Wo die Wahrheit ruht
und flüsternd diskutiert wurde. Einen Augenblick später war Rob Montgomery am Apparat. “Grace? Was ist passiert? Wo sind Sie?”
“Denise und ich haben Josh Nader und George Renchaw dabei überrascht, wie sie Felicia Newmans Leiche ausgruben. Die beiden hatten sie umgebracht und auf Buzz' Farm verscharrt. Ihre sterblichen Überreste liegen jetzt auf dem Beifahrersitz eines alten Chryslers. Uns wollten sie auch töten, na ja, die Einzelheiten können wir Ihnen später erzählen. Reden Sie mit Matt, falls Sie mir nicht glauben. Er selbst hatte die Killer schnappen wollen. Als Josh ihn dann ins Gefängnis gesteckt hat, haben Denise und ich beschlossen, uns selbst auf die Lauer zu legen.”
“Ich habe schon mit Matt geredet. Wenn Sie möchten, kann ich ihn an den Apparat holen.”
“Dazu haben wir keine Zeit, Rob. Bringen Sie ihn einfach mit her.”
“Wo sind Sie?”
Sie blickte zu dem am Boden kauernden Josh hinunter. “Wo sind wir hier?”, fragte sie.
“Durham Road in Ottsville.” Er warf ihr einen verachtenden Blick zu. “Direkt hinter der Kreuzung Easton Road.”
“Verstanden”, sagte Rob. “Halten Sie durch, Grace.”
41. KAPITEL
E s würde eine lange Nacht werden. Grace, Denise und Matt wurden zusammen mit George und Josh zurück zum Polizeirevier gebracht – die letzten beiden in Handschellen. Felicias sterbliche Überreste wurden ins Leichenschauhaus überführt. Denise hatte sie begleiten wollen, doch Rob hatte ihr abgeraten.
“Bitte, tun Sie sich das nicht an”, hatte er sie gewarnt. “Die Zukunft wird leichter für Sie sein, wenn Sie Ihre Schwester so in Erinnerung behalten, wie Sie sie zum letzten Mal gesehen haben.”
Mit Grace an ihrer Seite hatte Denise ihre Eltern in Florida angerufen. Sie würden einen frühen Flug nehmen und schon am nächsten Morgen eintreffen.
Rob, der vorübergehend das Amt des Polizeichefs übernehmen musste, hatte ihre Aussagen zu Protokoll genommen. Anfangs schien er ein wenig überwältigt von den Ereignissen, die New Hope erschüttert hatten, und von der plötzlichen Verantwortung, die ihm zugefallen war. Doch dann hatte er sich, der Not gehorchend, mit Sorgfalt und der ihm eigenen Liebenswürdigkeit in seine neue Rolle gefügt.
Als sämtliche Protokolle unterzeichnet waren, erhob er sich aus seinem Sessel. “Okay Leute, wir sind jetzt durch. Geht am besten alle nach Hause. Ich verspreche Ihnen, vorbeizukommen, sobald ich Neuigkeiten habe.”
“Was ist mit Bernie?”, fragte Grace.
“Seine Schwester hat ihn schon abgeholt. Er wird Sie morgen anrufen.”
Matt schob seinen Stuhl zurück und stand ebenfalls auf. “Und mein Vater?”
“Ich habe schon mit dem Bezirksstaatsanwalt gesprochen. Er will erst noch mit George und Josh reden, aber ich habe ihm gesagt, dass Freds Freilassung nur noch eine Sache der Formalitäten ist. Wo kann ich dich erreichen?”
“Bei uns zu Hause”, kam Denise Matt zuvor. “Wir gehen alle zusammen nach Hause, nicht wahr, Matt?”
Grace blickte zu Matt hinüber und drückte die Daumen. Sowohl die Liebe zu ihrem Mann als auch ihre Loyalität ihm gegenüber hatte Denise ausreichend unter Beweis gestellt. Es war höchste Zeit, dass Matt das anerkannte.
“Ich werde nach Hause kommen”, erwiderte Matt. “Aber zuerst muss ich mit meinem Vater reden. Ich will ihm die guten Neuigkeiten persönlich übermitteln. Ihr beiden könnt schon mal vorgehen, ich komme gleich nach.”
Impulsiv stellte sich Denise auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. “Ich danke dir.”
Im Hinausgehen drehte er sich noch einmal um: “Denise, dieser Kürbis-Pie, den du vor ein paar Tagen für Lucy gebacken hast, ist davon noch ein Stück übrig?”
Ein Lächeln machte sich auf Denise' Gesicht breit. “Nein, aber ich backe gerne einen neuen für dich. Wenn du aus dem Bezirksgefängnis zurück bist, ist er fertig.”
Obwohl Fred schon so einiges über die Ereignisse auf Buzz' Farm gehört hatte, schlug er sich vor Lachen auf die Schenkel, als Matt ihm von den Schüssen erzählte.
“Hat sie Josh tatsächlich den großen Zeh weggeschossen?”
“Um genau zu sein, hat sie nur die Hälfte davon weggeschossen. Rob hat mir erzählt, dass es kein schöner Anblick ist.”
“Oh, Mann.” Fred wischte sich über die Augen. “Da wäre ich zu gern dabei gewesen.” Als der Lachanfall abgeklungen war, fragte er sachlich. “Ist Denise okay?”
“Es geht ihr gut.” Matt ließ einige Sekunden verstreichen. Als klar
Weitere Kostenlose Bücher