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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
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mache auch Fehler ... Das ist ja vielleicht ein irres Gefühl! Vielleicht bin ich ja doch nicht so anders, wie ich es immer angenommen habe. Meine Feststellungen lassen mich zu einem Menschen mit Ecken und Kanten werden. Somit würde ich in die Gesellschaft passen. Auf der anderen Seite ist das natürlich doof. Schließlich bin ich seit über siebenundzwanzig Jahren der Meinung, meinen Charakter betreffend makellos zu sein.
    „Ach herrje!“, platzt es auf dem Heimweg plötzlich aus mir heraus. „Dann bin ich ja vielleicht doch in einigen Punkten genauso wie meine Mutter!“
    Schließlich ist die ja auch immer der Annahme gewesen, durchweg perfekt zu sein. Diesen Punkt sollte ich unbedingt zum Thema der nächsten Sitzung machen. Der Gedanke gefällt mir gar nicht.
     
    Als ich nach Hause komme, kocht Sunny gerade Pasta für uns zum Abendessen.
    „Und?“, fragt sie neugierig. „Wie ist der Termin bei deiner Ärztin verlaufen?“
    „Ganz gut. Sie hat mir eine neue Therapeutin empfohlen, mit der ich gerade mein erstes Gespräch hatte.“
    „Das ist doch super! Dann musstest du ja gar nicht lange suchen. Kommst du gut mit ihr klar?“
    „Ich denke schon. Wir haben schon einige wichtige Erkenntnisse gewonnen. Außerdem hat sie mir eine Art Hausaufgabe aufgegeben.“
    „Hausaufgabe?“
    „Ja. Ich soll an einem mir nahestehenden Menschen trainieren, meine Gedanken und Gefühle offen zu äußern. Offenbar denkt wohl jeder anders, und die Welt ist richtig bunt, statt nur schwarz-weiß.“
    „Was?“, fragt sie mit hochgezogenen Augenbrauen und legt ihre Hand auf meine Stirn. „Hast du neue Pillen bekommen oder so? Ich verstehe kein Wort.“
    „Keine Pillen, aber eine lange Geschichte. Das erzähle ich dir mal genauer, sobald ich es wieder zusammenkriege. Auf jeden Fall habe ich wohl verlernt, meine Meinung offen auszusprechen und soll nun üben, es wieder zu tun. Und weil es sich in meinen Augen als äußerst praktisch erweist, bist du mein Versuchskaninchen.“
    „Aha!“, Sunny zuckt zurück. „Gibt es denn etwas, das du mir sagen möchtest?“
    „Ja. Ich finde es total doof, wenn du immer an deiner Figur rumnörgelst. Das geht mir richtig auf den Wecker. Anstatt deine Zeit mit wilden Pupsdiäten zu vergeuden, solltest du lieber dein Potenzial ausbauen, und mir nebenbei noch helfen, einen vernünftigen Mann für mich zu finden.“
    Sunny mustert mich skeptisch. „Eigentlich habe ich mich ja schon seit einer ganzen Weile nicht mehr über meine Figur beschwert.“
    „Ich weiß. Das finde ich auch gut. Trotzdem wollte ich das gerne loswerden, weil ich irgendwie andauernd darüber nachgedacht habe.“
    „Okay“, äußert sie zögerlich. Offenbar ist ihr die ganze Sache noch ein wenig suspekt. „Und was ist das für ein Potenzial, das ich ausbauen soll?“
    „Deine Ausstrahlung ist super“, sage ich. „Wenn du dazu noch ein bisschen mehr Selbstvertrauen aufbringen würdest, wäre es perfekt. Und du kannst es dir auf jeden Fall leisten. Immerhin hast du zwei schlagende Argumente, um die dich bestimmt jede zweite Frau beneidet.“ Ich deute auf ihr Dekolleté.
    „Ach ja wirklich?“, fragt Sunny und schaut etwas peinlich berührt an sich hinab.
    „Natürlich! Oder gibst du etwa sündhaft viel Geld für teure BHs aus, die pushen und gepolstert oder trägerlos sind?“
    „Nicht, dass ich wüsste.“
    „Siehst du! Zudem zwicken diese blöden Dinger auch ständig überall. Trotzdem zwängen sich Millionen Frauen auf der ganzen Welt tagtäglich in so ein nervtötendes Teil, weil ihre Idealvorstellungen vom perfekten Aussehen ziemlich nah an deine Figur rankommen.“
    „Meinst du?“
    „Nein!“, antworte ich plump. „Das habe ich mir jetzt alles ausgedacht, weil ich sonst keine anderen Probleme habe.“
    „Und warum machst du dir deswegen so viele Gedanken?“
    „Weil du die beste Freundin bist, die ich je hatte, und ich es einfach nur doof finde, wenn du ständig über die minimalen Kleinigkeiten nachdenkst, die bei dir nicht so laufen, wie du es gern hättest!“
    „Oh“, spitzt sie mit einem Lächeln die Lippen, „das ist aber lieb von dir.“
    „Ich weiß“, sage ich gereizt.
    Dass diese ganze Offenheitsgeschichte so anstrengend ist, hat Frau Glaser mit keiner einzigen Silbe erwähnt. Das kommt auch auf die Liste der Dinge, die ich in der nächsten Sitzung besprechen will. In Hinterwäldler-Hausen hat sich nie irgendjemand mit irgendwelchen Nettigkeiten aufgehalten. Wenn einem da etwas an

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