeichnet hat. Zwar behauptet sie immer, dass ich alle schlechten Eigenschaften von meinem Vater geerbt hätte, doch dieser blöde Putzzwang kommt eindeutig von ihr! Allerdings sind das wieder zwei Punkte, die mich, meine Mutter betreffend, mit den Augen rollen lassen. Zum einen kennt sie meinen Vater gar nicht, sondern hat mit ihm nur eine einzige Nacht verbracht. Und zum anderen muss ich mich in puncto Ordnung und Reinlichkeit nun wirklich nicht von der amtierenden Ehefrau des Bremsspurenkönigs beleidigen lassen. Zwar verfügt auch sie über einen krankhaften Putzfimmel, doch die Biowaffen-Unterhosen ihres Moppelchenehemannes wegzuräumen, hat selbst sie schon lange aufgegeben.
    Einen Fehler, den ich immer begehe, wenn ich beim Putzen bin, ist, mich in die Lieblosigkeit meiner Mutter reinzusteigern.

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