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Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Titel: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Blaxill
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noch kindischer vor als sonst. »Du hast gesagt, es wäre okay.«
    Â»Ist es auch. Irgendwie.«
    Â»Also, wenn das ein Problem ist, Ros, dann geh ich lieber.«
    Â»Wir sind da.« Das Licht brannte, Olivia war also zu Hause. Und der größte Teil ihrer Freunde ebenfalls, wie man an dem Lärm hören konnte.
    Ich schloss die Haustür auf. Im Flur war niemand zu sehen. Das Geplapper und die Musik kamen aus dem Wohnzimmer.
    Â»Schnell.« Ich gab Jonathan einen Schubs, blieb ein Stück hinter ihm und legte mir schon mal eine Entschuldigung zurecht, falls uns jemand erwischte. Aber wir erreichten mein Zimmer ohne Zwischenfälle.
    Aufatmend schloss ich die Tür hinter mir. »Dad hat ihr verboten, Party zu machen«, sagte ich. »Also hab ich etwas gegen sie in der Hand, falls sie dich entdeckt.«
    Jonathan zog seine Schuhe aus und schaute sich um. Ich fühlte mich merkwürdig bloßgestellt, als er den Blick über meine Porzellanfiguren, die alten Teddys und die Bücherregale wandern ließ.
    Â»Das ist ja ein richtiges … Mädchenzimmer. In meiner Vorstellung warst du irgendwie gar nicht so … mädchenhaft.«
    Â»Das ist nur rosa, weil Rosa meine Lieblingsfarbe gewesen ist, als ich noch klein war. Dad hat es noch nicht geschafft, hier zu renovieren.«
    Â»Nicht mal Freya hat ein rosa Zimmer.«
    Ich wünschte, er würde aufhören, ständig von ihr zu reden. »Willst du was essen? Ich weiß, wir haben gerade Spaghetti gegessen, aber das war ja nur eine Portion für uns beide. Ich könnte noch ein paar Nudeln kochen oder uns Sandwiches machen.«
    Â»Mir ist alles recht, solange kein Sellerie drin ist. In der Schulkantine war letztes Jahr überall Sellerie drin, keine Ahnung, warum. Wirklich in allem, ob es Curryhuhn war, Pizza oder Suppe. Stuart hatte den Verdacht, dass die Schule ihren eigenen Sellerieanbau betreibt … Ich weiß gar nicht, warum ich dir das überhaupt erzähle. Ich glaub, ich dreh langsam wirklich durch.«
    Â»Beruhig dich.« Ich zog den Computerstuhl heran. Er setzte sich und sah an mir vorbei an die Wand.
    Â»Sorry. Wenn es diese beiden vermissten Mädchen nicht gäbe, dann würde ich mir gar nicht solche Sorgen machen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du verhältst dich doch nur wie ein guter Freund.«
    Â»Ich bin sitzen gelassen worden. So gut kann ich als Freund nicht gewesen sein.«
    Â»Freya muss ja nicht immer mit allem recht haben«, sagte ich.
    Er nuschelte etwas, das ich nicht richtig mitbekam, dann schwiegen wir kurz. Mein Blick fiel auf mein Skizzenbuch, das auf dem Tisch lag, und ich gab es ihm, obwohl ich meine Bilder eigentlich gar nicht gern zeige. Es steckt ein bisschen zu viel von mir selbst darin. »Das könntest du dir anschauen, solange ich unten bin. Dauert auch nicht lange.«
    Jonathan
    21.50 Uhr
    Rosalind ging und ich lehnte mich zurück und atmete langsam aus. Was zum Teufel machte ich bloß in diesem rosa Zimmer mit diesen scheußlichen Porzellanfiguren in Ballkleidern? Der Tag heute hatte begonnen wie jeder andere, ich hatte verschlafen, beim Tasten nach dem Wecker meine Brille vom Nachttisch gefegt und beinahe den Zombie-Bus verpasst. Und jetzt wurde ich von Freya betrogen und sie war verschwunden und befand sich womöglich an irgendeinem grauenhaften Ort.
    Ich blätterte das Skizzenbuch durch. Ros hat eindeutig Talent, dachte ich, als ich mir das Porträt einer attraktiven Frau genauer anschaute, die ich aus irgendeinem Film kannte. Kein Wunder, dass sie auf die Kunstakademie wollte. Ich blätterte um und stieß auf … mich. Einen Augenblick lang war ich verblüfft von der Ähnlichkeit, dann fiel mir auf, dass meine Haare ordentlicher, meine Nase gerader und meine Wangenknochen markanter waren.
    Â»Bei dir seh ich aus wie ein Action-Held«, sagte ich, als Rosalind mit einem Teller in jeder Hand wieder auftauchte.
    Â»Oh.« Sie schien ein bisschen verlegen zu sein. »Hier. Käse und Tomate.«
    Â»Das Bild ist toll«, sagte ich und nahm das Sandwich, »aber so gut sehe ich nicht aus.«
    Â»Finde ich schon.«
    Â»Vielleicht wenn ich die Brille weglassen und ins Fitnessstudio gehen würde, aber im Moment ganz bestimmt nicht.«
    Â»Magst du deine Brille nicht? Ich finde sie cool.«
    Â»Freya hat sie ausgesucht. Sie ist wohl ganz okay, aber ich finde, ich seh damit aus wie der typische

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