Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
Eichenholz. Und diese Stühle. Sie waren so bequem, dass man gar nicht mehr aufstehen wollte.
"Cassandra? Wollen wir uns auch zurück ziehen?" Sie nickte und kämpfte gegen die schweren Glieder, um sich vom Stuhl zu erheben. Sie schwankte gefährlich zur Seite und Josh hielt sie am Arm fest.
"Ich dachte mir schon, dass es zu viel Wein war." Zu viel Wein? Sie konnte doch bis jetzt immer trinken was sie wollte, ohne berauscht zu sein. Josh hob sie auf seine Arme und trug sie zur Tür. Cass lehnte ihren Kopf an seine Brust und döste, bis sie das weiche Bett unter sich spürte. Dann begann Josh sie langsam auszuziehen. Als er sie schließlich zudeckte und an sie zog, flüsterte er ihr tröstend ins Ohr: "Keine Sorge. Alles wird gut."
Carla trat in den kleinen Garten des Klosters und sah sich um. Dieser Geruch. Er brachte sie fast um den Verstand.
"Richard?" Es war nur ein Flüstern, ein kleines Gebet. Aber als sich zwei Arme um sie legten und an eine warme Brust zogen, wusste sie, dass ihre Träume wahr geworden waren. Er war zu ihr zurück gekommen.
"Richard!" Sie drehte sich um und schlang die Arme um seinen Hals. Tränen der Freude rollten über ihre Wangen und durchnässten sein Hemd.
"Hallo meine Liebste. Du glaubst nicht, wie sehr ich dich vermisst habe." Sie blieben eine Weile fest umschlungen stehen, bis sie nahende Schritte hörten.
"Schnell, komm mit." Carla zog ihn in die Räume des Klosters, direkt in ihr Zimmer. Als sie die Tür geschlossen hatte, ließ sie sich dagegen sinken.
"Weißt du eigentlich wie spät es ist?" Er schenkte ihr sein charmantestes Grinsen.
"Cassandra hat mir gesagt, dass du noch lebst. Glaubst du wirklich, ich würde auch nur eine Stunde darauf warten dich wieder zu sehen?" Er kam zu ihr und umarmte sie liebevoll.
"Seit über dreißig Jahren sehne ich mich nach diesem Gefühl, dass du wieder in meinen Armen liegst. Ich habe dich so sehr vermisst." Carla schmiegte sich an ihn und krallte sich in sein Hemd. Sein Geruch versetzte sie wieder zurück in ihre Jugend. In einen Garten, wo er ihr gestanden hatte, dass er sie liebte. An geheime Nächte, als er es ihr bewiesen hatte. Tränen liefen wieder über ihre Wangen.
"William hat dich nie wieder außerhalb des Herrenhauses gesehen. Deswegen dachte ich, du wärst tot. Ein Teil meines Herzens ist damals mit dir gestorben." Er sah sie mit leuchtenden Augen an. "Komm mit mir zurück. Cassandra hat die Rudelführung an mich weitergegeben und die anderen sind alle einverstanden. Ich kann dich beschützen. Du wärst bei mir sicher." Carla klammerte sich wieder an ihn. Diese Entscheidung zerriss ihr das Herz. Aber sie konnte nicht von hier weg. In den zweiunddreißig Jahren, die sie hier verbracht hatte, war die Klostermauer ihr Schutzschild geworden. Die anderen Frauen waren ihr wie richtige Schwestern ans Herz gewachsen. Hier fühlte sie sich sicher und geborgen.
"Richard." Sie spürte, wie sich der Druck seiner Arme verstärkte.
"Ich kenne diesen Ton an dir. Du wirst mit mir kommen. Keine Widerrede." Sie drückte sanft gegen seine Schulter und er ließ sich etwas weg drücken, ohne sie aus seiner Umklammerung zu entlassen.
"Ich kann nicht. Und du kannst mich nicht zwingen. Ich habe mit meinem alten Leben abgeschlossen und hier meinen Frieden gefunden." Sein trauriger Blick durchbohrte sie wie tausend Messer. Ein zittriges "Carla" wich von seinen Lippen, bevor er sie los ließ und tief Luft holte.
"Ich liebe dich." Nach diesen letzten, verzweifelten Worten verließ er ihr Zimmer und Carla blieb schluchzend zurück.
22. Kapitel
Die Tage und Wochen vergingen und Cassandra fühlte sich immer noch leer und verlassen. Obwohl Josh wirklich alles versuchte, um sie wieder aufzumuntern.
Eines Abends kam Cassandra ins Fernsehzimmer und beobachtete Evan, der den riesigen DVD-Schrank durchsuchte.
"Hey Evan. Was schauen wir uns heute an?" Sie ließ sich mit einer kleinen Plastikflasche Wasser auf das Sofa fallen und sah Evan fragend an.
"Eigentlich den Diesel. Aber er ist verschwunden." Sie hob fragend die Augenbrauen.
"Diesel?" Evan hob den Kopf und sah sie mit einem schrägen lächeln an.
"Sag nicht, du kennst Vin Diesel nicht? The Fast and the Furious? Klingelts?"
"Der Kahlkopf mit den Muckis? Babynator, richtig?" Evan stöhnte theatralisch und verdrehte die Augen.
"Genau der." Dann wurde sein Gesicht etwas ernster. Er kam zu ihr und setzte sich neben sie auf die Couch.
"Hör mal. Wir hatten bis jetzt noch keine Gelegenheit mal allein zu reden." Cass
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