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Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Titel: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Blaxill
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ich mich gar nicht erst angestrengt, gute Noten zu kriegen.«
    Â»Du redest Unsinn und das weißt du.«
    Â»Ich wette, wenn ich mit der Schule fertig bin, zwingt ihr mich, auf die Uni zu gehen, und erzählt mir nur wieder, dass Musik Zeitverschwendung ist. Ich hab gehört, wie Dad zu Mr Morrison gesagt hat, ich wäre gut genug, um mich für Oxbridge zu bewerben.«
    Â»Mit deinem Dad geht es manchmal ein bisschen durch. Aber nur weil er so stolz auf dich ist. Wir waren beide nicht auf der Uni, deshalb …«
    Â»â€¦ soll ich es jetzt für die ganze Familie rausreißen. Ja, ist klar.«
    Mum schüttelte den Kopf. »Die Welt ist jetzt ganz anders als früher, Jonathan. Außerdem hätte es dir auf der Musikschule vielleicht gar nicht so gut gefallen, wie du denkst. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich das Beste für dich gewesen wäre … in London zu leben, weit weg von zu Hause, und so früh schon einen Kredit aufzunehmen, um das alles zu finanzieren.«
    Â»Freya hätte sich schon um mich gekümmert.«
    Â»Warum erkundigst du dich nicht mal, ob es im College eine Musik-AG gibt?«
    Ich schnaubte verächtlich. »Die wäre voll von Leuten, die überzeugt davon sind, dass Girls Aloud der Höhepunkt der modernen Musik ist.«
    Â»Soll ich dich lieber allein lassen?«
    Ich zuckte die Achseln und starrte gegen die Wand. Die Matratze gab ein Geräusch von sich, als Mum aufstand, dann quietschte die Tür. Ich wünschte, sie wäre gar nicht erst reingekommen. Sie hatte mich nur wütend gemacht. Ich fragte mich, wie Rosalinds Eltern wohl waren. Trotz all dieser wunderbaren neuen Leute, denen ich angeblich im College hätte begegnen sollen, war Rosalind das Beste, was mir in dieser Woche passiert war.
    Jonathan
    Sonntag, 26. Oktober, 17.30 Uhr
    Als ich aus der Polizeiwache herauskam, war mir schlecht. Glaubten sie wirklich, dass ich etwas mit Freyas Verschwinden zu tun hatte – und mit diesen beiden anderen Mädchen? Wie ernst die Lage war, ging mir auf, als die Polizei später an diesem Nachmittag bei uns anrief. Sie wollten noch einmal mit mir sprechen.
    Die Befragung fand bei uns zu Hause im Wohnzimmer statt. Falls das zu meinem Wohlbefinden beitragen sollte, ging der Plan gründlich schief. Shaw und Turner saßen mir gegenüber und nippten Tee aus Bechern, die ich sonst benutzte. Das Schlimmste aber waren die Familienfotos. Als ich sah, wie Shaw und Turner sich die Bilder auf dem Kaminsims anschauten, fühlte ich mich zutiefst unwohl und irgendwie bloßgestellt.
    Und dann fing die Fragerei an. Sie hatten so viele Fragen, dass ich irgendwann ganz verwirrt war.
    Â»Wir interessieren uns für den Vorfall im Februar, Jonathan. Wir haben unsere Akten durchgesehen, aber vielleicht erzählst du uns noch einmal selbst, was da passiert ist.«
    Â»So genau erinnere ich mich nicht mehr daran.«
    Â»Ist das so? Das kann ich nicht so recht glauben.«
    Â»An die Einzelheiten erinnere ich mich wirklich nicht. Es ging alles so schnell.«
    Â»Okay, wir gehen die Sache noch mal durch. Es hat einen Vorfall mit einem Jungen aus deiner Jahrgangsstufe gegeben, mit Tom Copeland. Wie hat das angefangen?«
    Â»Er ist auf mich losgegangen.«
    Â»Seine Freunde schildern das anders.«
    Â»Sie haben gelogen! Seine Gang hatte es auf mich abgesehen.«
    Â»Dafür haben wir nur dein Wort.«
    Â»Es ist wahr. Wie ich schon sagte, die haben gelogen.«
    Â»Bist du dir sicher, dass da nicht noch mehr war, als du uns erzählt hast?«
    Â»Natürlich bin ich mir sicher.«
    Â»War es das erste Mal, dass so etwas passiert ist?«
    Â»Na ja, ich bin zum Karatetraining gegangen, aber das ist was anderes.«
    Â»Ist dir davor schon mal eine Sicherung durchgebrannt und du hast jemanden geschlagen?«
    Â»Nein.«
    Â»Bestimmt nicht?«
    Â»Nein, hab ich gesagt!«
    Â»Hast du Freya je geschlagen, Jonathan?«
    Â»Was? Natürlich nicht!«
    Â»Bist du sicher?«
    Â»Ich habe Freya nie ein Haar gekrümmt. So einer bin ich nicht.«
    Â»Nicht einmal, als du sie so angeschrien hast?«
    Â»Nein!«
    Â»Aber du bist durchaus in der Lage, jemanden zu verletzen. Tom hast du verletzt. Sogar schwer.«
    Â»Das hat doch damit nichts zu tun!«
    Â»Und wie war das an dem Abend, an dem Freya verschwunden ist? Du warst aufgebracht und wütend. Das hast du uns bereits erzählt. Vielleicht

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