Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
runzelte die Stirn. Was würde jetzt kommen? Hatte Evan Bedenken wegen ihrer Beziehung zu Josh?
"Um dich damals aufzuspüren musste ich in deinen Traum schauen."
"Okay!?" Er wand sich förmlich unter ihrem Blick.
"Was ist? Schieß los." Er sah überall hin, nur nicht in ihre Augen.
"Ich bin ausgerechnet in den Traum gestolpert, indem du dir an allem die Schuld gibst, was bisher mit deiner Familie passiert ist." Sie musste tief Luft holen. Das hatte er also gesehen. "Weißt du, ich kenne dich zwar noch nicht so gut, aber ich habe gesehen und gefühlt, dass dir Josh sehr am Herzen liegt und das du unglaubliche Verlustängste hast."
Oh ja. Evan war definitiv in ihrem Traum gewesen und hatte ALLES mitbekommen.
"Eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass du eine wunderbare Frau bist und ein glückliches Leben verdient hast." Sie musste schmunzeln.
Er war wirklich süß.
"Wenn du mal eine Schulter zum ausheulen brauchst, bin ich gerne da." Sie konnte einfach nicht anders. Sie schloss ihn in die Arme und flüsterte an seinem Ohr: "Danke. Das bedeutet mir sehr viel." Von der Tür kam ein räuspern und als Cass auf sah, bemerkte sie Mark, der in der Tür stand.
"Störe ich?" Cass löste sich von Evan, dem die Umarmung anscheinend sehr gefallen hatte und lächelte Mark an.
"Nein, nein. Komm rein. Ich hab mich nur eben bei Evan bedankt." Hinter ihm kamen noch Lydia und Emily ins Zimmer. Cass wurde sich sofort Lydias abweisenden Blickes bewusst und drehte sich zu Emily um. Obwohl sie noch nicht lange beim Rudel war, wurde sie von allen, bis auf Lydia, sehr gut aufgenommen. Die Männer schienen ihre sportliche Aktivität zu bewundern und Emily war wie eine Schwester zu ihr.
Mittwochs war beim Rudel immer Filmabend. Jeder durfte sich aus der riesigen Sammlung eine DVD aussuchen, wobei danach darüber abgestimmt wurde, was angesehen werden sollte. Während die Männer noch diskutierten, stand die Frauen etwas abseits und schenkten sich Wein ein. Emily lächelte Cass an und sagte verschwörerisch: "Ich finde es toll, dass du jetzt hier bei uns bist. Josh wird bestimmt bald um deine Hand anhalten." Lydia stieß ein ungläubiges "Ha" aus und sah Cass abwertend an.
"Ich kenne Josh schon seit Jahrzehnten und er wird sich nie mit nur einer Frau zufrieden geben. Was glaubst du, warum er dich noch nicht geheiratet hat oder zumindest einen Termin festsetzt?" Cass packte Lydia am Arm und zerrte sie in eine Ecke.
"Wenn du versuchst ihn zu verführen, werde ich dich zerfleischen!" Sie erkannte ihre eigene Stimme nicht wieder, die vor Gift und Galle nur so tropfte. Aber Lydia schien unbeeindruckt.
"Du könntest noch so viele Männer erproben und einen anderen finden, der besser zu dir passt. Lass Josh in Ruhe." Sie klopfte sich auf die wohl geformte Hüfte.
"Außerdem braucht er Kinder. Ich könnte sie ihm schenken."
Woher zum Teufel wusste sie das?
Ausgerechnet diese Frau, die hinter ihrem Josh her war, warf ihr eine solche Frechheit an den Kopf. Cass sah bei diesen Worten rot und gab Lydia eine Ohrfeige. Diese wehrte sich und stieß Cass zu Boden, um sich im nächsten Moment auf sie zu setzten und an ihren Haaren zu zerren. Cass stemmte sich mit einem Bein vom Boden ab und warf Lydia auf den Rücken, sodass sie nun oben auf saß.
"Du hinterhältige Schlampe." Sie griff nach Lydias Händen, die immer noch an ihren roten Locken zerrten. Dann stieß ihr Lydia ihr Knie in die Seite und Cass keuchte vor Schmerz. Sie holte aus und verpasste ihr dieses Mal einen härteren Schlag. Mit geschlossener Hand. Lydias Lippe sprang auf und begann sofort heftig zu bluten. Aber dieses Miststück gab nicht auf. Mit ihren fein säuberlich manikürten Fingernägeln krallte sie sich in Cassandras Schulter und versuchte, sie von sich zu drücken, aber Cass bewegte sich keinen Zentimeter. Dann biss sie die Zähne zusammen und ihr Kopf schnellte nach vorn um Cass an der Stirn zu treffen. Das hatte gesessen und Cass musste mehrmals blinzeln um Lydia wieder klar zu sehen. Deren Faust hatte sie nicht kommen sehen. Lydia traf Cass an der Schläfe und sie fiel zur Seite. Aber die Benommenheit währte nur kurz. Gerade als sich Cass wieder auf Lydia stürzen wollte, wurde sie am Arm zurück gerissen. "Cassandra! Was zum Teufel tust du da?" Wutentbrannt und noch immer vom Kampf erhitzt sah sie ihn an und stieß ihn von sich. An Lydia gewandt sagte sie im tötlich ruhigen Ton: "Das nächste Mal rettet er dich nicht. Ich würde an deiner Stelle aufpassen was ich sage!"
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