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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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schob seinen Mantel zurück und wühlte in der Tasche herum.
    Sellers stöhnte auf, als der Mantel auf seine Hand drückte.
    Dann fand Bertha den Schlüssel, steckte ihn in das Schloß meiner Handschellen und ließ es aufschnappen. »Wir verstehen uns, Lam, Sie sind noch immer verhaftet, aber ich gebe Ihnen diese Chance.«
    Der Taxifahrer fragte: »Von wem werde ich eigentlich bezahlt?«
    »Von diesen da«, sagte Sellers und deutete auf uns. Bertha öffnete freiwillig ihre Geldbörse. Das sprach Bände. Sie mußte sich in einem ganz ungewöhnlichen Gemütszustand befinden! Sie zahlte die sechzig Cent, die der Fahrer verlangt hatte, und legte noch fünfzehn Cent Trinkgeld dazu.
    »Und was geschieht jetzt?« fragte Sellers. »Warten wir, bis sie zurückkommen?«
    »Die kommen bestimmt nicht zurück«, sagte ich. »Die wissen genau, daß die schnellste Möglichkeit, verhaftet zu werden, die ist, einen gestohlenen Polizeiwagen zu fahren.«
    »Also, was tun wir?« fragte Sellers ungeduldig.
    »Kommt mit mir!« sagte ich.
    Nach anfänglichem Zögern kam er hinter uns her.
    »Sie wollen hoffentlich keine Dummheiten machen?«
    Ich schwieg, und wir gingen auf das Westchester-Arms-Hotel
    »Sie sind gehetzt, und sie sind verzweifelt und werden auf jeden Fall ein Versteck suchen. Auch als Tom Durham aus diesem Hotel auszog, suchte er einen Unterschlupf. Und er verschwand von hier aus mit seinem Gepäck. Genauso können die beiden sich hier irgendwo verborgen haben. Sie müssen bedenken, wir haben es mit einem ganzen Ring zu tun - und da hilft einer dem anderen.«
    »Wie Sie meinen - dann gehen wir weiter«, sagte Sellers.
    »Kommen Sie, hier herein.«
    Ich öffnete die Tür zur Cocktailbar.
    Der Manager stand in der Mitte des Raumes. Von dort aus konnte er die Tür zur Hotelhalle und die Tür zu der Straße beobachten.
    Er kam uns entgegen und verbeugte sich. Ein Aufblitzen in seinen Augen verriet mir, daß er mich wiedererkannt hatte.
    »Ich glaube, Sie erinnern sich an mich?« fragte ich ihn.
    Er versuchte, ahnungslos dreinzuschauen.
    »Sie verkauften mir mal Wasser mit einer Olive darin, ließen mich aber für einen Cocktail bezahlen.«
    »Haben Sie einen Beweis dafür?«
    »Kaum«, antwortete ich.
    »Dann machen Sie sich doch nicht so wichtig!« sagte er. Seine Augen hingen wie fasziniert an dem blutgetränkten Verband, den Sellers trug.
    »Wir wollen gern einen Drink, aber diesmal hoffe ich, daß er anständig ist.«
    Ich ging langsam zu der Telefonzelle hinüber. Die anderen drei setzten sich.
    Sellers behielt mich scharf im Auge.
    Der Manager verschwand hinter einer Tür.
    »Gehen Sie ihm nach, Claire, schnell«, flüsterte ich, »und wenn er zu telefonieren versucht, beobachten Sie, welche Nummer er wählt.«
    Claire schlüpfte rasch hinter dem Tisch hervor, ging mit suchenden Blicken durch das Lokal, wie es jede Frau tut, die nach dem Waschraum Umschau hält. Sie folgte dem Manager.
    »Sie glauben, daß er hier drin ist?« fragt Sellers skeptisch.
    »Irgendwas ging hier vor, als ich Tom Durham folgte. Und außerdem saßen Minerva Carlton und Dover Fulton in diesem Raum, kurz bevor sie zum >Kozy Dell< fuhren.«
    »Das ist eine verdammt unsichere Sache«, meinte Sellers ärgerlich.
    »Immerhin war die Spur so gut, daß Sie Ihren Wagen zurückbekamen.«
    Darauf konnte er mir nichts erwidern.
    »Ich dachte mir, es müsse hier oder im >Cabanita< sein. Dies versuchte ich zuerst, weil es näher lag und sie den Wagen rascher loswerden konnten. Ich bin nicht sicher, ob wir hier oder im >Cabanita< zum Ziel kommen werden.«
    Sellers bewegte seinen Arm, an dem sich der Verband gelockert hatte. Sein Gesicht zeigte, daß die Schmerzen immer stärker wurden.
    Bertha schaute ihn mitleidsvoll an. »Sie sollten mal einen anständigen Schnaps trinken«, meinte sie.
    »Wo bleibt denn der Kellner?« fragte Sellers.
    »Ich werde ihn suchen, was wollen Sie haben?«
    »Einen doppelten Kognak«, verlangte Sellers und lehnte seinen Kopf gegen die Wand zurück. Sein Gesicht wurde plötzlich ganz bleich, und er schloß die Augen. Seine Mundwinkel verzogen sich vor Schmerzen. Ich stand leise auf. Aber ich war noch keine zehn Schritte gegangen, als er seine Augen schon wieder öffnete und sich aufrichtete.
    »He!« rief er. »Sie sollen hierbleiben, Bertha kann gehen. Kommen Sie zurück.«
    Plötzlich hörte man den Schrei einer Frau.
    Es war ein unterdrückter Schrei, der aus einem Raum hinter der Bar zu kommen schien, ich machte einen Schritt auf

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