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Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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aufregend! Du und Alex Wolfe! Ich wette, er küsst sagenhaft. Hättest du je gedacht, einen so großen Fisch an Land zu ziehen?“
    Libby schauderte. „Payton, bitte …“
    „Als ich meiner Freundin Tawny erzählt habe, dass er leibhaftig hier in unserem Büro war und ihr hinterher auch noch zum Lunch ausgegangen seid, wollte sie es nicht glauben.“
    „Payton! Ich will nicht, dass du unsinnige Gerüchte in die Welt setzt!“
    „Gerüchte? Aber inzwischen weiß doch jeder über euch Bescheid. Es steht in allen Zeitungen und im Internet. Was ist denn so schlimm daran?“
    Im Internet? Libby fühlte sich wie betäubt. Energisch schob sie ihre anhängliche Sekretärin aus dem Raum und schloss die Tür. Dann wankte sie auf schwachen Beinen zu ihrem Schreitisch und sank kraftlos in den Sessel. Noch ehe sie entschieden hatte, was als Nächstes zu tun sei, flog die Tür auch schon wieder auf.
    „Libby, da ist ein Reporter im Foyer, der unbedingt mit dir sprechen will“, verkündete Payton mit kugelrunden Augen.
    Und dann tauchte der Kerl auch schon hinter ihr auf. Hochgewachsen und schlaksig, mit stacheligem Haar, silberner Nickelbrille und einem Minirekorder in der Hand. „Miss Henderson, die ganze Welt will alles über Alex Wolfes neueste Eroberung wissen. Sie waren doch früher eine international bekannte Surfweltmeisterin. Können Sie mir etwas über den Unfall sagen, der sie zur Aufgabe Ihrer Disziplin zwang? Weiß Alex von Ihrer Beinprothese? Wie sehen Sie sich selbst im Vergleich zu den Frauen, die bisher sein Beuteschema waren?“
    Die Fragen prasselten wie giftige Feile auf sie herab, und jede Einzelne traf Libby an ihrer empfindlichsten Stelle.
    Laut schimpfend gelang es Payton endlich, den unverschämten Kerl aus dem Raum zu drängen, aber nicht, bevor er ein Bild von Libbys totenbleichem Gesicht geschossen hatte.
    Bis aufs Blut gereizt erhob Libby sich von ihrem Stuhl und schoss auf den Reporter zu wie eine Furie. „Sie wollen eine Antwort von mir?“, fragte sie kalt und griff nach der Türklinke, um sicheren Halt zu haben. „Hier ist sie!“ Ohne Vorwarnung trat sie dem verblüfften Mann mit voller Wucht gegens Schienenbein. Dann knallte sie ihm die Tür vor der Nase zu.
    Als sich ihr Handy meldete, zögerte Libby nur kurz, bevor sie es aus ihrer Handtasche fischte und einen Blick aufs Display warf. Sobald sie Alex’ Nummer sah, nahm sie das Gespräch an.
    „Begleitest du mich heute zum Lunch?“, fragte er ohne Einleitung. „Es gibt da ein tolles Restaurant, das ich dir unbedingt zeigen will, und Reservierungen sind unglaublich schwer zu bekommen. Darum rufe ich auch so früh an.“
    „Du weißt also von den Fotos und den Klatschberichten“, stellte Libby ruhig fest.
    Einen Moment blieb es still in der Leitung. „Ja.“
    „Und du rufst an, um herauszufinden, ob ich inzwischen auch informiert bin.“
    „Tut mir leid, Libby …“
    „Warum? Es ist nicht dein Fehler. Ich wusste, worauf ich mich einlasse und was ich riskiere“, erwiderte sie.
    „Und geht es dir gut?“
    Sie dachte an den widerlichen Reporter, den sie gerade aus ihrem Büro geworfen hatte. Und an die dreisten Fragen, die seine Kollegen unter Garantie auch Alex stellen würden, wenn sie es nicht schon getan hatten. Alle mit dem gleichen Tenor: Was findet ein Mann wie Sie nur an einem Krüppel wie Libby Henderson?
    „Libby?“
    „Mir geht es gut“, versicherte sie und holte tief Luft. „Ich werde pünktlich um neun zur Therapiestunde kommen, kann aber nicht mit dir zum Lunch ausgehen.“
    „Kannst du nicht oder willst du nicht?“
    „Alex, wir haben anstrengende Tage vor uns und sollten uns lieber darauf konzentrieren.“
    „Und mit dir ist wirklich alles okay?“
    „Ja“, behauptete Libby und fügte innerlich hinzu: Zumindest wird es irgendwann so sein.
    In den nächsten beiden Tagen arbeiteten Alex und Libby sehr konzentriert und effektiv zusammen. Und Libby konnte ihm mitteilen, dass sie außerordentlich zufrieden mit ihrem Erfolg und optimistisch hinsichtlich seiner totalen Genesung sei.
    Über die Pressefotos verloren sie kein Wort. Libby vermied es, ins Internet zu gehen, und bat Payton, ihr den Gefallen zu tun, sie mit jeglichen Klatsch zu verschonen.
    Am Mittwochmorgen, dem Tag der Abschlussuntersuchung, fuhr sie schon sehr früh nach Rose Bay und testete ernsthaft und gründlich die Belastbarkeit von Alex’ Schulter. Dabei achtete sie auf jedes noch so winzige Anzeichen von Schwäche oder Schmerz, doch ihr

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