Wölfe der Träume (German Edition)
T-Shirt über den Kopf. »Setz dich auf die Liege. Ich behandel dich doch nicht im Stehen.« Was war denn heute mit Doro los? So giftig war sie schon ewig nicht mehr gewesen.
Also tat sie es und machte es sich auf der Liege bequem. Doch gleich bei der ersten Berührung durch Doros fachmännische Hände, zuckte sie vor Schmerz zusammen. Und Doro hörte einfach nicht auf.
»Das tut echt weh. Könntest du evtl. etwas vorsichtiger sein?« Doch von der anderen kam nur ein abfälliges Schnaufen. Langsam wanderten die Hände auch über Stellen, die nicht weh taten und Shirin entspannte sich sichtlich.
»Was auch immer passiert ist, hat Muskelgewebe durchtrennt.« Dorothea sah Shirin böse an. »Du hättest die Schulter nicht bewegen dürfen und gleich zu mir kommen müssen. Du bist ein dummes Mädchen.« Shirin winkte ab.
»Ach hör auf. Ich bin erwachsen und weiß, was ich tue.« Doro stieß frustriert Luft aus und schüttelte den Kopf. Dann drehte sie sich um und ging zum Medizinschrank, wo sie eine Schachtel Tabletten herausnahm. Ohne aufzublicken, gab sie Shirin das Medikament und notierte etwas auf eine Liste. Wahrscheinlich die Inventurliste.
»Bitte halte dich wenigstens eine Woche vom Training fern. Die Muskeln ...«, aber Shirin stand schon und war fast bei der Tür, als sie ihr Shirt übergestreift hatte.
»Ich werde das Training nicht ausfallen lassen. Mein Arm ist o. k. Ich brauch nur ein paar Tabletten.«
Vor der Tür sah sie sich in beide Richtungen um und verschwand dann. Wäre ja noch besser gewesen, wenn die anderen plötzlich fragten, warum sie bei der Ärztin war. Darauf hatte sie einfach keine Lust.
Das Mondlicht fiel wie ein weißer Teppich auf die Blumenwiese, die Bleudette soeben durch den Wald betrat. Sie spürte den Tau an ihren nackten Füßen und ging zielstrebig auf den Brunnen zu, der mitten auf der Wiese stand. Als sie dort angekommen war, setzte sie sich auf den Rand und strich mit ihrer Hand durch das Wasser. Ihr Traum fühlte sich heute so sonderbar real an.
»Was hat es nur mit diesem Brunnen auf sich?« Sie hob erschrocken den Kopf und sah Evan auf sich zukommen. Sie legte ihre Stirn an den kühlen Stein und raunte: »Wieso muss ich jetzt auch noch von dir träumen?« Er setzte sich neben sie und fuhr mit der Hand über ihren bloßen Arm. Eine willkommene Gänsehaut überkam sie und sie erschauerte.
»Ich dürfte gar nicht an dich denken. Du bist mein Untergang.« Trotz ihrer Worte konnte sie nicht der Versuchung widerstehen und über seine Brust streicheln. Er war ein Bild von einem Mann.
»Dein Untergang?« Er fuhr ihr mit der Hand ins Haar und zog ihren Kopf leicht nach hinten, damit er ihren Hals liebkosen konnte. Seine andere Hand glitt über ihr weißes Nachthemd zu ihren Brüsten.
»Evan!« Er hatte nur kurz in ihre Brustwarze gekniffen und sie war schon völlig aus dem Häuschen. Ihr Atem ging schneller und ihr Gesicht bekam einen rosé farbenen Glanz. Seine Hand glitt, ermuntert von ihrer heftigen Reaktion, von ihrer Brust zu ihrem Bauch. Sie legte eine zitternde Hand auf seine und versuchte so, ihn am weiteren Erkunden ihres Körpers zu hindern.
»Nicht«, hauchte sie. Seine Lippen trafen ihre und sie öffnete erschrocken ihre Augen. Sie schmolz förmlich dahin, als sie seinen vor Begierde brennenden Blick auf sich spürte. Zwischen ihren Schenkeln begann es zu prickeln und sie gab sich ganz dem Kuss hin.
Er drückte sie weiter nach hinten und begann, ihr Nachthemd über ihre Knie zu schieben. Als er siegesgewiss seine Hand weiter Richtung Norden schob, zerfiel der Traum in alle Einzelteile.
Bleudette lag auf ihrem Bett und sah an die Decke. Gütiger Gott. Sie war schweißnass und vom Scheitel bis zur Sohle erregt. Und das von einem Traum! Mit zitternden Knien begab sie sich in ihr Badezimmer und duschte kalt. Es half etwas und die Hitze in ihrem Körper ließ etwas nach.
Josh betrat das Zimmer, indem Cass herumwütete.
»Du hast es mir VERSPROCHEN! Du glaubst doch nicht, dass ich mir das einfach gefallen lasse!« Josh wusste nicht, wovon sie redete bzw. schrie. Auf dem Bett lag ein Koffer, den sie gerade packte. Sie wollte ihn verlassen!
»Was tust du da?«
»Wonach sieht es aus?« Er packte sie an den Oberarmen und zwang sie ihn anzusehen.
»Ich weiß, dass du in einem Bordell warst. Du brauchst es gar nicht leugnen.«
»Ja, ich war in einem Bordell. Aber nur weil ich einer alten Freundin einen Gefallen schuldete.« Sie lachte hart und kurz auf,
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