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Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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in letzter Minute geplatzt ist und die Lucas spontan nach Wolfe Manor verlegt hat. Allerdings in luxuriöse Festzelte außerhalb des Gebäudes. Was Jacob jetzt zugute kommt, da in diesem Zuge große Teile der äußeren Anlagen bereits wieder zu altem Glanz erweckt wurden. Einer unserer anderen Brüder, Nathaniel, war auch da.“
    Hinter Libbys Stirn ratterte es kurz, dann stellte sie die Verbindung zwischen dem ungewöhnlichen Vornamen und Alex’ Familiennamen her. „Doch nicht etwas Nathaniel Wolfe, der Schauspieler?“, rief sie überrascht. „Der Superstar aus Hollywood, der den diesjährigen Sapphire Award gewonnen hat?“
    „Genau der. Soweit ich weiß, gab es kurz vorher irgendeinen Skandal um sein Debüt als Theatermime im Londoner West End.“
    „Ich habe darüber gelesen.“
    „Anschließend hat er sich für ein Weilchen auf eine Privatinsel vor der südamerikanischen Küste zurückgezogen.“
    „Nathaniel besitzt eine eigene Insel?“
    Alex lächelte schief. „Nein, die gehört einem anderen Bruder, Sebastian.“
    Nahezu überwältigt lehnte Libby sich in ihrem Stuhl zurück und stieß laut den Atem aus. „ Wow! Die Wolfe-Sprösslinge scheinen recht gut für sich sorgen zu können!“
    Schlagartig verdüsterte sich seine Miene. „Trotz schlechter Startbedingungen …“ Als wollte er etwas Unsichtbares abwehren, schüttelte er den Kopf. „Wie auch immer. Offenbar hat Nathaniel sich in die Frau verliebt, die er entführt hat und …“
    „Er hat was getan?“, rief Libby entsetzt aus und lachte dann unsicher. „Oh nein, Alex Wolfe, so leicht lasse ich mich dann doch nicht aufs Glatteis führen!“
    Doch Alex blieb todernst und hob zwei Finger zum Schwur. „Großes Pfadfinderehrenwort“, versicherte er. „Zu jenem Jubiläumspartyabend sind die beiden jedenfalls als Verlobte erschienen.“
    Unversehens spürte Libby einen Kloß im Hals. Was für eine alberne Reaktion! Doch das klang wie ein Happy End im Märchen, und auch wenn sie längst kein romantischer Teenager mehr war … träumte nicht jede Frau insgeheim von so etwas? Natürlich erst, wenn sie sich innerlich dafür bereit fühlte. Und wenn sie irgendwann den passenden Partner fand.
    „Ich hoffe, die beiden werden sehr glücklich.“ Eine völlig unangebrachte Sentimentalität ließ ihre Stimme leicht rau klingen. „Sind Sie zur Hochzeit eingeladen?“
    „Ich bin zu dem Zeitpunkt nicht frei.“
    Libby legte den Kopf schief und musterte die zusammengekniffenen Lippen ihres nicht immer einfachen Klienten. Dann beschloss sie, ihn nicht daran zu erinnern, dass er vielleicht noch nicht so renntauglich war, wie er selbst glaubte.
    „Vielen Dank für den wundervollen Lunch“, sagte sie stattdessen, sah auf ihre Uhr und holte erschrocken Luft. „Vier Uhr?“
    Er lächelte. „Sie hatten doch nicht wirklich vor, heute noch an Ihren Schreibtisch zurückzukehren?“
    „Und ob! Meine Rede …“
    „Läuft Ihnen unter Garantie nicht weg.“
    Anstatt sich weiter unter Druck zu fühlen, entspannte seine Bemerkung Libby auf eine Art und Weise, die sie maßlos überraschte. Plötzlich fühlte sie sich so frei und unbelastet wie seit Jahren nicht mehr und stimmte sogar zu, als er vorschlug, noch ein Dessert zu bestellen.
    Eine Stunde später waren sie immer noch in ein lebhaftes Gespräch vertieft, und nach einem verstohlenen Blick auf die Uhr war Alex erstaunt, wie schnell die Zeit verflogen war. Außerhalb ihrer Praxis oder ihrer Rolle als Physiotherapeutin war Libby eine völlig andere Person. Nicht im Mindesten kühl und reserviert. Entspannt plauderten sie über die exotischsten Plätze, die sie bereist hatten, und über die verschiedenen Aspekte ihrer favorisierten Sportarten.
    Alex bekam einen Einblick, wie es gewesen sein mochte, an Sydneys Sonnenstrand unter der Obhut liebender und fürsorglicher Eltern aufzuwachsen, deren erklärtes Anliegen darin bestand, die Träume ihrer Tochter zu fördern. Und er fragte sich zum ersten Mal, was für ein Vater er wohl wäre. Ob Williams Schatten ihn weiterhin verfolgen und beeinflussen würde, wie es Jacob damals ergangen war?
    Im Verlauf ihres Telefongesprächs hatte sich sein älterer Bruder immer mehr geöffnet. Er hatte ihm sogar anvertraut, wie er sich zunehmend unruhig und getrieben gefühlt hatte, nachdem der Gerichtshof ihn vom Tötungsvorwurf freigesprochen hatte. Am Tag vor seinem plötzlichen Verschwinden von Wolfe Manor hatte er Annabelle in einer Weise angeherrscht, die ihn fatal an

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