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Wo Träume im Wind verwehen

Wo Träume im Wind verwehen

Titel: Wo Träume im Wind verwehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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an seine Umarmung erinnerte, an den leidenschaftlichen Kuss. »Sehr bedeckt … Aber jetzt zu dir. Wie geht es dir?«
    »Warum lässt du eigentlich niemanden an dich heran?«
    »Wovon redest du?«, fragte Caroline erschrocken.
    »Immer wenn ich wissen möchte, wie du dich wirklich fühlst, weichst du mir aus.«
    »Ich habe deine Frage doch beantwortet …«
    »Ja, oberflächlich, um mich abzuwimmeln. Das machst du ständig. Vielleicht wird dir das nicht mal mehr bewusst. Hat er endlich gemerkt, dass er in dich verliebt ist?«
    »Skye!« Caroline schüttelte den Kopf.
    »Er ist in dich verliebt! Hundertprozentig. Warum wäre er sonst nach Black Hill gekommen? Erzähl mir nicht, es sei wegen des Wracks. Es gibt jede Menge versunkene Schätze auf der Welt. Er ist deinetwegen hier. Er hat dich in all den Jahren nicht vergessen können, und nun ist er gekommen, um mit dir davonzusegeln.«
    »Da täuschst du dich.«
    »Es ist Liebe.« Skye blickte zum Fenster hinaus.
    »Liebe ist nicht die Lösung für alle Probleme.« Caroline war noch immer verwirrt. »Auch wenn du es noch so gerne glauben möchtest.«
    »Ist er so, wie du dachtest? Ich meine, entspricht er dem Bild, das du dir von ihm gemacht hast?«
    »Ich weiß nicht.« Caroline dachte an den Jungen mit der widerspenstigen Locke und verglich ihn mit dem ernsten blauäugigen Mann. Sie waren nicht grundverschieden voneinander, nur hatte der Mann das liebevolle offene Lächeln des kleinen Jungen verloren.
    »Das ist bestimmt ein Gefühl, als ob ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung geht«, sagte Skye. »Endlich jemandem persönlich zu begegnen, der eine so wichtige Stellung in deinem Leben eingenommen hat. Genauso ein Gefühl wäre es, wenn …«
    »Wenn was, Skye?«, sagte Caroline, beunruhigt durch den veränderten Ton ihrer Schwester.
    Skye hatte den Kopf gesenkt, doch als sie zu sprechen begann, wusste Caroline, dass sie sich bemühte, die Tränen zurückzuhalten.
    »Wenn Andrew Lockwood wieder von den Toten auferstehen würde.«
    Die Schwestern saßen schweigend da. Was wäre, wenn diese Möglichkeit bestünde? Caroline sah ihn vor sich, den zweiten jungen Mann aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit, den ein tragisches Schicksal ereilt hatte. Seine Augen waren braun und nicht blau, und er hatte im Gebirge gelebt und nicht am Meer. Sie legte tröstend den Arm um Skye.
    »Ist Homer nach Hause gekommen?«, erkundigte sich Skye. »Mom hat mich heute Morgen besucht und gesagt, er sei die ganze Nacht weg gewesen.«
    »Er ist wieder da.«
    »Was meinst du, wo er sich herumtreibt, Caroline?«
    »Keine Ahnung.«
    »Simon hat mir erzählt, dass er fürs Erste bei dir im Gasthof wohnen darf. Danke.«
    »Du brauchst dich nicht zu bedanken, das ist doch selbstverständlich.«
    »Hat Joe nach mir gefragt? Wollte er wissen, warum ich ihn angerufen habe?«
    »Ja.«
    Skye schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht schien noch blasser zu werden. Caroline kannte ihre Schwester gut genug, um zu wissen, dass ihr der Anruf in betrunkenem Zustand peinlich war. Ihr erster Impuls war, sie zu beschwichtigen, aber sie hielt sich zurück.
    »Das mit dem Anruf war saublöd von mir! Was soll ich dazu sagen?«
    »Was willst du dagegen unternehmen?«
    Skye öffnete die Schublade des Nachtkästchens. Sie holte eine graue Broschüre mit dem Titel
Vierzig Fragen
heraus. Ein flüchtiger Blick genügte, um festzustellen, dass sie abklären sollten, ob jemand Alkoholprobleme hatte.
    »Bescheuert, diese Fragebögen!«, meinte Skye.
    »Wieso?«
    »Ich komme mir wie eine Alkoholikerin vor.«
    Caroline ließ die Aussage im Raum stehen. Draußen im Gang rief eine Stimme über Lautsprecher Dr. Dixon aus, der in der Notaufnahme gebraucht wurde. Irgendjemand auf der Station hatte den Fernseher auf volle Lautstärke gedreht. Das Klingeln, das die nächste Runde einer Gameshow anzeigte, untermalt mit Gelächter aus dem Publikum, verbreitete Lärm und Fröhlichkeit.
    »Dad wollte, dass wir das Leben in vollen Zügen genießen und den Rausch kennen lernen, der damit verbunden sein kann. Hast du ihn jemals empfunden, Caroline?«
    »Ja.« Caroline dachte an die mondhellen Nächte, an die Rufe der Nachtvögel. Sie dachte an die einsamen Waldwege und dornigen Uferböschungen, an die wilden Tiere und ihre gellenden nächtlichen Schreie, an das Adrenalin in ihrem Blut.
    »Unglaublich«, sagte Skye. »Ich hasste es und hatte furchtbare Angst, aber ich gewöhnte mich daran.«
    »Woran?«
    »An den Rausch. An das Gefühl, lebendig

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