Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
begleiten?"
Cass blieb einen Meter vor ihrer Mutter stehen. Als diese auf sah, fiel ihr das Buch aus der Hand, in dem sie gerade gelesen hatte.
"Himmel!" Carla stand auf und wich einen Schritt zurück, eine Hand an ihrem Hals, die andere auf ihrem Bauch.
"Hallo." Carla streckte die Hand nach ihr aus und berührte Cass im Gesicht. Es fühlte sich an wie der Flügelschlag eines Schmetterlings.
"Ca... Cassandra!" Mit Tränen in den Augen schloss sie ihre Tochter liebevoll in die Arme. Dann gaben die Beine unter ihr nach und sie gingen zusammen auf die Knie.
"Ich dachte... Ich habe immer geglaubt, ich könne dich nie im Arm halten." Dann wich sie plötzlich zurück und stand auf. Ängstlich sah sie sich um und bemerkte Josh, der immer noch am Eingang zum Garten stand.
"Das ist Josh. Mein Verlobter." Carla sah ihn unbehaglich an.
"Er ist auch ein Wolf!" Cass nickte und ging einen Schritt auf ihre Mutter zu.
"Er hat geholfen Derek zu entmachten." Carlas Augen wurden groß.
"Ist er tot?" Cassandra schüttelte langsam den Kopf.
"Leider nicht. Er ist geflohen." Carla beruhigte sich etwas und setzte sich wieder auf die Bank. "Wer führt das Rudel jetzt? Soweit ich weiß, hat sich Derek keine neue Frau genommen." Cass setzte sich dicht neben sie und versuchte, alle sichtbaren Züge ihrer Mutter in sich aufzunehmen.
"Ich habe Richard die Rudelführung übergeben und die Anderen waren einverstanden." Carla wurde von einem Moment zum anderen zuerst blass und dann rot.
"Richard lebt noch?" Tränen der Erleichterung liefen ihr über die Wangen.
"Ich habe damals gedacht, er hätte ihn getötet. William hat gesagt, er hat Richard nicht mehr außerhalb des Hauses gesehen." Sie sah die Seelenpein auf dem Gesicht ihrer Mutter. Sie schien Richard immer noch zu lieben.
"Er wurde in den Kerker gesperrt. Derek wusste nicht, dass Richard mit dir eine Beziehung hatte. Richard hat sich nur gegen ihn aufgelehnt, als du..." Carla lächelte sie unter Tränen an.
"Ich war froh, dass Derek dachte ich wäre tot. Aber ich habe es gehasst, euch nur auf Fotos sehen zu können. Ich hab eure ganze Kindheit verpasst und Carmens Hochzeit. Die Geburt von Charlott. Einfach alles." Cass nahm Carlas Hand in ihre und stand auf.
"Wir können so vieles nachholen. Jetzt bist du nicht mehr an dieses Versteck gebunden. Du kannst wieder mit nach Hause kommen." Carla wurde kreidebleich und rührte sich nicht von der Stelle. Dann sah sie Cass tief in die Augen und entzog ihr ihre Hand.
"Ich kann nicht hier weg. Hier bin ich sicher." Cass nahm ihre Hand wieder fest in ihre.
"Bei unserem Rudel bist du genau so sicher. Wir können dich beschützen." Carla schüttelte den Kopf.
"Ich habe hier meinen Frieden gefunden. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich liebe dich über alles, aber er hätte mich beinahe umgebracht. Diese Angst und die Schmerzen kann ich nicht noch einmal ertragen." Ihre Mutter zitterte am ganzen Leib, aber Cassandra wollte nicht aufgeben. "Aber du lebst! Bitte komm mit. Ich hab dich gerade erst gefunden und möchte mit dir zusammen sein. Du bist meine Mutter!" Aber Carla wandte sich ab und stand auf.
"Es tut mir Leid." Mit diesen Worten hob sie ihr Buch auf und verließ den Garten. Als sie an Josh vorbei kam flüsterte sie: "Kümmere dich gut um mein Mädchen." Damit war sie verschwunden.
Josh ging langsam zu Cassandra, die von einem Weinkrampf geschüttelt wurde. Es brach ihm fast das Herz, sie so zu sehen. Er nahm sie in die Arme und ließ sie weinen. Nach einer ganzen Weile hatte sie sich wieder etwas beruhigt und schlenderte mit Josh Richtung Ausgang.
"Ich dachte sie würde sich freuen mich zu sehen. Aber sie will mich nicht bei sich haben." Josh drückte ihre Hand und erwiderte: "Cassandra. Deine Mutter liebt dich. Sie hat die ganze Zeit versucht dich zu beschützen, aber sie hat Angst. Er hat sie fast umgebracht. Versuch sie zu verstehen." Innerlich wusste sie, dass er recht hatte, aber das verletzte Kind in ihr sträubte sich gegen die Wahrheit.
"Ich muss Richard noch Bescheid sagen, dass sie lebt. Vielleicht kann er sie umstimmen." Josh sah sie unbehaglich an. Ihr Gesicht war von ihren Haaren bedeckt und er wusste nicht, ob es sie freute oder ärgerte, dass Carla vielleicht auf einen Geliebten hörte, aber nicht auf die eigene Tochter. Seine eigene Mutter hätte sich eher ein Bein ausgerissen, als eines ihrer Kinder wegzugeben. Aber er verstand auch Carlas Standpunkt. Sie war verantwortlich für diese kleinen Wesen gewesen und hatte ihrer Ansicht
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