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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
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Tasche. „Dann muss Sunny ihre restliche Mittagspause nicht allein verbringen. Ich muss nämlich gerade los, weil ich noch eine Klage schreiben muss. Herr Klotz möchte, dass sie heute noch zum Gericht geht.“
    Sunny entgleiten die Gesichtszüge. Offenbar ist sie wenig begeistert davon, dass ich mich aus dem Staub mache. Doch was sein muss, muss sein!
     
    Nach der Arbeit habe ich einen Termin bei Frau Glaser. Auf dem Tisch in ihrem Wintergarten steht eine Potpourri-Schale, deren Inhalt ganz fürchterlich stinkt. Ich persönlich habe immer angenommen, dass man so eine Duftmischung verwendet, um ein Zimmer besser riechen zu lassen, doch offenbar habe ich mich in diesem Punkt geirrt.
    Viel mehr hat sich seit meinem letzten Besuch nicht verändert. Die Kartons sind nach wie vor in allen Räumen verteilt, jedoch hat sich der Standort von einigen verändert. Und von der Wand gafft mich ein noch immer schief hängender Homer Simpson an.
    Ohne lange rumzudrucksen, diskutiere ich Bernds und Sunnys These mit ihr.
    „Meinen Sie auch, dass ich Angst davor haben könnte, glücklich zu sein?“
    „Das vielleicht nicht unbedingt. Eher glaube ich, dass Sie Angst davor haben, über irgendetwas die Kontrolle zu verlieren. Ihrer Beschreibung zufolge steht der junge Mann, für den Sie schwärmen, mit beiden Beinen fest im Leben. Und wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist bei Ihren bisherigen Partnern eher das Gegenteil der Fall gewesen. In diesen Beziehungen haben Sie sich immer um alles gekümmert. Mit einem Mann, wie diesem erfolgreichen Rechtsanwalt an Ihrer Seite, müssten Sie etwas von dieser Verantwortung abgeben und sich auch mal fallen lassen. So ein Partner würde Ihnen bestimmt nicht das alleinige Kommando überlassen.“
    „Sie denken, ich wäre ein Kontrollfreak?“, frage ich sie verdutzt. „Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Eigentlich habe ich mir ja immer jemanden gewünscht, der mir mal die eine oder andere Entscheidung abnimmt.“
    „Es kann gut sein, dass Sie dieses Bild von sich haben, doch ich sehe das anders“, unterstreicht Frau Glaser mit Nachdruck. „In Ihrem Unterbewusstsein trauen Sie es niemandem zu, einen, in ihren Augen, richtigen Entschluss zu fassen. Sie denken zwar, dass Sie es tun, doch die Wirklichkeit ist davon weit entfernt.“
    Ich kräusle die Lippen. Eine Therapie ist offensichtlich eine ziemlich unangenehme Angelegenheit. Man sucht mehrmals einen ausgebildeten Fachmann auf, um über sich selbst, die eigenen Wünsche sowie Träume zu reden und bekommt dafür jede Menge Kontra. Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Eigentlich hatte ich mir erhofft, für meine Art zu Denken jede Menge Zuspruch und darüber hinaus die Anweisung zu erhalten, meine großartige Lebenseinstellung in die Welt hinauszutragen. Momentan fühlt es sich jedoch eher danach an, als würde mich dieselbige mit faulen Eiern bewerfen und darauf drängen, die Bühne für jemand wirklich Talentierten freizumachen. Ohne es bemerkt zu haben, bin ich dadurch quasi in „ Deutschland sucht den Superstar “ geraten. Ich selbst halte mich für außerordentlich begabt, stehe für kurze Zeit im Rampenlicht, und bevor ich mich versehe, fahre ich ohne Führerschein in einem Gurkenlaster.

22
     
    Die weiteren Tage der Woche verlaufen für meinen Geschmack ungewohnt anstrengend. Wie sich herausstellt, hat Sunny am Montag so gereizt reagiert, weil sie zu dem Zeitpunkt prämenstruell gewesen ist. Leon, der noch am gleichen Tag mit einem Überraschungsbesuch bei uns eingetrudelt ist, hat nämlich auch gleich noch sein Fett wegbekommen. Eine Fußmassage, drei Schokoriegel und zwei Weingläser später hat die Welt glücklicherweise gleich wieder ganz anders ausgesehen. Zu meinem Bedauern hält sie jedoch an ihrer Meinung über mich fest und räumt nur ein, dass sie es mir netter hätte verkaufen können.
    Dienstag bin ich abends noch mit Rudi verabredet. Wir treffen uns in seinem Bistro, denn er hat heute das für den Vaterschaftstest benötigte Päckchen erhalten, welches er im Internet angefordert hat. Nachdem wir die Proben genommen und transportsicher verpackt haben, trinken wir beide zusammen noch ein Glas Single Malt.
    „Also deine Vorliebe für guten Whisky würde auf jeden Fall schon mal für eine Verwandtschaft mit mir sprechen“, bemerkt Rudi, und obwohl er sich jede Menge Mühe gibt, es locker klingen zu lassen, kann er seine Anspannung kaum verbergen.
    „Und an dir gefällt mir, dass dir meine Mutter

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