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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
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Schließlich hast du nie gelernt, eine harmonische Beziehung mit einem Menschen zu führen. Und weil du, genau wie deine Mutter, immer nur vom Schlimmsten ausgehst, gibst du der Sache von vornherein gar keine Chance.“
    „Das stimmt so ja aber auch nicht!“, wende ich verärgert ein. „Du und ich haben eine harmonische Beziehung, und mit Sunny verstehe ich mich auch blendend. Außerdem habe ich jetzt auch wieder viel mehr mit Max und Mia zu tun.“
    Nachdenklich verzieht Bernd das Gesicht.
    „Gut, dann ziehe ich die Verallgemeinerung zurück und beschränke meine Aussage auf eine harmonische partnerschaftliche Beziehung.“
    „Dass du immer so knallhart und direkt sein musst!“, maule ich eingeschnappt.
    „Dafür sind Freunde doch da!“, erwidert er grinsend.
    „Ja genau“, sage ich, während ich ein Lächeln meinerseits nicht länger unterdrücken kann. „Und trotzdem schütte ich dir immer wieder mein Herz aus.“
    „Richtig! Und das tust du deshalb, weil ich dich genauso oft auf deine positiven Seiten hinweise, wie auf deine negativen.“
    Bernd und ich lachen. Es ist immer erfrischend, mit ihm zu reden. Selbst seit meinem Umzug nach Hamburg hat sich das nicht geändert. Manchmal würde ich aber schon gerne wissen, warum ich mit seiner Kritik viel besser umgehen kann, als mit den Nörgeleien meiner Mutter beispielsweise. Wenn die wieder mal etwas an mir auszusetzen hatte, habe ich zuletzt gar nicht mehr zugehört, geschweige denn, dass ich etwas davon angenommen habe.
    Keine fünf Sekunden, nachdem ich mich von Bernd verabschiedet habe, gilt mein erster Gedanke wieder einmal Andreas. Inzwischen ist mir bewusst geworden, dass ich so ziemlich alle Männer, die ich seit meinem ersten Arbeitstag in der Kanzlei kennengelernt habe, mit ihm vergleiche. Allerdings habe ich in einsamen Momenten auch schon zahlreiche Überlegungen angestellt, in welchen Punkten er wohl meinen Ex-Freunden ähneln könnte. Somit kann ich nicht einmal mehr mir selbst gegenüber noch leugnen, dass ich bis über beide Ohren in den netten Anwalt mit dem umwerfenden Lächeln und den strahlend schönen Augen vernarrt bin.
    Anstatt der Versuchung nachzugeben, habe ich mir jedoch vorgenommen, ihn endgültig aus meinen Gedanken, meinem Herzen sowie meinen Träumen und Sehnsüchten verbannen. Doch wie kriege ich das am besten hin?
     
    „Guten Morgen, Lilli“, begrüßt er mich an diesem Montag und setzt dabei ein Lächeln auf, das mir die Knie weich werden lässt. „Hattest du ein schönes Wochenende?“
    Ja, du Spielverderber! Ich habe meine kostbare Zeit damit vergeudet, dich still und heimlich anzuschmachten.
    „Geht so“, sage ich schulterzuckend. „Am Samstag hatte ich ein verkorkstes Blind-Date, woraufhin ich vermutlich meinen leiblichen Vater kennengelernt habe. Und den gestrigen Tag habe ich nichtstuend auf dem Sofa verbracht.“
    Andreas entgleiten die Gesichtszüge. „Du hattest ein Blind-Date mit einem Typen, der vielleicht dein Vater ist?“
    „Nein!“, ich bin peinlich berührt. So hätte das gar nicht rüberkommen sollen. Aber warum erzähle ich ihm das überhaupt? Ist ja mal wieder typisch! Sobald Andreas mich mit seinen sonnigen Grübchen anstrahlt, rede ich nur noch Stuss.
    „Nein, nein. Rudi ist nicht mein Date gewesen. Das hat sich ein wenig anders abgespielt.“
    „Hättest du vielleicht Lust, mich in der Küche darüber aufzuklären?“, fragt er nett und wedelt dabei mit einer Tüte Kaffeepads. „Ich lade dich auch ein.“
    Ist das lieb! Inzwischen hat es sich schon zu einer Art morgendlichem Ritual entwickelt, dass wir gemeinsam unseren ersten Kaffee des Tages holen. Und sobald mein Schreibtisch den Anschein erweckt, als würde ich mir diese Pause nicht leisten können, ködert er mich jedes Mal mit einer Einladung. Er ist einfach viel zu liebenswürdig. Aber genau da liegt das Problem ... Er ist freundlich zu mir, ich bin nett zu ihm, und schon haben wir den Salat. So kann ich ihn mir ja nicht aus dem Kopf schlagen! Schließlich heißt es ja immer „ aus den Augen, aus dem Sinn “ und nicht „ sei immer nett, und der Typ ist weg “ ... Oder so.
    „Im Moment ist es sehr schlecht“, antworte ich unterkühlt. „Vielleicht später.“
    „Okay“, sagt er locker und spaziert mit seinem hübschen Hintern davon.
    Nun gut, jetzt habe ich also einen Plan. Einerseits widerstrebt es mir, Andreas in irgendeiner Art abweisend zu behandeln. Andererseits ist es jedoch nur zu unserem Besten. Beziehungen

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