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Wölfe und Lämmer: Kriminalroman (German Edition)

Wölfe und Lämmer: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Wölfe und Lämmer: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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Mitteilungen strengst vertraulich sind. Ich mußte ihr schwören, sie für mich zu behalten und sofort zu vergessen, woher ich sie habe.«
    »Alles klar«, sagte Hannes. »Ich wußte gleich, daß du die Richtige für so was bist.«
    »Ja, wenn ich mich mal festgebissen habe, dann bin ich wie ein Terrier«, sagte Sabrina Reinecke und grinste Hannes über ihren zweiten Drink hinweg an, so daß dem ein bißchen unheimlich wurde.
    Robin saß stumm am Tisch, die Hände um sein Glas gekrallt, schaute er ununterbrochen diese fremde Frau an, die so rätselhafte Dinge erzählte.
    »Sharifa führte dann in der Küche des LKH ihre angefangene Kochlehre fort. Den Gedanken an ein Studium hatte sie aufgegeben. Sie wollte nur noch Köchin werden. Dann, vor etwa drei Wochen, muß es zu einer fatalen Begegnung gekommen sein. Du kennst ja die Platzprobleme mit Straftätern im Maßregelvollzug in Niedersachsen, und nicht nur hier. Hinrichs war zwei Jahre lang in der Forensischen Klinik in Moringen behandelt worden. Zuletzt hatte er an begleiteten Spaziergängen teilgenommen und sogar zweimal einen ganzen Tag lang freien Ausgang gehabt. Alles war ohne Zwischenfälle verlaufen. Seine Behandlungsfortschritte wurden positiv bewertet, der Patient galt als stabilisiert. Er wäre unter Umständen in einem halben Jahr auf Bewährung entlassen worden. Deshalb sah man kein Risiko darin, ihn nach Wunstorf zu verlegen, als der Therapieplatz in Moringen dringend gebraucht wurde. Und so begegnete ihm Sharifa Zaimeh wieder.«
    Sabrina Reinecke wandte sich zum erstenmal an Robin. »In der Forensischen Klinik Moringen werden die schweren Jungs behandelt. Mörder, Sexualstraftäter und so in der Richtung. Das Landeskrankenhaus Wunstorf ist dagegen vorwiegend was für Suchtkranke und harmlosere Irre, die Klapse für den Hausgebrauch, sozusagen.«
    Robin nickte wie ein braver Schüler, und sie fuhr fort: »Hinrichs kam also nach Wunstorf. Er arbeitete auf eigenen Wunsch in der dortigen Gärtnerei. Er war erst eine Woche da, als am Montagnachmittag sein Fehlen bemerkt wurde. Sharifa Zaimehs Abwesenheit fiel erst viel später auf, da sie ja nicht unter Aufsicht stand. Es war ihr vermutlich nicht klar, aber wenn sie noch am selben Tag zurückgekommen wäre, oder am nächsten Morgen, wäre es gut möglich gewesen, daß man sie niemals verdächtigt hätte. So aber wurde ein Zusammenhang gesucht und gefunden. Allerdings war nicht Sharifa die Geisel oder die Hilfe bei Hinrichs Flucht, sondern er ist aller Wahrscheinlichkeit nach von ihr entführt und getötet worden.«
    »Getötet?« wiederholte Robin.
    »Seine Leiche wurde in einem gestohlenen Wagen gefunden, er ist mit Klebeband an den Sitz gefesselt und bei lebendigem Leib verbrannt worden. Das hat die forensische Untersuchung ergeben«, erklärte Sabrina und sah ihn dabei freundlich an. »In dem verbrannten Opel Corsa konnten leider keine Spuren mehr festgestellt werden, auch nicht in der Umgebung des Wagens, dafür stand er schon zu lange, bis man ihn fand.«
    »Bestimmt ist sie durch Hinrichs Anblick von ihrem Trauma eingeholt worden«, bemerkte Hannes.
    »Das klingt plausibel«, räumte Sabrina ein. »Vor drei Tagen wurde auch sein Ex-Komplize Boris Sieloff tot aufgefunden, er wurde ebenfalls durch Brandstiftung getötet. Die Staatsanwaltschaft hat zwar noch keinen Beweis, daß sie es war, aber es liegt sozusagen auf der Hand. Zumal du sagst, sie sei in der Nacht von hier verschwunden, als der Brand in der Ökosiedlung war.«
    Sie unterbrach sich und sah von einem zum anderen.
    Hannes rieb sich nachdenklich das Kinn. »Wie hat sie es angestellt, Hinrichs zu entführen? Sie ist ein Mädchen, und er ein kräftiger Kerl.«
    »Vermutlich hat sie ihn in den Geräteschuppen gelockt, ihm dort aufgelauert und ihn niedergeschlagen. Man fand sein Blut am Blatt eines Spatens. In einer ruhigen Seitenstraße unweit der Gärtnerei stand eine Schubkarre mit ein paar leeren Säkken, alles aus der Gärtnerei. An einem der Säcke waren ebenfalls Blutspuren. Sie hat das Auto vom Parkplatz geklaut und dort abgestellt, wo es ruhig war.«
    »Sie konnte auch Autos knacken?« fragte Hannes.
    »Nein, das nicht. Sie kannte den Besitzer, es war ein Pfleger aus dem Krankenhaus. Sie wußte, wo sie die Schlüssel finden konnte.«
    Hannes nickte. Immerhin schien das Verschwinden des Mädchens nichts mit dem Tod von Klaras Liebhaber zu tun zu haben. Sie wäre in dieser Nacht sowieso abgehauen, weil die Ferien vorbei waren und sie

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