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Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Titel: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Blaxill
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Mädchen, die sich nicht zutrauen, einen echten Freund zu haben, fangen im Netz was mit Typen an.« Kirsten und Poppy zogen ab, und ich fühlte mich erbärmlich, so wie sie mich anguckten, obwohl ich gar nichts Schlimmes gemacht hatte.
    Â»Mann!«, sagte Abby. »Ich hab nicht geahnt, wie zickig die sein können. Mach dir nichts draus, Ros, wahrscheinlich sind sie nur neidisch. Die haben beide keinen Freund.«
    Â»Er ist doch gar nicht …«, sagte ich leise.
    Â»Was ist er nicht?«
    Ich machte den Mund auf – und sagte dann doch nichts. Abby würde ihn nie zu sehen kriegen und sie war so beeindruckt. Es war doch nur eine Art Notlüge, wenn ich so tat, als ob Jonathan mein Freund wäre, oder? Abgesehen davon hatte Abby immer mehr Glück mit Jungs, und ausnahmsweise wäre es ganz schön, auch mal über jemanden reden zu können.
    Â»Weiß ich nicht mehr«, sagte ich leichthin. »Ich geh dann mal nach Hause. Ich hab Jonathan gesagt, dass ich heute Nachmittag online bin.«
    Diese Lüge klang so überzeugend, dass ich selbst ganz überrascht war.
    Abby nickte. »Okay. Ach, da fällt mir ein, Ros, ich wollte dich noch was fragen. Ich weiß, du magst Claudia nicht, aber am Wochenende treffen wir uns mit ein paar Typen, die sie kennt – im Malt and Hops . Das sind Künstler, das wär doch auch was für dich, oder?«
    Â»Was für Künstler?«
    Â»Weiß ich nicht genau, aber sie haben gerade ein Atelier eröffnet. Ich dachte, sie könnten dir vielleicht Tipps geben – wegen Kunstschulen und so.«
    Â»Woher kennt Claudia die? Sie weiß doch nicht mal, wie man einen Pinsel hält.«
    Â»Sie hat einen davon in einem Pub kennengelernt. Und, was meinst du?«
    Ich dachte einen Augenblick nach. Wenn diese Typen ein Atelier hatten, dann waren sie ein ganzes Stück älter als wir. Ihren Rat könnte ich vielleicht tatsächlich gebrauchen, und ob ich es wollte oder nicht – irgendwie war mein Interesse geweckt.

3. Bin gleich wieder da
    Rosalind
    17.30 Uhr
    Zu Hause loggte ich mich sofort ein. Jonathans Status war »abwesend«, wahrscheinlich war er noch auf dem Heimweg vom College. Ich wartete ungeduldig darauf, dass er online ging. Als das ungefähr eine halbe Stunde später der Fall war, tippte ich Heute ist ein guter Tag! :) Abby + ich haben uns vertragen, Freitag treffen wir uns mit ein paar Künstlern.
    Ja? Sie hat es also kapiert?
    Hat sie. Danke für die Ratschläge.
    Keine Ursache. Ich hab auch Neuigkeiten. FREYA KOMMT MICH BESUCHEN! Ich schufte wie ein Irrer, damit ich bis Samstag alle Hausaufgaben fertigkriege.
    Dann sollten wir jetzt wohl lieber nicht weiterreden.
    Du musst bleiben. Ich brauch jemanden, dem ich die Ohren vollquietschen kann.
    Quietschen?
    Ein spontaner Ausdruck des Entzückens. Quietsch!
    Jonathan quietschte noch eine Weile über Freya. Mein Freund? Von wegen. Ich fragte mich, was das wohl für ein Gefühl war, so in einen anderen Menschen verknallt zu sein.
    Jonathan
    Samstag, 13. September, 12.20 Uhr
    Ich hatte Dad dazu gezwungen, das Haus eine Viertelstunde früher als nötig zu verlassen für den Fall, dass wir im Verkehr von Norfolk stecken blieben und dann zu spät zum Bahnhof kamen. Ich drückte mich bei den Fahrkartenautomaten herum, bis ich sie entdeckte. Sie trug einen ihrer Retro-Mäntel und stach wie immer aus der Menge hervor. Ich raste den Bahnsteig entlang auf sie zu.
    Â»Es ist so toll, dich zu sehen!«, sagte ich, als wir aufgehört hatten, uns zu küssen. »Du weißt gar nicht, wie wahnsinnig ich mich darauf gefreut hab!«
    Ich hätte noch mehr sagen können, aber mir fiel ein, dass Dad wartete. Normalerweise ging es mir total gegen den Strich, wenn meine Eltern mich mit Freya knutschen sahen, aber heute machte mir das nichts aus. Das Wichtigste war, dass sie hier war und dass wir den ganzen Tag für uns hatten.
    Wir machten uns auf den Heimweg und legten unterwegs noch einen kleinen Zwischenstopp an der Imbissbude ein, wo Dad unser Mittagessen besorgte. Dad und Freya hatten sich begrüßt wie verschollen geglaubte Freunde, und jetzt fingen sie das Gespräch an, das sie immer führten, wenn Freya mit uns aß. Es läuft so ab:
    Dad: Was darf’s denn sein, Freya? Backfisch? Würstchen im Schlafrock? Fleischpastete?
    Freya: Ich bin Vegetarierin, Mr O, das wissen Sie doch! Sie werden es nicht schaffen, mich

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