Wo die Wasser sich finden australien2
Wurst in Natalie Ashcrofts Reitstiefel gesetzt!«
Bis sie ihr Frühstücksbier getrunken und sich fürs Rodeo angezogen hatten, war unübersehbar, dass Tom um jeden Preis gute Laune verbreiten wollte. Jetzt setzte er sich zu den Mädchen am Rodeoring und versuchte, an ihrem Gespräch teilzunehmen.
Sally plauderte, immer noch beschwipst vom Rum und beseelt von Vorfreude auf das Rodeo. Toms dunkle Aura, seine kummervollen Blicke und traurigen Augen nahm sie gar nicht wahr.
Bec schüttelte leise den Kopf, während ihre Freundin fröhlich von ihren Eroberungen an der städtischen Universität berichtete.
»Er war noch dazu Jura- Student!«, stöhnte Sal, »das sind die schmierigsten von allen – und als er mir erzählt hat, dass er den Vibrationsalarm seines Handys für geschmacklose Zwecke missbraucht, war Schluss. Da war definitiv Schluss. Finito.«
»Sal. Der Drink macht deine Lippen ganz schön geschmeidig. « Bec hoffte, dass ihre Freundin die Anspielung verstehen würde.
»Schande über diesen Mistkerl, der lieber einen BMW-Ledersitz gestreichelt hat als meine Schenkel!«
»Sal. Du sabberst schon«, warnte Rebecca.
»Scabs«, wandte sich Sal an Gabrielle, »richte Miss Oberschlau aus, sie soll sich wieder einkriegen. Sie sollte mal ein bisschen entspannen.«
Gabs wandte sich an Bec. »Bucket. Carter lässt dir ausrichten, du sollst dich einkriegen.« Dann sah sie blinzelnd Sal an. »War das gut so, Carter?«
»Yip«, sagte Sal und ließ den nickenden Kopf noch heftiger nicken. Dann leerte sie in einem Zug ihr Glas.
Rebecca beschloss, ihre Freundinnen zu ignorieren und
lieber den Collegeboys zuzuschauen, die auf ihren Pferden in lockerem Trab durch die Arena ritten. Gerade führten sie einen ungesattelten Bronco aus dem Ring. Die Stute trug Schweif und Kopf stolz erhoben, drängte gegen die Einfriedung und scharrte mit hoch ausgreifenden Hufen Sand auf. Rebecca wünschte, sie säße jetzt auf Ink Jet. Noch alkoholgesättigt nach dem vergangenen Abend, spürte sie, wie ein Verlangen in ihr aufkeimte. Jedes Mal, wenn sie einen Wranglerhintern erspähte, musste sie an Charlie Lewis denken.
Gabs stupste Bec mit dem Ellbogen in die Rippen. »Hey, Träumer.« Gabs wandte sich an Sally. »Wahrscheinlich träumt sie von dem Klotz. Die eine und einzige Affäre, zu der sie sich hinreißen ließ, seit sie auf diese formidable Akademie kam.«
»Erzähl!«, befahl Sally.
Emma beugte sich vor und übernahm das Erzählen an Gabs’ Stelle, die sich fluchend den Rum vom Hemd wischte.
»Ein Rugbyklon durch und durch. Nichts als Muskeln und kein Hirn. Ein absoluter Klotz in der Vorwärtsverteidigung, daher der Name Klotz.«
Gabs erzählte weiter: »Es geschah eines Nachts nach einem Kostümball, wo sie als Rollerbladerin mit Kräuseltop und Rattenschwänzchen an die Bar gerollt kam. Sie ist praktisch in seine Arme und von dort aus direkt in sein Bett weitergerollt. Wie man hört, haben sie nicht mal die Rollschuhe ausgezogen.«
Die Mädchen prusteten los und kicherten hemmungslos, während Tom still an seinem Rum nippte.
Gabs und Sally steckten die Köpfe zusammen, und Gabs verkündete flüsternd und mit einer deutlichen Rum-Schwade: »Er sitzt genau vor uns … der da drüben.« Sie deutete auf einen Berg von Mann, der begeistert die Rodeoreiter anfeuerte, die Hände zu ziegelgroßen Fäusten geballt. Sein
breiter, kantiger Nacken stützte einen quadratischen Schädel. Die blonden Haare waren kurz geschoren.
Bec sah ihn an. Sie stellte sich vor, wie sie ihn in den Nacken biss und mit den Fingern über seine unglaublich breiten Schultern fuhr.
»Sie war mächtig enttäuscht«, schloss Gabs kopfschüttelnd, »als sich herausstellte, dass bei ihrem einen und einzigen schmutzigen One-Night-Stand nur ein winziges Streichholz stand. Sie meinte, das Kondom hätte rumgehangen wie eine Windhose. Flapp, flapp, flapp!« Gabs schwenkte die Hand in der Luft, um ihre Worte zu unterstreichen.
»Autsch!«, sagte sie gleich darauf, als Rebecca ihr auf den Arm boxte.
»Aber seine Finger versprechen etwas anderes«, meinte Sally verwirrt.
»Damit wäre auch diese Theorie beim Teufel, oder?« Gabs rieb sich immer noch den Oberarm.
»Herrgott noch mal, seid endlich still, ihr zwei!«, brauste Rebecca auf.
Nach der nächsten Runde Rum war Bec endgültig abgefüllt. Sie stützte das Kinn in die Hände. Der zweite Tag im Rausch war zur Hälfte überstanden, und Bec war auf eine Mauer von Traurigkeit geschlagen. Sie wurde immer
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