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Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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war und sich mit großen Augen umgeschaut hatte.
    „Einem meiner Freunde.“
    „Den du heute besuchen willst?“
    „Er ist gerade in Italien.“
    Sie runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht.“
    „Darren ist ein Rennfahrerkumpel von mir. Nachdem er sich aus dem aktiven Rennsport zurückgezogen hatte, langweilte er sich so sehr, dass er sich hier einen eigenen Kurs aufgebaut hat.“
    Jetzt verstand sie und lächelte leicht. „Ah, du willst also eine Art Proberunde drehen, richtig?“ Ehrlich gesagt hatte sie schon lange darauf gehofft, Alex irgendwann einmal so richtig in Aktion sehen zu dürfen. Und wenn er dabei seine angeschlagene Schulter nicht überanstrengte …
    „In der Tat, genau das habe ich vor“, bestätigte er. „Und du fährst mit.“
    Libbys Herz setzte einen Schlag aus. Im eigenen Auto hasste sie es, die Tachonadel über hundert Stundenkilometer klettern zu sehen. Surfen barg zwar auch seine Gefahren, aber Wasser war eben ihr Element. Doch mit Alex am Steuer eines kraftstrotzenden Rennboliden über einen asphaltierten Rundkurs zu rasen?
    Sie stammelte und stotterte erbärmlich, während sie versuchte, rationale Einwände zu formulieren, merkte aber schnell, dass er ein Nein absolut nicht gelten lassen würde. Also nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und saß keine zehn Minuten später mit einem Helm auf dem Kopf neben Alex in einem Geschoss, das in ihren Augen nur wenig Ähnlichkeit mit einem Kraftfahrzeug hatte.
    „Das hier ist eine der schnellsten Kisten, die mir je unter die Finger gekommen ist“, erklärte er sonnig. „Also entspann dich und genieß die einmalige Erfahrung.“
    „Wie schnell?“, fragte Libby mit belegter Stimme und befeuchtete die trockenen Lippen mit der Zungenspitze.
    Alex lachte. „Das willst du nicht wirklich wissen.“
    Dann trat er aufs Gas, der Wagen schoss nach vorn, und Libby kreischte auf. Sie beschleunigten von Null auf dreitausend Stundenkilometer in viereinhalb Sekunden! Zumindest fühlte es sich für sie so an. Immer wieder musste sie sich daran erinnern, dass ihr Leben in den Händen des besten Rennfahrers der Welt lag. Gerade als sie dachte, ihr Pulsschlag könne nicht höher steigen, tauchte vor ihnen eine langgezogene Kurve auf.
    Atemlos starrte Libby auf Alex’ hartes Profil. Sein Blick war konzentriert, die Hände lagen fest auf dem vibrierenden Steuer, um den Mund spielte ein zufriedenes Lächeln. Er schaltete runter und gab kurz vor dem Scheitelpunkt der Kurve Vollgas. Der Wagen schlidderte mit allen vier Rädern seitwärts und driftete um die Biegung, als würden sie über eine schwarze Eisfläche rasen. Libby machte ihren Gefühlen in einem schrillen Schrei Luft, der sogar den röhrenden Motorlärm übertönte.
    Alex lenkte den Wagen in die Mitte der Geraden und lachte. Was für eine verrückte Situation! Und was für eine ungewöhnliche Frau! Bis heute wäre er nicht im Traum auf die Idee gekommen, ein weibliches Wesen mit auf die Rennstrecke zu nehmen. Während er den 650-PS-Boliden vorantrieb, wurde ihm bewusst, dass dies offenbar ein Tag für noch ganz andere Premieren war.
    Wann immer er in der Vergangenheit einen Rennkurs betreten hatte, war er ausschließlich auf sich selbst und das vor ihm liegende Ziel fokussiert gewesen. Doch heute ging es weder um seine Karriere noch darum, sich etwas zu beweisen. Er wollte sich amüsieren, und, was noch wichtiger war, dass Libby Spaß hatte. Wenn er ihre geröteten Wangen und das Funkeln in den wundervollen Augen richtig interpretierte, dann hatte er mit seiner Überraschung mitten ins Schwarze getroffen.
    Gegen acht Uhr abends landeten sie auf dem Sydney Airport, wo seine Limousine sie bereits erwartete. Libbys Kopf schwirrte immer noch vor dem Überangebot an Eindrücken und widerstreitenden Emotionen. Immer wenn sie dachte, Alex Wolfe endlich durchschaut zu haben, tat sich eine neue Facette seiner Persönlichkeit auf.
    Nach dem wilden Privatrennen vom Nachmittag konnte sie sogar seine Besessenheit, was Autorennen betraf, besser verstehen. Dieser Extremsport gab ihm die Gelegenheit, die Illusion absoluter Freiheit mit dem Gefühl der absoluten Kontrolle zu kombinieren.
    Alex wartete, bis die Limousine vor Libbys Apartmentblock hielt, und sie beide ausgestiegen waren. „Komm mit mir nach Rose Bay“, bat er dann.
    Nichts hätte sie lieber getan. Ihre Antwort jedoch lautete: „Das halte ich für keine gute Idee.“
    „Ich schon“, sagte er leise und kam näher, doch Libby stemmte ihre Hände

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