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Wo niemand dich findet

Wo niemand dich findet

Titel: Wo niemand dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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des Regens. Alex lief nun voraus. Er hatte von fünf, sechs Kilometern gesprochen, und sie schien sich daran zu halten. Da sie den Weg kannte, vermutete er, dass sie nicht so wenig trainierte, wie sie ihn glauben machen wollte.
    Nach weiteren fünfzehn Minuten waren sie zurück am Parkplatz. Nathan sperrte den Mustang auf. Er warf Alex ein weißes Handtuch aus der Sporttasche auf dem Rücksitz zu, zog sein nasses T-Shirt aus und schlüpfte in ein frisches. Dabei ertappte er Alex, wie sie seinen Oberkörper musterte. Schnell wandte sie sich ab.
    »Da drinnen ist es schon ziemlich voll«, sagte sie.
    »Es gibt immerhin die besten Pfannkuchen der Stadt.«
    »Echt?« Sie klang überrascht. »Sieht ganz schön runtergekommen aus.«
    »Sind dir Blender denn lieber?«
    Alex schleuderte ihm das Handtuch entgegen. Grinsend legte er es zurück in den Wagen, schloss ab und führte sie in das Café. Eine Bedienung begrüßte ihn und wies ihnen seinen Lieblingstisch in einer Ecke zu.
    Als Alex sich ihm gegenüber niederließ, durchzuckte ihn das Begehren wie ein Blitz. Ihre hellbraunen Augen leuchteten nun, sie blickte ihn wach und aufmerksam an, und ihre Wangen waren von der frischen Luft zart
gerötet. Wie an jenem Abend vor zwei Tagen bemerkte er, dass sich unter dem feuchten T-Shirt ihre Brüste abzeichneten.
    »Was darf’s denn sein?«
    Die Bedienung riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Pekannuss-Pfannkuchen, Rührei mit Speck, Orangensaft und Kaffee«, verlangte Alex.
    »Vollkorn-Pfannkuchen oder mit Buttermilch?«
    Alex verzog das Gesicht. »Mit Buttermilch natürlich.«
    »Für mich dasselbe«, sagte Nathan.
    Sobald die Bedienung ihre Bestellungen aufgenommen hatte, sah er Alex an. »Ich würde dich gerne noch ein bisschen was fragen, damit ich diese Sache ernsthaft angehen kann.«
    Sie machte es sich auf ihrem Stuhl bequem. »Schieß los.«
    »Weißt du noch genau, an welchem Tag Melanie die Stadt verlassen hat? Und erinnerst du dich, wann du zum letzten Mal von ihr gehört hast?«
    »Am fünften Oktober beziehungsweise am dritten Januar.«
    »Sicher?«
    »Absolut. Die Daten hab ich erst anhand meiner Anrufliste herausgesucht.«
    »Okay, und wohin hast du Melanie geschickt?«
    »Das hab ich doch erzählt«, sagte sie. »Nach Florida.«
    »Und wohin genau?«
    »Orlando.«
    Er beobachtete sie aufmerksam, um etwaige Anzeichen für Ausflüchte zu entdecken. Normalerweise gewann Nathan schnell das Vertrauen anderer Menschen,
doch bei Alex wusste er, dass sie ihm aus irgendeinem Grund noch nicht ganz vertraute.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Du bist doch ganz offen zu mir, oder?«
    »Warum sollte ich nicht?«
    »Keine Ahnung. Aber eigentlich müsstest du mir das sagen.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ich hab mich gestern ein bisschen in deiner Sache umgetan. Coghan ist am Wochenende des fünften Novembers nach Portland, Oregon, geflogen, zumindest laut einer Fluggesellschaft.«
    »Und?«
    »Und in Salem, Oregon, hat eine Wohnungsvermittlung am achtzehnten Oktober Melanies Kreditwürdigkeit überprüft. Eine Telefongesellschaft in Salem eine Woche später ebenfalls. Wenn ich mir die Mühe mache, würde ich vermutlich auch erfahren, dass um diese Zeit herum in Oregon mit Melanies Karte Geld von Bankautomaten abgehoben wurde.«
    »Stimmt«, bestätigte Alex.
    »Aber angeblich war sie in Florida.«
    Sie hob die Augenbrauen. Ungeduld sprach aus ihrem Blick.
    »Ich wollte nur sichergehen.« Er lehnte sich zurück und musterte sie. Sie war gut. Gründlich. Genauso gut und genauso gründlich war sie im letzten Fall gewesen, bei dem er sie erlebt hatte – im Fall Courtney Glass, die mittlerweile mit Nathans Partner verheiratet war. Als Courtney letzten Herbst in einem Riesenschlamassel steckte und völlig abgebrannt war, war sie zu Alex gekommen
und wollte untertauchen. Alex hatte ihr dabei geholfen. Sowohl Hodges und Nathan hatten halb Texas auf den Kopf gestellt, ohne eine vernünftige Spur von ihr zu finden. Wenn Courtney keinen Fehler gemacht hätte, wäre sie womöglich für immer unentdeckt geblieben.
    Der Kaffee wurde serviert, und gleich darauf brachte die Kellnerin zwei Teller mit duftenden Pfannkuchen. Nathan war froh um die Ablenkung. Er erinnerte sich nicht gern an Courtneys Fall. Vor allem weil er dabei unabsichtlich einen Auftragskiller direkt zu Alex geführt hatte. Der Scheißkerl hatte nach Courtney gesucht und gedacht, er könnte aus Alex den Aufenthaltsort ihrer Mandantin herausprügeln.
    »Coghans

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