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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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Gästezimmer unterbringen mussten, während ein komplizierter Reifen-Briefwechsel in Gang kam.
    »Willkommen in meiner bescheidenen Hütte, Rodion Romanowitsch Raskolnikow«, sagte ich.
    »Oh!«, sagte Raskolnikow, sichtlich beeindruckt davon, dass ich ihn gleich erkannt hatte. »Woher wussten Sie, dass ich es bin? Ist es vielleicht die subtile Aura, mit der ich den zweifelhaftenEindruck vermittle, dass man einen Mord womöglich irgendwie rechtfertigen könnte? Oder ist es mehr die komplexe Art und Weise, in der ich mich vom anfänglichen Leugnen meiner Schuld zur Anerkennung einer absoluten Gerechtigkeit hin entwickle und mich dem Gesetz unterwerfe?«
    »Nö«, sagte ich. »Es liegt vor allem daran, dass Sie eine Axt in der Hand haben, an der Blut und menschliches Haar kleben.«
    »Stimmt, das ist ziemlich verräterisch«, musste er zugeben und betrachtete betreten die Axt. »Aber entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit! Darf ich Ihnen Arkadi Iwanowitsch Swidrigailow vorstellen?«
    »Eigentlich«, sagte der zweite Mann und streckte mir freundlich die Hand hin, »bin ich Dimitri Prokofitsch Rasumikin, Raskolnikows treuer Freund.«
    »Ach, wirklich?«, sagte Raskolnikow. »Was ist dann aus Swidrigailow geworden?«
    »Der versucht gerade, deine Schwester ins Bett zu kriegen.«
    Raskolnikows Augen verengten sich. »Meine Schwester? Das wäre dann Pulcheria Alexandrowna Raskolnikowa, hab ich recht?«
    »Nein«, sagte Rasumikin mit der ganzen Demut eines leidgeprüften treuen Freundes, »das ist deine Mutter. Deine Schwester ist Awdotja Romanowna Raskolnikowa.«
    »Ach, die beiden verwechsle ich immer. Wer ist denn dann Marfa Petrowna Swidrigailowa?«
    Rasumikin runzelte die Stirn und dachte einen Augenblick nach. »Tja, das weiß ich auch nicht.« Er wandte sich an die dritte Person. »Sagen Sie mal, Pjotr Petrowitsch Luschin: Wer genau ist Marfa Petrowna Swidrigailowa?«
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte die dritte Person, die geistesabwesend auf ihre Schuhe gestarrt hatte. »Ich glaube, hier liegt ein Irrtum vor. Ich bin gar nicht Pjotr Petrowitsch Luschin, sondern Aljona Iwanowna.«
    Rasumikin wandte sich an Raskolnikow und senkte die Stimme: »Ist das die Dienerin deiner Vermieterin, die unter ihrem Standheiratet? Oder ist sie das Mädchen, das sich prostituiert, um ihre Familie vor dem Schuldturm zu retten?«
    Raskolnikow zuckte die Achseln. »Weißt du«, sagte er, »ich bin jetzt seit über hundertdreißig Jahren in diesem Buch, und trotzdem weiß ich es immer noch nicht.«
    »Ist doch ganz einfach«, sagte der dritte Russe, der eigentlich eine Russin war, und zählte es an den Fingern ab: »Nastasja Petrowna ist die Dienerin von Raskolnikows Vermieterin; Awdotja Romanowna Raskolnikowa ist Ihre Schwester, die damit droht, dass sie unter ihrem Stand heiratet; Sofia Semjonowna Marmeladowa wird Prostituierte, und Marfa Petrowna Swidrigailowa, nach der Sie sich so angelegentlich erkundigt haben, ist natürlich Arkadi Swidrigailows ermordete erste Frau.«
    »Das weiß ich doch«, sagte Raskolnikow mit der Miene eines Mannes, der es durchaus nicht weiß, »aber sagen Sie   … wer sind jetzt Sie noch mal?«
    »Ich«, sagte der dritte Russe, der eigentlich eine Russin war, mit einem Hauch von Verärgerung, »bin die gierige alte Pfandleiherin, deren angeblicher Reichtum Sie dazu treibt, mich zu ermorden.«
    »Sind Sie ganz sicher?«, fragte Raskolnikow höchst beunruhigt.
    »Absolut.«
    »Und Sie sind noch am Leben?«
    »Sieht so aus.«
    Er starrte die blutige Axt an. »Und wen hab ich dann gerade umgebracht?«
    Sie schauten sich alle gegenseitig verlegen an.
    »Hören Sie«, sagte ich. »Spätestens im Epilog ist das sicher alles geklärt. Aber für den Augenblick kommen Sie doch einfach herein.«
    Jede Figur aus den Klassikern hatte einen Prominenten-Status, der alles andere in den Schatten stellte, und seit der tugendhaften Pamela war schon viel Zeit vergangen. Mir wurde plötzlich heiß und kalt, als ich an den Zustand meiner Behausung dachte, und ich versuchte ungeschickt, etwas aufzuräumen, indem ich meineSöckchen von der Heizung wischte und die Pistazienschalen verschwinden ließ, die Pickwick auf der Anrichte hinterlassen hatte.
    »Das ist Whitby Jett von der Firma E Z-Read «, sagte ich und stellte dann auch die Russen namentlich vor. Dass ich sie heillos durcheinanderbrachte, war zum Glück nicht so schlimm, weil sie es selbst nicht merkten. Whitby schüttelte ihnen allen die Hand und fragte dann, ob er

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