Wölfe der Träume (German Edition)
es?«
»Eine alte Freundin von mir braucht Hilfe. Ich kann das aber nicht machen, weil Cass sonst am Rad dreht.« Na toll. Was kam denn jetzt?
»Und was hat diese Freundin für ein Problem?«
»Eine ihrer Schwestern wird gegen ihren Willen festgehalten und sie hat mich gebeten, ihr zu helfen.« Ein merkwürdiges Kribbeln überfuhr seine Haut. Konnte es sein? Sollte ihm das Schicksal wirklich so in die Hände spielen?
»Wie heißt deine Freundin?«
»Bleudette. Sie ist eine Nymphe und besitzt das Flowers am Stadtrand.« Evan musste sofort seine Aufregung unterdrücken, als er das hörte, sonst wäre sein Rudelführer noch skeptisch geworden.
»Du schickst mich zu einer Nymphe?« Evan klang amüsiert.
»Aber nicht zum Spaß, sondern zum Arbeiten.« Als Josh das breite Grinsen seines Gegenübers sah, verdrehte er die Augen und ließ sich nach hinten an die Lehne der Couch sinken. »Bleudette ist eine sehr alte Freundin von mir und sie hat uns schon oft geholfen. Nun bin ich dran, ihr einen Gefallen zu tun. Also bitte benimm dich und verhalte dich nicht wie die Axt im Wald.«
Cass hatte Josi endlich so weit, dass sie sich im Krankenhaus durchchecken ließ. Schon seit Stunden hatte sie die kleine Schwarzhaarige immer wieder bedrängt, dass es vielleicht etwas Schwerwiegenderes sein könnte, als eine Lebensmittelvergiftung. Und im Krankenhaus war immerhin der Wolfsarzt, der sie nach der Entbindung von Carmen versorgt hatte. So musste niemand aus dem Rudel etwas erfahren.
Cass tätschelte Josi beruhigend die Hand und versicherte ihr immer wieder, dass es überhaupt nichts gab, vor dem sie sich fürchten musste. Hier waren alle sehr nett und der Arzt hatte auch gleich Zeit für sie.
»Ich glaub es einfach nicht, dass du mich dazu überreden konntest.«
»Wolltest du dir etwa weiterhin das Essen zweimal durch den Kopf gehen lassen? Sei doch vernünftig. Der Arzt kann dir sagen, was Sache ist und dann kannst du etwas dagegen tun.« Außer wenn sich ihr Verdacht bestätigte, dass Josi ein keines Hexen-Raben-Wolf-Baby erwartete. Eine junge Schwester kam zu ihnen und führte Josi in eines der Behandlungszimmer. »Ich warte hier.«
Josi sah sie ängstlich und verzweifelt an, folgte aber dann der Schwester. Cass schüttelte lächelnd den Kopf. Josi hatte es mit einer Schar Raben aufgenommen und war sogar bereit gewesen, sich mehreren Dämonen zu stellen. Und nun hatte sie Angst vor dem Krankenhaus.
Cass lehnte sich an die Lehne des Plastikstuhls an und ließ ihren Blick schweifen. Schwestern in verschiedenfarbigen medizinischen Kleidungen liefen hin und her und halfen, wo sie gebraucht worden. An der Anmeldung unterhielten sich zwei Ärzte und tranken nebenbei einen Kaffee. Es wirkte alles so normal.
Als sie an ihre Geburt und die Zeit danach dachte, wurde ihr Herz schwer und sie musste ernsthaft mit sich ringen, dass sie nicht gleich in Tränen ausbrach. Sie hatte sich ernsthaft eingeredet, dass sie keine weiteren Kinder brauchte. Und Alex hatte ihr auch erklärt, dass sie Kinder adoptieren könnte, wenn sie unbedingt wollte. Aber trotzdem wäre das nicht das Gleiche gewesen.
Sie hatte Carmen in dich gespürt. Jede Bewegung, jedes Schluckauf. Jetzt hatte sie wieder ihren flachen Bauch und auch sonst hatte sich ihr Körper nicht sonderlich verändert. Sie sah wieder aus wie früher. Als wäre in der Zwischenzeit nichts geschehen.
Nach einer halben Stunde kam eine sichtlich blasse Josi aus dem Behandlungszimmer gestolpert und der Arzt von damals folgte ihr. Cass stand sofort auf und zog somit seine Aufmerksamkeit auf sich.
»Mrs. Caviness! Schön sie zu sehen. Ich müsste mal kurz unter vier Augen mit ihnen sprechen.« Oh je. Was kam denn jetzt? Sie sah zu Josi, die sich völlig abwesend auf einen Stuhl hatte plumpsen lassen.
»Ich bin gleich wieder da, Süße.« Ohne sie anzusehen, nickte Josi kurz und starrte weiter vor sich hin. Das würde später viel Arbeit bedeuten, ihr die Diagnose aus der Nase zu ziehen.
Cass folgte dem Arzt in das gleiche Behandlungszimmer, in dem er eben mit Josi war, und sah ihn fragend an.
Der Arzt wich etwas zurück und brachte die Behandlungsliege zwischen sie. Was sollte denn das? Hatte er etwa Angst vor ihr?
»Was wollen sie mit mir besprechen?«
»Ich hatte noch keine Gelegenheit, ihnen für ihren Verdienst zu danken.« Sie sah ihn verwirrt an. »Das Derek Tod ist.« Für so etwas bedankte sich ein Arzt?
»Ach so. Inwiefern betrifft sie sein Ableben?« Der Arzt sah ihr
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