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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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mir geradezu leicht, ihn...«, sagte sie.
    »Sagen Sie, Lowry«, fiel ich ihr ins Wort, »wäre es möglich, daß Bob versuchen könnte, Sie zu übergehen?«
    »Das soll er nicht versuchen«, antwortete er verbissen.
    »Ich denke dauernd darüber nach. Bob Elgin weiß genau Bescheid, auch über die Affäre im Autohotel. Er wußte, wer hinausfuhr und...«
    »Moment mal«, sagte Lowry. »Jetzt reden Sie mir zuviel über Bob. Sein Laden ist in Ordnung, er versucht, ihn sauberzuhalten und läßt kein Gesindel hinein. Natürlich kann gelegentlich mal ein Weibsbild dort einen guten Fang machen, aber...«
    »Na schön, jedenfalls verhielt er sich so, als wisse er alles über diese Affäre. Und er meinte, daß Sie und ich die Sache in die Hand nehmen sollten. Aber womöglich hat er nichts gewußt, und ich habe ihm zuviel erzählt.«
    »Nimm die Pistole, Baby, ich muß jetzt mit Elgin sprechen.«
    »Glaubst du ihm wirklich, Sam? Vielleicht ist das alles nur Geschwätz. Warum redet er denn immer drum herum und kommt nicht endlich zur Sache?« fragte sie mißtrauisch.
    »Also, dann werde ich es Ihnen sagen: Tom Durham und Bob Elgin arbeiten zusammen. Was es genau ist, weiß ich nicht, und es interessiert mich auch nicht. Aber ich weiß, daß beide über die näheren Zusammenhänge des >Selbstmords< genau informiert sind. Und nun bietet sich mir eine Chance. Ich könnte die Achtzigtausend bei der Versicherung herausholen und ein gutes Geschäft dabei machen. Auch Bob Elgin zeigte sich daran interessiert. Er sagte mir, ich solle hierher kommen. - Zum Teufel, allmählich sieht es so aus, als wolle er uns beide übers Ohr hauen. Und ich sitze hier herum und kann nichts dagegen unternehmen.«
    »Sie werden höchstwahrscheinlich längere Zeit irgendwo herumsitzen müssen, habe ich das Gefühl...«
    »Nicht, wenn man mich arbeiten läßt. Ich werde die Achtzigtausend herausholen und beweisen, daß ich nicht der Mörder bin.«
    »Sie wollen immer noch behaupten, daß Sie nicht der Täter sind?«
    »Ich bin nicht der Mörder.«
    »Also Schluß jetzt, ich rufe Bob an. Und du nimmst den Revolver.« — Er reichte ihn dem Mädchen hinüber, und sie setzte sich zwischen mich und die Tür.
    »Ich lasse die Tür offen«, sagte Lowry, sah sich noch einmal um und verschwand im Treppenhaus.
    Der Revolver war auf mich gerichtet, und ich sah, wie ihre Knöchel an den Fingern ganz weiß wurden, weil sie ihn so fest umspannt hielt.
    »Sitzen Sie ruhig«, sagte sie. »Ich könnte Sie glatt niederschießen, Sie Scheusal. Und dabei wirken Sie so harmlos.«
    »Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, daß ich mit dem Mord nichts zu tun habe! Außerdem war es gar kein Sexualmord.«
    »Auf Ihrem Taschentuch hatten Sie Lippenstiftspuren.«
    »Sie hat mich geküßt.«
    »Und was taten Sie in ihrem Schlafzimmer?«
    »Ich wollte mit ihr sprechen.«
    »Aber sie war nicht angezogen.«
    »Sie forderte mich auf, hereinzukommen.«
    »Sie sind ein guter Märchenerzähler.«
    Ich griff nach meiner Kaffeetasse, machte eine ungeschickte Bewegung und ließ den dicken Kaffeesatz über das Tischtuch fließen.
    Sie reagierte, wie ich es erwartet hatte. Sofort sprang sie von ihrem Stuhl hoch und lief auf den Tisch zu. »Sie tolpatschiger Kerl!« rief sie aus. »Legen Sie etwas unter die Decke, damit es nicht auf die Tischplatte durchgeht.«
    Ich nahm mein Taschentuch umständlich heraus und tupfte ein wenig herum.
    »Nein, unten drunter«, rief sie ärgerlich, »schnell, bevor es durchsickert.
    Und dann kam sie herübergerannt. In dem Augenblick, als sie auf der anderen Seite des Tisches stand, warf ich den Tisch um. Sie stolperte. Schnell ergriff ich ihr Handgelenk und entwand ihr den Revolver.
    »Keinen Ton«, sagte ich, »und rasch hinaus zu der Hintertür!«
    Sie war zu Tode erschrocken, und das Rouge ihres Make-up stand auf ihrem bleichen Gesicht, ähnlich den roten Bäckchen eines Clowns.    »,
    »Los, schnell, wo ist die Hintertreppe?« wiederholte ich.
    Sie stand wie gelähmt.
    »Wenn Sie schreien, werde ich Ihnen einen Strumpf um Ihren süßen weißen Nacken schlingen! Sie würden sicherlich großartig aussehen, wenn...«
    Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Sie begann zu zittern, und der Schrei erstickte in ihrer Kehle. Sie tat mir leid.
    »Komm, Baby, geh schon«, sagte ich dann und legte ihr meine Hand auf die Schulter. »Führ mich zur Hintertreppe, und glaub mir, ich habe das Mädchen nicht umgebracht.«
    »Bitte«, flehte sie, »bitte erwürgen Sie mich nicht...

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