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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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getan?«
    »Sie hatte mir Theater vorgespielt. Und nun verlangte ich, die Wahrheit zu hören. Daraufhin bat sie mich, in dem anderen Zimmer zu warten, bis sie mit dem Ankleiden fertig sei. Und das tat ich.«
    »Und das andere Zimmer war das Schlafzimmer der Schwester?«
    »Ja.«
    »Warum haben Sie dann später nicht auf die Polizei gewartet?«
    »Weil man mich dann bestimmt verhaftet hätte und mir keine Chance mehr geblieben wäre, den Fall zu klären.«
    »Hätte Ihnen die Polizei nicht dabei helfen können?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Aber Sie sind sich klar darüber, daß Sie sich mit Ihrem Davonlaufen in eine sehr üble Situation gebracht haben und nun noch weniger Chancen haben?«
    »Meine Chancen sind so und so schlecht. Entweder es gelingt mir, die Sache aufzudecken, oder ich werde eben als Mörder zum Tode verurteilt. Außerdem werden sie mir dann sicherlich noch jeden ungeklärten Mord der vergangenen fünf Jahre aufhalsen und mich als eine der übelsten Bestien der menschlichen Rasse anprangern.«
    »Und Sie sind überzeugt, daß Sie alles aufklären können, wenn man Ihnen eine Chance gibt?«
    »Es ist die Chance eines Spielers, Claire. Aber ich muß sie wahrnehmen. Es ist die einzige Möglichkeit, die mir bleibt.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    Ich ging zu einem Stuhl und setzte mich nieder. Sie zögerte, aber dann kam sie und nahm mir gegenüber Platz.
    »Ich hab’ Sie gern, Donald«, sagte sie. »Ich will es darauf ankommen lassen. Aber ich möchte, daß Sie mir alles erzählen.«
    »Es begann mit Tom Durham. Sie persönlich setzten mich auf seine Spur. Und daß Sie mir nicht die wahren Gründe angaben, merkte ich bald. Sie ließen ihn in Minervas Auftrag beobachten.«
    »Das sagte ich Ihnen bereits.«
    »Woher wußte Minerva, daß Durham mit Ihrer Tante verkehrt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ich glaube niemals, daß Durham beabsichtigte, sie zu heiraten.«
    »Nein, er wäre ja närrisch.«
    »Und ich glaube auch nicht, daß er ihr Aktien verkaufen wollte.«
    »Aber irgendwas muß er ja von ihr gewollt haben.«
    Ich nickte. »Ich glaube, Tom Durham ist ein Erpresser. Und sehr wahrscheinlich versuchte er, Ihre Tante zu erpressen. Nun überlegen Sie mal, was könnte er von ihr wissen?«
    Sie runzelte die Stirn. »Ein Erpresser?... Tante Amelia?«
    »Fällt Ihnen nichts ein?«
    »Tante Amelia würde sich nicht erpressen lassen.«
    »Vielleicht hat er es aber versucht?«
    »Dann hätte sie sofort die Polizei gerufen.«
    »Das glaube ich nicht. Mir scheint es so, als müsse er etwas gewußt haben, oder er bildete es sich vielleicht ein.«
    »Aber ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, was es sein sollte.«
    »Gibt es etwas in ihrer Vergangenheit?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Vor allem sehe ich deshalb keinen Grund für eine Erpressung, weil sie sich doch vor niemandem verantworten muß.«
    »Wie war das mit ihrem verstorbenen Mann?«
    »Die Erinnerung an ihn bedeutet ihr nicht viel, er war ihr nur eine Last.«
    »Aber sie hat doch sicherlich Geld geerbt?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, Donald, ich weiß es nicht. Sie war immer ausnehmend schweigsam, was ihre Finanzen betraf. Ich nehme an, daß da etwas Geld war, aber wieviel, weiß ich nicht. Möglicherweise war es eine Lebensversicherung.«
    »Und woran starb Ihr Onkel?«
    »Er starb sehr plötzlich. Es schien, daß er sich an irgend etwas vergiftet hatte, an verdorbenen Nahrungsmitteln oder so.«
    »Das könnte es sein!« sagte ich.
    »Donald, wissen Sie, was Sie da sagen?«
    »Nein, ich habe nur laut gedacht. Ich versuche, alle Möglichkeiten zu erwägen. Wie lange ist er schon tot?«
    »Drei oder vier Jahre.«
    »Ich glaube nun wirklich, daß Ihre Tante erpreßt wurde. Wie lange ist dieses Hausmädchen in ihrem Dienst?«
    »Susie?«
    »Ja.«
    »Ach, schon jahrelang.«
    »Susie war schon bei ihr, als ihr Mann noch lebte?«
    »Natürlich.«
    »Und konnte Susie den Mann Ihrer Tante leiden?«
    »Susie war Tante Amelia stets ergeben. Es ist eine merkwürdige Beziehung zwischen diesen beiden.«
    »Und das Eheleben Ihrer Tante war nicht gerade glücklich?«
    »Das kann ich nicht so genau beurteilen, da ich sie damals wenig gesehen habe. Sie irritierte mich - verstehen Sie? Ich wußte, daß sie immer wünschte, frei zu sein - und daß sie kleine Abenteuer liebte.«
    Ich stand auf, ging zum Fenster hinüber und blickte auf die Straße hinunter. Dann setzte ich mich wieder in den Sessel und zündete mir eine Zigarette an.
    »Warum glauben

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