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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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verstehen. Ich suche nach einem Motiv für Sie, weil Ihre Erklärung mich nicht befriedigt!«
    »Welches Motiv könnte es sonst wohl sein?«
    »Bertha Cool sprach eine Weile mit Ihnen. Dann verlangte sie von Ihnen 200 Dollar Honorar. Sie zahlten, ohne mit der Wimper zu zucken, Sie handelten nicht einmal...«
    »Hätte ich das tun sollen?«
    »Die meisten tun es.«
    »Und mit welchem Erfolg?«
    »Mit gar keinem. Aber ich spreche nicht von Bertha. Ich möchte über Sie sprechen.«
    »Das scheint mir auch.«
    Ich legte eine kleine Pause ein. »Sie sagten uns nicht die Wahrheit!«
    Während sie wütend aus ihrem Stuhl aufsprang, beobachtete ich sie. »Bitte, seien Sie so freundlich und kümmern Sie sich um Ihren Auftrag, für den Sie bezahlt wurden!« rief sie. »Und lassen Sie mich mit Ihrer Schnüffelei in Ruhe!«
    »Ich kann Ihnen nur helfen, wenn ich die notwendigen Informationen von Ihnen erhalte.«
    »Glauben Sie mir, Mr. Lam«, sagte sie sarkastisch, »wenn ich selbst die Informationen hätte, würde ich nicht Ihrer geschätzten, geldgierigen Bertha Cool 200 Dollar gegeben haben. Als ich Ihrer Partnerin den Auftrag gab, war ich dumm genug, anzunehmen, daß jemand für mich arbeiten würde. Aber ich erwartete nicht, daß man in meine Wohnung eindringt und an einem Sonntagvormittag einen Überfall auf mich ausübt!«
    »Ich habe keinen Überfall auf Sie vorgenommen!«
    »Ich weiß, aber Sie werden es tun.«
    »Wollen wir wetten?«
    Sie sah mich zornig an. »Nein«, sagte sie dann mit Nachdruck.
    »Schade!« sagte ich. »Nun wieder zu unserem Fall.«
    »Was wollen Sie noch wissen?«
    »Haben Sie jemals in Colorado gelebt?« fragte ich beiläufig.
    »Nein.«
    »Und Sie kennen auch nicht zufällig einen Dover Fulton?«
    »Nein.«
    »Seine Frau?«
    »Nein, ich kenne beide nicht.«
    »Aber Sie kennen doch Stanwick Carlton?«
    Ihre Augen wurden vor Erstaunen ganz rund. »Was hat das mit unserem Fall zu tun?«
    »Vielleicht gar nichts, ich wollte es nur gern wissen.«
    »Warum? Ich... ich kenne Minerva Carlton. Sie ist eine gute Freundin von mir, seit einigen Jahren schon. Aber ihren Mann kenne ich bisher nicht.«
    »Wo lebt Minerva Carlton?«
    »In Colorado.«
    »Haben Sie in letzter Zeit etwas von ihr gehört?«
    »Nein.«
    »Die Zeitungen von heute haben Sie wohl noch nicht gelesen?« fragte ich dann ablenkend und sah auf den Tisch, auf dem die Morgenblätter zusammengefaltet lagen.
    »Die Witzseite habe ich vorhin gelesen und eine Kurzgeschichte. Aber nun sagen Sie mir, was hat denn Minerva damit zu tun?«
    »Eigentlich nichts«, antwortete ich. »Sind Sie sehr eng mit ihr befreundet?«
    »Ja, wir verstehen uns gut.«
    »Wann hatten Sie die letzte Nachricht von ihr?«
    »Oh, ich weiß es nicht genau - vor einem Monat etwa. Wir stehen in ständigem Briefwechsel.«
    »Haben Sie nicht zufällig ein Bild von ihr?«
    »Natürlich habe ich das. Ein Foto, das sie mir schickte - und außerdem habe ich noch einige Schnappschüsse, die wir letzten Sommer am Strand aufnahmen.«
    »Diese Schnappschüsse würde ich gern einmal sehen.«
    »Und wozu?«
    »Weil ich sie gern sehen möchte.«
    »Aber was hat denn das alles mit unserem Fall zu tun, mit dem Mann, der Tante Amelia nachstellt?«
    »Das weiß ich nicht. Warum wollen Sie mir die Bilder nicht zeigen?«
    »Aber ich will ja. Nur hätte es mich interessiert, warum Sie sie sehen wollen.«
    Sie war aufgestanden und sah mich kopfschüttelnd an.
    »Sie sind wirklich der hartnäckigste Mann, er mir je begegnet ist außer...« Sie zögerte einen Augenblick.
    »Sie meinen, außer Mrs. Bushnells kleinem Jungen Jimmy?« vollendete ich ihren Satz.
    »Stimmt!« sagte sie.
    Sie ging zu einem Schrank und kramte in einer Schublade herum.
    Schließlich nahm sie einen Umschlag heraus. Es war eine der üblichen kleinen Fotohüllen, die man in Spezialgeschäften erhält, wenn man seine Filme entwickeln läßt. Sie nahm die Abzüge heraus und ging sie durch. Ein kleines, amüsiertes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel, als sie hastig sechs der Abzüge wieder in die Hülle zurücksteckte. Zwei reichte sie mir dann herüber.
    Ich betrachtete die Bilder. Sie waren deutlich und klar und zeigten Claire Bushnell mit einer anderen jungen Frau. Beide hatten Bikinis an. Man konnte erkennen, daß Claire eine ausgezeichnete Figur hatte. Die andere Frau neben ihr war die Rothaarige mit den grauen Augen, die ich am Abend zuvor in der Hotelbar gesehen hatte.
    »Das ist Minerva Carlton?«
    »Ja.«
    »Hübsche

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