Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
zur Garage traf sie Evan.
"Hallo Süße. Der Chef meinte, ich soll dich chauffieren." Cass verdrehte sie Augen.
"Wohl eher überwachen." Sie und Evan lachten herzlich und gingen in die Garage.
Nachdem Evan vor Charlys Haus gehalten hatte, drehte sich Cass zu ihm um und sah ihm ernst in die Augen.
"Das wird sicher etwas dauern." Evan grinste verschmitzt.
"Josh sagte, ich soll dich fahren und auch wieder Heim bringen." Sie stöhnte genervt auf.
"Evan, bitte! Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich ruf Josh an wenn ich fertig bin." Evan überlegte kurz und sah prüfend zum Haus.
"Ich weiß nicht..." Cassandra verdrehte die Augen. Da mussten wohl schärfere Geschütze ran.
"Ich bin bald deine... wie heißt das dann eigentlich? Rudelführerin?" Evan grinste.
"Chefin." Sein grinsen war ansteckend. Er brach sicher die Herzen aller Frauen in dieser Stadt. "Gut. Ich bin bald deine Chefin und ich würde für diesen Gefallen schon mal bei ein paar kleineren Fehltritten ein Auge zudrücken." Er ließ sich nicht erweichen.
"Bitte! Ich hab so viel mit meinem Schwager zu bereden und wenn ich weiß, dass du auf mich wartest, kann ich mich nicht entspannen." Er legte seinen Kopf schief und sah sie eindringlich an.
"Dir ist hoffentlich klar, dass Josh mich umbringen wird." Sie lachte entzückt auf und öffnete die Tür. Evan hielt sie am Arm zurück und sah sie dieses Mal sehr ernst an.
"Bitte ruf bei der kleinsten Ungereimtheit an. Du bist sein Leben. Ich will nicht wissen, wie er reagiert wenn dir etwas passieren sollte. Dein Verschwinden war schon hart genug für ihn." Ihr Herz erwärmte sich sofort, als sie spürte, wie viel ihm sein Chef bedeutete. So loyale Männer traf man nicht oft. Mit einem Nicken stieg sie aus dem Wagen und ging die Auffahrt zum Haus hoch. Erst als sie zur Tür herein getreten war, hörte sie, wie Evan davon fuhr.
"Charly?" Cass kam in den Flur und ging gleich ins Wohnzimmer, wo Charly normalerweise immer mit Charlott spielte. Aber dort war er nicht. Dann hörte sie von der Küche her ein leises Wimmern.
Charlott!
Ohne nachzudenken rannte sie über den Flur in die Küche. Als sie die große Blutlache auf dem Boden sah, drehte sich ihr der Magen um.
"Charly? Oh mein Gott! Charly!" Sofort fiel sie auf die Knie und drehte ihren Schwager auf den Rücken. Quer über seine Kehle hatte er einen tiefen Schnitt. Sehr tief. Sein Kopf hing nur noch an der Haut seines Nackens. Seine glasigen Augen starrten ausdruckslos an die Decke. Galle stieg in ihr hoch und für einen Moment tanzten schwarze Punkte vor ihren Augen.
Nein. Sie würde jetzt nicht ohnmächtig werden.
"Er war nicht sehr kooperativ." Cass erstarrte und wollte für einen Moment nicht glauben, wessen Stimme sie da gerade hörte. Nach Sekunden der Stille sah sie auf und entdeckte Derek, der mit Charlott im Arm auf einem der Küchenstühle saß. Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen. "Wieso?" Derek zuckte mit den Schultern.
"Er wollte die Kleine nicht raus rücken. Ich hatte ja keine Ahnung, dass er auch ein Wolf ist. Aber wenn er keiner gewesen wäre, würde dieses Ding nicht existieren. Es gibt eindeutig zu viele, die nicht wissen, was sie sind." Ungläubig starrte sie wieder zu Charly.
"Er war auch einer?" Daher der ständige Duft nach frischem Regen. Sie konnte es nie richtig verstehen, dass sie ihn ohne Vorbehalte akzeptierte, nachdem sie die anderen Freunde ihrer Schwester immer vergrault hatte. Das er auch ein Wolf war, könnte ein Grund gewesen sein. Wenn Carmen und sie zur Hälfte ein Wolf waren, fühlten sie sich in deren Gegenwart sicher. Carmen hatte immer von einem tiefen und festen Band zwischen ihr und Charly gesprochen. Jetzt verstand sie es, weil sie das Gleiche bei Josh spürte.
"Ja, aber er war nicht sehr stark. Ich habe nicht lange gebraucht, um meinen Standpunkt zu bekräftigen." Sie sah wieder in Charlys leere Augen. Alles vor ihren Augen verschwamm, als ihr immer wieder Tränen in die Augen stiegen und ihr die Wangen herunter liefen.
"Du hast ihn umgebracht! Warum?" Er grinste sie an und dieses schöne Gesicht, von dem sie einst gedacht hatte, es gehörte einem längst vergessenen Verwandten, widerte sie nur noch an.
"Ich wollte eigentlich nur die Kleine. Sie ist mir im Weg und muss genau wie Carmen verschwinden." Er hob seine rechte Hand, in der er ein blutiges Messer hielt. Damit hatte er Charly getötet. Als es sich immer weiter Charlott näherte, die sich in seinen Armen wand, schrie Cass gequält auf: "Nein! Nicht Charlott. Sie
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