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Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren

Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren

Titel: Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco von Münchhausen
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Vermögen seines Gemütes wahrnehmen, das selbst »übersinnlich« sei. Die zentrale Wirkung des Erhabenen auf unsere Psyche sei die
»Gleichzeitigkeit von Zerrüttung und Festigung der Ich-Identität«
. – Gerade dieser Aspekt wurde im 20. Jahrhundert, in der Postmoderne vom französischen Philosophen und Ästhetiker Lyotard wieder aufgegriffen. Für ihn erhält Kunst ihre Bedeutung in der Darstellung des Erhabenen als dem eigentlich »Nichtdarstellbaren«. Kunst habe die Aufgabe, »vom Unbestimmten, vom Nichtdarstellbaren, vom prinzipiell Unverfügbaren Zeugnis abzulegen«.
Schon für Friedrich Wilhelm Schelling gewährleistete Kunst den
»Zugriff auf das Absolute«,
weil das Kunstwerk als Produkt der ästhetischen Tätigkeit, zugleich bewusst und unbewusst ist. Der Philosophie dagegen, die im Bewusstsein gefangen bleibe, sei der Zugang zum Absoluten verwehrt. Auch der Kunstphilosoph Georg Wilhelm Hegel sah Kunst (neben Religion und Philosophie) als
«Gestalt des absoluten Geistes
«: In der Religion stelle der Geist sich selbst vor, in der Philosophie begreife er sich, in der Kunst werde er selbst anschaulich. Und wie er begriff auch Arthur Schopenhauer Kunst als »anschaubare Wahrheit«.
So verschafft Kunst uns schließlich Zugang zu einer Wahrheit, die sich von uns rein gedanklich nicht erschließen lässt. Das Wesen der Kunst ist »
das Sich-ins-Werk-Setzen der Wahrheit des Seienden
«, die dem Philosophen diskursiv nicht zugänglich ist (Martin Heidegger). Der Philosophie bleibt somit nur noch der Umweg über die Kunst, »um ihren Anspruch auf den
Zugang zum Jenseits der Begriffe
einzulösen (Theodor W. Adorno).
Um einen neuen Aspekt ergänzt Schopenhauer die Idee der Wahrheit, indem er die
befreiende Wirkung
von Kunst betont. In der Kunst lasse der Mensch seinen Willen, der ihn ansonsten permanent gefangen hält, hinter sich, denn der Kunstgenuss entlaste ihn vom Druck permanenter Bedürfnisbefriedigung. Indem der Betrachter in eine »unbekümmerte« Welt eintrete, die alles übrige Reale ausblende, auch den Betrachter selbst, sei er gleichsam von sich selbst und seinen in diesen Verflechtungen ablaufenden Leben befreit. »Vergleichbar den erlösenden Impressionen einer neuen Landschaftsumgebung, in die ein Weg den Wanderer eintaucht und die für seinen Lebens-Lauf neue Koordinaten in die Betrachtung alter Gewohnheiten zieht. Die Befreiung von alten Befangenheiten, aus Alltags-Routinen, Zwängen, Sorgen und Einengungen öffnet dem Bewusstsein neuartige Sichtweisen auf altgewohnte Tatbestände, Abstand von einverleibter Nähe und bietet ihm Chancen für die Entdeckung neuer lebensweltlicher Möglichkeiten, die zum ganz Anderen hin den Blick erhebt, so der Kunsthistoriker Dietrich V. Wilke in seinem Artikel, »Begegnungen mit der Kunst«.
Damit zeigt sich nicht nur die befreiende, sondern auch die den Betrachter
transformierende Wirkung
der Kunst. Schon der Philosoph August Wilhelm Schlegel betonte, dass Kunstwerke unser Verständnis der Welt transformieren würden, und Clemens Brentanoergänzte, dass sie uns
außeralltägliche, neue Sichtweisen eröffnen
. Für den Lebensphilosophen Henri Bergson bestehen die spezifischen Chancen des Kunstwerks vor allem in seiner
Möglichkeit, Realität mithilfe der Intuition direkt und tiefer erfassen zu können
. Und der Pädagoge und Philosoph John Dewey thematisiert Kunst als
Steigerungsmodus von alltäglicher Erfahrung
. Nach seiner Ansicht bleibt die alltägliche menschliche Erfahrung heterogen und fragmentarisch. Demgegenüber ist die ästhetische Erfahrung eine, die harmonisch sich selbst genügt; sie ist vollendet und in sich geschlossen. Im Gegensatz zur Philosophie erkläre sie die Welt nicht, sondern baue Selbstverständlichkeiten ab: »Von der Philosophie sagt man, sie beginne beim Wunder und ende im Verstehen. Kunst nimmt ihren Ausgang beim Verstandenen und endet im Wunder«. – In diesem Sinne sah auch der Ästhetiker Hans-Georg Gadamer im 20. Jahrhundert das eigentliche Dasein eines Kunstwerks darin, »dass es zur Erfahrung wird, die den Erfahrenden verwandelt«.
Kunst kann in uns
Freude, Zuversicht und gute Stimmung
erzeugen. Neue Studien aus Großbritannien belegen, dass Kunstwerke in den Behandlungszimmern, Gängen und Eingangshallen die Stimmung der Patienten verbessert. Sie lenke diese nicht nur von ihren gesundheitlichen Sorgen und Problemen ab, sondern, wie die Forscher vermuten, sie mache ihnen auch den Weg frei für »kleine Fluchten in positive

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