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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Ich... Ich will auch alles tun, was Sie wünschen...«
    »Sei nicht so blöd«, sagte ich, »ich hab’ sie nicht erwürgt, aber ich will hier ’raus, so schnell wie möglich. Und du kommst mit mir, damit du nicht gleich zu Sam hinunterlaufen kannst. Also los!«
    Sie führte mich zur Hintertür hinaus in einen grüngestrichenen Treppenflur mit sehr engen Stiegen.
    Mit schlotternden Knien ging sie vor mir her. Als wir fast unten waren, begann ich die Patronen aus dem Revolver zu nehmen.
    »Jetzt kannst du wieder hinaufgehen«, sagte ich. »Es tut mir leid, Baby, daß ich dich so erschrecken mußte. Aber ich muß hier verschwinden. Und mit der Rundfunksendung hatte ich leider nicht gerechnet...«
    »Sie... Sie nehmen mich nicht mit, um mich - zu erwürgen?«
    Ich lachte. »Vergiß das endlich! Hier ist dein Revolver, er ist leer - und hier sind die Patronen. Es hat keinen Sinn, zu schießen, solange sie nicht drin sind«, sagte ich noch grinsend. »Und bis dahin wirst du es dir überlegt haben, ob du deinen Namen in den Zeitungen lesen willst. Denk daran, Bob Elgin wäre nicht sehr erfreut, wenn er wüßte, daß du hier bist. Auf Wiedersehen, Baby!«
    Sie zögerte einen Augenblick. Dann verzogen sich ihre Lippen zu einem halben Lächeln. »Auf Wiedersehen!« sagte sie. »Sie sind ein verdammt geschickter Bursche und trotz allem - ein prima Kerl!«
    Ich lief die letzten Stufen hinunter. Als ich mich noch einmal umsah, stand sie noch immer auf demselben Fleck. Sie hielt den Revolver in der Hand, aber sie machte keinen Versuch, ihn zu laden.
     

14
     
    Dreißig Minuten nachdem ich aus Lowrys Apartment gestürmt war, stand ich wieder vor Claire Bushnells Haus und übte mein Klingelkonzert. Sie ließ mich herein.
    »Da bin ich wieder«, sagte ich.
    »Ich sehe es, Sie kommen und gehen, wie es Ihnen gerade ge-. fällt.«
    »Haben Sie die letzten Zeitungsberichte gelesen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Mit irgendwelchen Leuten gesprochen?«
    Wieder verneinte sie. »Ich habe meine Nägel gepflegt, wenn Sie es genau wissen wollen.«
    »Okay, Claire, ich arbeite für Sie. Und Sie müssen mich eben ertragen.«
    »Was soll das bedeuten?«
    »Einige Leute sind hinter mir her. Aber ich will sie nicht sehen. Ich möchte hier bleiben.«
    »Und für wie lange?«
    »Den restlichen Tag und womöglich auch die Nacht über.«
    »Meine Güte, Sie sind also einfach hier eingezogen?«
    »Durfte ich das nicht?«
    »Sie können nicht über Nacht hierbleiben.«
    »Warum nicht?«
    »Es gibt schließlich noch mehr Mieter in diesem Haus. Und es würde schlecht aussehen.«
    »Wenn es niemand merkt, kann es auch nicht schlecht aussehen.«
    Darauf wußte sie keine Erwiderung.
    Sie ging zum Fenster hinüber, blieb eine Weile stehen und sah hinaus. Dann wandte sie sich zu mir um und blickte mir ins Gesicht.
    »Donald«, sagte sie, »ich weiß alles.«
    »Was?«
    »Ich habe Radio gehört.«
    »Ach so - und was werden Sie jetzt tun?«
    Sie kam auf mich zu, während sie mich unverwandt anblickte.
    »Sie haben es nicht getan.«
    »Danke«, sagte ich nur.
    »Warum wollen Sie sich verstecken?«
    »Ich muß die Sache aufklären, bevor sie mich fassen, Wenn sie mich verhaften, werde ich in einer Zelle sitzen. Und von dort aus kann ich nichts mehr unternehmen.«
    »Und wenn man Sie nicht faßt?«
    »Dann werde ich vielleicht in der Lage sein, alles aufzuklären.«
    »Wie wollen Sie das machen?«
    »Ich könnte es jedenfalls versuchen. Von einer Zelle aus wäre mir jedoch jede Bewegungsfreiheit genommen.«
    »Und wer versichert mir, daß ich morgen nicht mit einem Strumpf um den Hals aufwachen werde?«
    »Das braucht Ihnen niemand zu versichern. Das wissen Sie selbst.«
    Sie kam noch näher und legte ihre Hände auf meine Schultern.
    »Donald, sehen Sie mich an.«
    Unsere Augen trafen sich. »Werden Sie mir erzählen, wie das mit dem anderen Mädchen, das mit dem... Nun, Sie wissen schon.«
    »Ich kam an das Haus des Mädchens und schnüffelte draußen herum. Dann sah ich, daß sie in ihrem Schlafzimmer stand. Die Vorhänge waren nicht zugezogen, und die Türen standen weit offen. Es war eine warme Nacht. Das Mädchen zog sich gerade an. Dann sah sie mich. Ich ging hinein. Ich glaube, sie war ein wenig erschrocken, als sie mich erblickte.«
    »Erschrocken? Vor Ihnen?«
    »Das Mädchen hatte mir einen Streich gespielt, und nun tat es ihr vielleicht leid. Außerdem wußte sie etwas und wollte nicht, daß ich es herausbekommen sollte.«
    »Was hatte sie denn

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