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Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Titel: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Blaxill
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locker im Haus eines Mannes abgehangen, der möglicherweise ein Mörder war …
    Â»Er war auf der Suche nach seinem nächsten Opfer …«
    Â»Hör auf! Jono, diese Sache ist ein paar Nummern zu groß für uns. Ganz egal was passiert ist, ob jetzt Hugh oder Gabe in die Sache verwickelt ist, irgendwas stimmt da echt nicht. Wir müssen die Polizei anru-fen!«
    Â»Ros, nein!« Jonathans Ton war so scharf, dass ich zusammenzuckte. »Das können wir nicht! Mensch, kapierst du es denn nicht? Meine Fingerabdrücke sind überall auf dieser Kette … und im Haus … und hier drauf!« Er wedelte mit dem blutigen Schal. »Ich stehe sowieso schon unter Verdacht … jetzt wird die Polizei wirklich denken, dass ich es getan habe.«
    Ich schaute weg und fühlte mich hilflos, verängstigt und hundeelend auf einmal. »Und was machen wir dann?«
    Â»Ich weiß es nicht!«
    Eine Passantin musterte uns verwundert.
    Â»Eigentlich kommt nur eins infrage«, sagte Jonathan ruhiger. »Wir müssen Freya finden. Wir finden sie und vergewissern uns, dass ihr nichts passiert ist. Dann sind wir aus dem Schneider, ich werde nicht mehr verdächtigt, und wir können der Polizei erzählen, was wir im Haus gefunden haben. Also«, er atmete durch, »hast du irgendeine Ahnung, wo sie sein könnte?«
    Ich starrte ihn an. »Woher soll ich das denn wissen, Jono?«
    Â»Na ja, Hugh muss sie irgendwohin mitgenommen haben. Und du weißt mehr über Hugh als ich.«
    Â»Aber nicht viel.«
    So langsam hatte ich das Gefühl, in einen Horrorfilm geraten zu sein, einen, in dem immer noch ein neuer grauenvoller Schock kommt, auch wenn man denkt, mehr ginge wirklich nicht. »Ich kenne Hugh ganz bestimmt nicht gut genug, als dass ich wüsste, wohin er Freya mitgenommen haben könnte.«
    Â»Sie sind gestern weggegangen, also haben sie irgendwo übernachtet. Vielleicht sind sie zu Freunden von Hugh gegangen? Zu seiner Familie? Ins Hotel?«
    Â»Er hat nie erwähnt …« Ich brach ab.
    Hughs Fotos. Das Bild von einem Boot, dem von seinem Dad. Ich erinnerte mich daran, weil ich es so ungewöhnlich gefunden hatte … Hausboote in London. Ob er Freya dahin mitgenommen hatte?
    Â»Gut möglich«, meinte Jonathan, als ich ihm davon erzählte. »Sonst noch irgendwelche Ideen?«
    Ich schüttelte den Kopf. In mir schrie alles, dass Detektivspielen eine echt schlechte Idee war – und vor allem gefährlich. Ich wollte wegrennen, nach Hause fahren, mich in meinem Bett verstecken und so tun, als ob es diesen Schlamassel gar nicht gäbe. Denn wenn mich nicht alles täuschte, steuerten wir in eine weitere Sackgasse.
    Jonathan
    15.05 Uhr
    Wir verschwendeten wertvolle Zeit damit, ein Internet-Café zu suchen, weil Ros nicht wusste, wo die Hausboote lagen. »Little Venice« hätte sonst wo sein können. Wir googelten schnell und bekamen heraus, dass wir uns Richtung Maida Vale aufmachen mussten, das war nicht weit von unserem jetzigen Standort. Eine Fahrt mit der U-Bahn, ein kurzer Weg zu Fuß, und wir waren da.
    Als ich die farbenfrohen Boote sah, die am Ufer festgemacht waren, und die Rückseiten der steil aufragenden hohen Häuser direkt am Wasser, wurde mir klar, dass es nicht leicht werden würde.
    Â»Wie heißt das Boot?«, fragte ich Ros.
    Â»Weiß ich nicht mehr. Ein Mädchenname, glaub ich. Und es waren Nixen draufgemalt.«
    Das half uns nicht so richtig weiter. Es schien jede Menge Boote mit weiblichen Namen zu geben und der Kanal war lang. Den Vornamen von Hughs Vater wussten wir auch nicht, es war also sinnlos, irgendjemanden nach ihm zu fragen. Die Leute hier sahen ohnehin alle wie Touristen aus.
    Nach einer Stunde wurde ich panisch.
    Â»Das ist ja wie die Nadel im Heuhaufen suchen! Wie sollen wir das Boot denn finden, wenn du nicht mal weißt, ob du es wiedererkennen würdest?«
    Ros betrachtete mit gerunzelter Stirn einen Windhund, der ein paar Meter vor uns einen Weg entlanglief. Wortlos ging sie auf ihn zu und fing an, ihn zu streicheln. Er wedelte mit dem Schwanz.
    Â»Hörst du mir überhaupt zu?«, fragte ich genervt. »Mensch, Ros, was hast du nur mit Hunden?«
    Â»Ist das nicht ein Schöner?«, rief eine Frau auf dem Boot neben uns. »Rudi ist jetzt schon ein ziemlich alter Knabe, aber über Streicheleinheiten freut er sich immer noch.«
    Â»Gehört er

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