Wofür schlägt dein Herz?
spürte, wie sich bei der Erinnerung an die letzte Nacht ihre Wangen röteten.
Wenn sie nun tatsächlich von Paparazzi aufgespürt werden sollten?
Libby faltete die Hände im Schoß und zwang ihre Aufmerksamkeit auf den fantastischen Ausblick, der sich ihr durch das getönte Seitenfester der Limousine bot.
Wenn sie mit Alex zusammen war, dachte sie nicht an ihre Einschränkungen. Sie fühlte sich einfach schön und begehrt, obwohl sie absolut nicht in die Liga der mondänen Frauen gehörte, die sonst an seiner Seite abgelichtet wurde.
„Habe ich eigentlich schon die Show erwähnt, die wir uns heute Abend anschauen werden?“, platzte er in ihre Gedanken hinein.
„Ich habe gehört, sie soll fantastisch sein.“
„Du magst Musik?“
„Aber sicher!“
„Und was ist mit Tanzen?“
„Oh, das habe ich seit Jahren nicht mehr probiert.“
„Nun das werden wir auf jeden Fall ändern“, versprach er lächelnd.
Libbys Pulsschlag beschleunigte sich bedenklich, aber sie wagte nicht zu protestieren. Trotz ihrer Prothese war sie eigentlich in der Lage zu tanzen. Mit dem Surfen war es etwas anderes. So frei und unbefangen, wie sie sich in ihrer Kindheit und Jugend im wilden Spiel mit Wind und Wellen gefühlt hatte, so schwer fiel es ihr heute, auch nur daran zu denken, wieder in das Element einzutauchen, das ihr Leben auf so dramatische Weise verändert hatte.
Als die Limousine vor dem noblen Kasino hielt und Libby im Hintergrund die Sonne als riesigen orangen Ball über dem weißen Sand untergehen sah, fühlte sie sich tatsächlich wie im Paradies. Alex half ihr beim Aussteigen, und Seite an Seite betraten sie das prächtige Gebäude, wo an einem einzigen Abend Millionen verloren und gewonnen wurden.
Nach dem Einchecken fuhren sie mit dem Lift ins Penthouse. Als sich die Tür lautlos aufschob, trat Libby in die exklusive Suite und seufzte lang und anerkennend. Trotz der mondänen Ausstattung des Penthouses fühlte sie sich in dem cremefarbenen Ambiente mit den kostbaren Designermöbeln wie zu Hause.
Ganz sicher würden sie hier eine wundervolle Zeit verbringen.
Alex trat von hinten an sie heran und legte die Arme um ihre schmale Taille. „Es gefällt dir?“
„Es ist einfach umwerfend!“
„Ich kann unsere Reservierung auf unbestimmte Zeit ausdehnen.“
Ihr Herz machte einen kleinen Sprung. „Das geht nicht. Montag muss ich wieder im Büro sein.“
„Keine Chance, dass du deine Termine verschiebst?“
Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass ihre silberblonde Haarmähne seine Nase kitzelte. Alex lachte leise. „Ich interpretiere das mal als Nein “, murmelte er, drehte Libby in seinen Armen um und küsste sie mit einer Inbrunst, die ihr den Atem raubte. „Ganz sicher, dass du die Show heute Abend sehen willst?“, raunte er zwischen begehrlichen Küssen auf Stirn, Wangen, Hals und Dekolleté. „Wir können genauso gut hier oben bleiben.“
Libbys Herz klopfte zum Zerspringen. Was für eine Versuchung! „Ich bin sicher, die Karten waren schwer zu bekommen.“
„Genau wie du …“, flüsterte Alex zärtlich. „Ich könnte Champagner bestellen, den wir im Bett …“ Er unterbrach, sich kurz, als sein Handy klingelte, fuhr dann aber fort, kleine Schmetterlingsküsse auf ihrer zarten Haut zu verteilen.
„Es könnte wichtig sein“, murmelte sie rau.
„Egal.“
Als das Handy gleich darauf erneut klingelte, stöhnte Alex gereizt und fischte es aus der Tasche. Er sah aufs Display und sog scharf den Atem ein. „Eine Nachricht von Annabelle.“ Angespannt las er die SMS und steckte das Handy wieder weg.
„Alles in Ordnung?“, erkundigte sich Libby.
„Sie will wissen, ob ich nächste Woche an Nathaniels Hochzeit teilnehme. Dabei habe ich ihr bereits mitgeteilt, dass ich ein Rennen fahre.“
Libby hatte das Gefühl, einen Hieb in den Magen bekommen zu haben. Alex war also immer noch entschlossen, um jeden Preis die alles entscheidende Runde vier in China zu absolvieren. Anscheinend gelassen trat sie auf die riesige Dachterrasse, die einen grandiosen Ausblick über Strand und Meer bot.
„Es steht doch noch gar nicht fest, ob du tatsächlich fahren kannst“, sagte sie mit erzwungener Ruhe. „Deiner Schulter geht es schon viel besser, aber nach Ansicht deines Teamarztes ist es für eine Vollbelastung noch viel zu früh.“
„Dann belehre ihn eines Besseren und lass uns bis zur letzten Minute die Muskeln trainieren“, forderte Alex. „Fairerweise muss ich dir sagen, dass ich auf
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