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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Tuch ist, das du gefunden hast.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Sellers. »Wenn es ein Beweisstück ist, werde ich es aufbewahren.«
    »Wir wollen aber nicht, daß von Ihrem Blut etwas draufkommt, Sellers. Wir wollen das Blut, das auf diesem Handtuch ist, als Beweis.«
    Er sah mich an. »Ihnen kaufe ich nichts mehr ab«, sagte er. »Sie gehen mit mir zum Polizeipräsidium. Und dort werden Sie eingesperrt. Das hätte ich gleich mit Ihnen machen sollen. Und dann werde ich mich um diese beiden Frauen kümmern.«
    »Tun Sie es doch«, sagte Bertha amüsiert, »wenn es Sie glücklich macht.«
    »Nun hören Sie zu, Frank. Wir wollen die Karten auf den Tisch legen. Wenn Sie jetzt zum Polizeipräsidium zurückkehren, kommen Sie in das übelste Schlamassel Ihres Lebens. Sie haben mich zwar verhaftet, aber Sie können mich nicht festhalten.«
    »Das sagen Sie!«
    »Für eine gewisse Zeit vielleicht, aber inzwischen habe ich genügend Gegenbeweise, so daß mich jeder Rechtsanwalt wieder herausholen kann.«
    »Ich weiß nicht, was Sie wollen. Sie haben festgestellt, daß Amelia Jasper ein Schußloch im Bein hat. Was beweist das schon?«
    »Gut, bis jetzt glauben Sie noch kein Beweismittel gegen sie zu haben, aber Sie haben auch keins gegen mich.«
    »Das stimmt.«
    »Die Tatsache aber, daß die Frau ausgesagt hat, das Mädchen habe seine Hände um mein Gesicht gelegt, beweist, daß sie es gesehen haben muß. Also muß sie vor dem Fenster gestanden haben.«
    »Hat das Mädchen die Hände um Ihr Gesicht gelegt?«
    »Ja. Außerdem ist eindeutig bewiesen, daß Amelia Jasper draußen im >Kozy Dell< gewesen sein muß. Sie war es, die Minerva das Geld abnehmen sollte. Minerva war in eine bedrängte Situation geraten. Und Dover Fulton erklärte sich bereit, die Rolle ihres Gatten zu spielen.«
    »Das haben Sie alles schon vorher erzählt.«
    »Irgend etwas ging dann schief. Und Dover Fulton zog seine Pistole heraus. Mrs. Jasper und Susie waren in der Kabine, dieses heimtückische Biest schlug Fulton sehr wahrscheinlich etwas über den Schädel, und er drückte versehentlich auf den Abzug. Die Kugel ging in das Bein von Mrs. Jasper. Minerva Carlton wollte weglaufen, aber Susie hatte geschwind die Pistole aufgehoben und schoß ihr in den Hinterkopf. Zu diesem Zeitpunkt war es schon zu spät, um davonzulaufen. Sie mußten auch Dover Fulton erledigen. Und dann entschlossen sie sich, alles als Selbstmord zu tarnen. Sie wußten, daß sie für den Extraschuß Rechenschaft abzulegen hatten, und knobelten sich die Geschichte mit dem Koffer aus. Der Koffer lag geöffnet am Boden und die Bluse entweder obendrauf oder daneben auf einem Stuhl. Minerva hatte die Bluse ausgezogen, damit es so aussehen sollte, als sei sie wieder sehr intim mit ihrem Mann und völlig versöhnt. Amelia Jasper ergriff ein Frottiertuch und wickelte es um die blutende Schußwunde. Sie machte den Koffer zu, aber zuvor stopfte sie die Bluse, die daneben lag, gedankenlos hinein. Die beiden gingen dann hinaus, suchten sich eine Stelle aus, die entlegen genug war, so daß man den Schuß im Hotel nicht hören konnte. Sie schossen einmal in den Koffer hinein, nahmen eine leere Hülse aus der Pistole heraus, so daß es aussah, als habe Dover Fulton die Waffe mit der leeren Hülse bei sich getragen. Dann kehrten sie in die Kabine zurück, stellten den Koffer wieder an seinen Platz, schlossen die Tür von innen zu, kletterten durch das Fenster und verschwanden.«
    Sellers sagte in überdrüssigem Ton: »Jetzt habe ich allmählich genug von Ihren Theorien, für die Sie keinerlei Beweise haben.«
    »Das ist keine Theorie«, sagte ich. »Das sind die Tatsachen. Und ich erzähle sie Ihnen, weil ich beabsichtige, der Presse ein Interview zu geben, in dem ich darauf eingehen werde.«
    »Geben Sie es nur.«
    »Es wird aber beweisen, daß Sie auf das falsche Wild Jagd gemacht haben. Anstatt daß Sie die richtigen Mörder von Lucille Hollister verfolgten, gaben Sie einer Frau die Chance, Ihnen in die Hand zu schießen und Ihren Wagen zu stehlen! Dadurch werden Sie in den Ruf eines prämiierten Trottels kommen. Ich lese schon die Unterschriften der Bilder, die die Presse von Ihnen bringen wird: >Verdächtige Frau schießt auf Kriminalbeamten und entkommt in seinem Dienstwagen!<«
    Frank Sellers schien darüber nachzudenken. Diese Zukunftsperspektiven gefielen ihm nicht besonders.
    »Sie sind nun an einem Punkt angelangt«, fuhr ich fort, »an dem Sie die Sache durchbeißen müssen.

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