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Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Titel: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Blaxill
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aus ihrer liebsten Astrologie-Website gemailt. Siehst du: Waage und Zwilling passen perfekt zusammen! In einer Mail fragte der Typ: Und wann schickst du Jonnyboy in die Wüste? Darauf hatte sie anscheinend nicht geantwortet. War vielleicht auch besser so.
    Das ist das letzte Mal, dass ich mich in einen fremden Account hacke, dachte ich. Es gibt Dinge, die man einfach nicht wissen will.
    Rosalind
    15.10 Uhr
    Jonathan wandte sich vom Monitor ab. Er sah völlig fertig aus. Ich fummelte unbehaglich an meinem Rocksaum herum.
    Â»Diese Woche hat sie also keine E-Mails verschickt«, sagte ich.
    Jonathan seufzte. »Nein.«
    Â»Vielleicht wohnt sie die Woche über bei ihm?«
    Er schnaubte. »Der Klassiker. Mit dem Freund Schluss machen und sich dann gleich vom Nächsten trösten lassen.«
    Â»Er hat nie seinen Namen unter die Mails geschrieben, aber der Absender ist H. A. Clark. Weißt du, wer das sein könnte?«
    Â»An dem Abend, an dem Freya mit mir Schluss gemacht hat, war so ein Typ da, der ihr ganz offensichtlich an die Wäsche wollte. Er hieß Adam, vielleicht benutzt er ja seinen zweiten Namen.«
    Â»Lohnt sich sicher, dem nachzugehen. Hat sie seine Nummer in ihrem Handy gespeichert?«
    Â»In ihrem Adressbuch haben wir wahrscheinlich mehr Glück.« Jonathan wühlte in der Schreibtischschublade. »Freya speichert die Leute auf ihrem Handy immer unter irgendwelchen Spitznamen ab.«
    Wir fanden ihr Adressbuch. Unter H stand niemand, unter C wie Clark auch nicht.
    Â»War ja klar, dass es nicht auf dem letzten Stand ist«, grummelte Jonathan. »Aber hier ist die Festnetznummer von einem Adam. Da sollte ich es wohl mal versuchen.« Er gab die Nummer in sein Handy ein und drückte auf Verbinden.
    Â»Hallo, ist Adam da?« Jonathan machte eine Pause, vermutlich hörte er sich an, was die Stimme am anderen Ende der Leitung zu sagen hatte. »Gut. Okay. Könnten Sie mir seine Handynummer geben? Es ist wirklich wichtig.«
    Nach einer Weile beendete er das Gespräch kopfschüttelnd. »Keine Chance. Seine Mutter war ziemlich zickig.«
    Ich presste die Lippen zusammen, dann sagte ich: »Wenn Freya mit ihm zusammen wäre, hätte sie seine Handynummer.«
    Â»Vielleicht führt das aber auch alles zu nichts.« Jonathan atmete so heftig aus, dass er sich eine Haarsträhne aus der Stirn pustete. »Mann, eigentlich sollte ich total sauer auf sie sein, aber dazu mach ich mir einfach zu viele Sorgen. Ich muss doch irgendwas tun können.«
    Am besten wohl etwas, das sie dazu bringen würde, ihn zurückzunehmen, dachte ich. Er wollte, dass sie die Jungfrau in Nöten war, damit er als Ritter in der glänzenden Rüstung dastehen konnte.
    Wäre er jemand anders gewesen, dann hätte ich ihn in den Arm genommen. Aber so sagte ich: »Rede mit ihren Freunden.«
    Um halb vier schlich ich mich nach unten und rief Abby auf dem Handy an. Obwohl ich nur einen Schritt auf die Straße gemacht hatte, war es eine Erleichterung, aus dem Haus raus zu sein.
    Â»Du bist also weggekommen«, sagte sie sofort. »Hast du dich mit ihm getroffen? Wo bist du?«
    Â»Wir sind in Richmond«, sagte ich leise. »Haben die Lehrer irgendwas gesagt?«
    Â»Sie haben gefragt, wo du bist. Ich hab gesagt, du hättest einen Zahnarzttermin.«
    Â»Danke, Abby. Ich werd eine Entschuldigung fälschen müssen.«
    Â»Ros … was geht hier eigentlich ab? Bist du okay?«
    Ich seufzte. »Es ist kompliziert. Ich kann dir das erst später erzählen, jetzt passt es gerade schlecht.«
    Â»Okay. Ich bin da, wenn du mich brauchst.«
    Um halb fünf legte Jonathan das Adressbuch weg.
    Â»Nichts«, sagte er. »Keiner weiß, wo sie steckt.«
    Auf Freyas Handy war auch nichts. Jonathan hatte das Ladegerät gefunden und nachgeschaut, aber auf der Mailbox waren nur seine Anrufe und ein paar Nachrichten von Freundinnen, die mit ihrem Verschwinden nichts zu tun hatten.
    Ich saß neben dem Bett und schaute zu ihm rüber. »Hast du echt alle Nummern angerufen?«
    Â»Alle, die ich erreichen konnte.«
    Â»Auch bei ihr zu Hause? Vielleicht ist sie ja zu ihren Eltern gefahren.«
    Â»Ich versuche, eine Freundin von ihr zu erreichen, die ein paar Häuser weiter wohnt. Freya würde mich umbringen, wenn ich bei ihren Eltern Alarm schlagen würde.«
    Â»Willst du im Restaurant auf sie warten?«
    Â»Sonst kann ich ja

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