Wo gute Ideen herkommen.: Eine kurze Geschichte der Innovation. (German Edition)

Nürnberg ansässige Kartograf Martin Behaim baute in den frühen 1490er Jahren nach einer ausgedehnten Reise durch Westafrika den ersten Globus und nannte ihn den „Erdapfel“.
    KUGELLAGER (1497)
    Erdacht und skizziert von Leonardo da Vinci im Jahr 1497 als eine Methode, Reibung zu vermindern; das erste Patent für ein Kugellager wurde 1794 an Philip Vaughan vergeben.
    TRAGBARE UHREN (1500)
    Paradebeispiel einer kollektiven Erfindung ist die tragbare Uhr, entwickelt von einer Gruppe von Nürnberger Uhrmachern unter Führung des Schlossermeisters Peter Henlein. Henleins Uhr war zwar tragbar, ging aber nicht sehr genau; spätere Verbesserungen seiner Nürnberger Kollegen erhöhten die Präzision des Geräts.
    ERDE KREIST UM DIE SONNE (1514)
    Im Jahr 1514 schrieb Nikolaus Kopernikus ein Pamphlet über das heliozentrische Weltbild, das er aus Angst vor der zu erwartenden Kontroverse über 20 Jahre lang nicht veröffentlichte. Während dieser Zeit wurde seine radikale Theorie zwar auf Umwegen in europäischen Gelehrtenkreisen bekannt, erstmals gedruckt wurde sein Text Über die Umschwünge der himmlischen Kreise jedoch erst posthum im Jahr 1543.
    QUADRATWURZEL-, PLUS- UND MINUSZEICHEN (1525)
    Der deutsche Mathematiker Christoph Rudolff erfand die modernen mathematischen Zeichen „+“, „-“ und „√“, beschrieben in Coß, dem ersten umfassenden deutschen Algebrabuch, das 1525 erschien.
    KUBISCHE GLEICHUNGEN UND KOMPLEXE ZAHLEN (1530-1540)
    Die Mathematiker der islamischen Renaissance schrieben mehrere wichtige Arbeiten zum Verständnis von kubischen Gleichungen sowie der Idee der komplexen Zahlen, die zur Berechnung von Körpervolumen und -flächen unentbehrlich sind. Der moderne Lösungsweg wird dem italienischen Mathematiker und Ingenieur Nicolo Tartaglia zugeschrieben, der 1530 mithilfe seines Ansatzes einen Gelehrtenwettbewerb gewann. Auch zwei weitere Italiener aus dieser Zeit, Scipione del Ferro und sein Student Antonio Fiore, lieferten wesentliche mathematische Beiträge.
    LUNGENKREISLAUF (1535)
    Der spanische Freidenker Michael Servetus konnte, nachdem er als Medizinstudent in Paris die Größe der Lungenarterie untersucht hatte, als Erster überzeugend darstellen, dass das Blut in der Lunge mit Sauerstoff angereichert wird.
    ETHER (1540)
    Der deutsche Botaniker Valerius Cordus entdeckte und beschrieb 1540 eine radikal neue Methode zur Herstellung von Diethylether, welches er als „süßes Vitriolöl“ bezeichnete. In etwa zur selben Zeit entdeckte der Schweizer Arzt Paracelsus die narkotisierende Wirkung von Ether.
    DAMPFTURBI
    Der brillante osmanische Universalgelehrte Taqi ad-Din beschrieb 1551 in seinem Opus mit dem klangvollen Titel Die erhabenen Methoden der spirituellen Maschinen eine funktionierende, zum Antrieb eines Grilldrehspießes gedachte Dampfturbine.
    BLEISTIFT (1560)
    Mitte der 1560er Jahre stießen die Bewohner eines kleinen Dorfes in Cumbria, England, auf ein riesiges Grafitvorkommen. Zunächst verwendeten sie das Material, um ihre Kühe und Schafe zu markieren, bis sie schließlich auf die Idee kamen, das Grafit mit einer Holzhülle zu ummanteln. Es sollte noch weitere zweihundert Jahre dauern, bis das Schreibgerät mit der Erfindung des Radiergummis seine Vollendung fand.
    MERCATOR-PROJEKTION (1569)
    Der flämische Kartograf Gerard Mercator entwickelte die Mercator-Projektion, eine kartografische Abbildung der Welt, die es mittels Kompass-Peilung ermöglicht, entlang der Loxodrome von einem Punkt zum anderen zu navigieren.
    SUPERNOVAS UND KOMETEN (1572-1577)
    Im Jahr 1572 beobachtete der dänische Adelige Tycho Brahe die Entstehung eines neuen Sterns und bewies, dass sich die Supernova in Relation zu anderen Sternen nicht bewegte, was die damals gängige Lehrmeinung über den Haufen warf, die Himmelskörper seien unveränderlich. Einige Jahre später zeigte Brahes präzise Beobachtung eines Kometen, dass dieser weiter weg als der Mond war und daher nicht Teil der Erdatmosphäre sein konnte.
    STRUMPF-STRICKMASCHINE (1589)
    William Lee, ein englischer Geistlicher, schuf die erste funktionierende Strumpf-Strickmaschine – ein mechanisches Gerät, das die Bewegungen des Handstrickens nachahmte. Nach dem Tod des Erfinders konnte einer seiner Assistenten durch einige Verbesserungen an der Maschine ihre Funktionalität wesentlich steigern.
    MIKROSKOP (1590)
    Obwohl es keinen eindeutigen Konsens über die Erfindung des Mikroskopsgibt, wird sie von den meisten Historikern entweder dem