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Wogen der Liebe

Wogen der Liebe

Titel: Wogen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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gesehen. Ich werde ihr ein prächtiges Brautgeschenk zu Füßen legen, wie es noch kein Fürstensohn für seine Braut getan hat. Einige kleine Geschenke hat sie bereits mit Freuden angenommen.«
    »Du meinst Thoralfs Schwestern?«
    »Ja, diese beiden dummen Gänse. Sie waren so stolz und hochmütig, dass es mir eine rechte Genugtuung ist zu sehen, wie sie Gunnardviga nun als Mägde dienen müssen. Ich bin sicher, auch für Gunnardviga ist es ein Vergnügen.«
    Ragnvald richtete sich plötzlich auf. »Die Hochzeit muss möglichst bald erfolgen, bevor Thoralf zurückkommt.«
    »
Wenn
er zurückkommt.«
    »Das denke ich wohl.«
    »Dann findet er nur noch Trümmer und kalte Asche vor. Seine Viehherde, seine Waffen und Kleider, sein Gold und seine edlen Steine und Pelze, selbst die fremden Gewürze und Götterstatuen gehören nun mir.«
    »Uns«, fiel ihm Ragnvald ins Wort. »Du vergisst, dass ich der Fürst von Bleytagarðr bin.«
    »Und du vergisst, dass ich den Plan hatte und ihn auch ausgeführt habe. Diesen Reichtum hast du mir zu verdanken.«
    »Björgolf war tatsächlich ein Narr. Er hatte es nicht verdient, Fürst über Skollhaugen zu sein.«
    »Nun gehören uns das ganze Land und die Bauern. Sie alle müssen ihre Abgaben an uns zahlen.«
    »Thoralfs Männer werden sich dagegen auflehnen.«
    Hoskuld griff nach seinem Schwert, das er am Gürtel trug. »Mit denen werden wir fertig. Alle anderen sind versklavt. Und die, die sich retten konnten, werden verhungern oder erfrieren.« Er brach in heiseres Lachen aus. »Der Winter ist mit uns. Und unsere Vorratshäuser können die Menge an Getreide, Schinken, Met und Kohl kaum fassen. Unsere Männer arbeiten Tag und Nacht, um den Anbau des Stalles fertigzustellen. Die wertvollen Rinder und Ziegen müssen vor den kalten Winden geschützt werden.«
    »Du hast vergessen, auch Laub und Heu mitzubringen. Wie willst du das Vieh füttern?«
    »Dann werden eben einige Ochsen geschlachtet. Wir veranstalten große Feste zu Ehren Odins.«
    »Die anderen Fürsten werden mich verachten …«
    »Du bist der mächtigste Fürst in ganz Vik. Wer sollte dir etwas anhaben? Nein, sie haben Achtung vor dir, Respekt, Furcht.« Er grinste wieder. »Du solltest endlich stolz auf deinen Sohn sein, was für ein furchtloser Krieger er ist.«
    Ragnvald seufzte. »Das war kein Kampf, das war ein Überfall. Aber sei es drum, wer sollte davon erfahren? Björgolf Einbeins Sippe wird ausgelöscht, und dann gibt es nur noch meine Sippe, die des Fürsten Ragnvald.«
    Hoskuld trat zu seinem Vater. »Endlich siehst du es ein, dass alles nur zu unserem Wohle war. Du bist der größte, mächtigste und reichste Mann entlang der ganzen Küste des Nordlandes bis hinauf zu den weißen Eisbergen.« Er beugte sich vertraulich zu seinem Vater hinab. »Und dein Reichtum wird sich noch mehren, wenn nämlich Thoralf mit voll beladenen Schiffen zurückkehrt.«
    Genau das erfüllte Ragnvald jedoch mit Unbehagen. Er würde auf die Beute gern verzichten, wenn Thoralf überhaupt nicht wiederkäme. Das Meer war tückisch, Odin launisch. Vielleicht hatte ihn auch die Midgardschlange verschluckt, die rund um das Weltenmeer lebte. Denn Thoralf würde sich nicht kampflos ergeben und sich seine Schätze abjagen lassen. Vor allem fürchtete er Thoralfs Rache. Hoskuld hatte gegen Thoralf keine Chance, sollte es zum Zweikampf kommen. Und er selbst? Er war nicht mehr jung genug, um Thoralfs Kräften überlegen zu sein. Und was sollte er mit drei Schiffen anfangen? Sein Sohn wurde augenblicklich seekrank, wenn er nur die Planken betrat. Es war eine Schande!
    Hoskuld wurde nicht von solchen Gedanken geplagt. Draußen vor der Halle erwartete ihn sein Freund Sven. Sie beide fühlten sich unschlagbar.
    »Weißt du, was mich traurig macht, mein Freund?« Hoskuld schlug Sven jovial auf die Schulter. »Ich werde bald die schönste Frau heiraten, die es auf der Erde gibt. Und du? Wer teilt des Nachts dein Lager?«
    »Mach dir darüber keine Sorgen. Ich werde mir eine Prinzessin kommen lassen, eine, die jenseits des Meeres lebt und die ich gegen Gold eintausche. Sie wird Pelze, Seidenkleider und Perlen tragen und mir die Tage erhellen und die Nächte versüßen.«
    »Sie darf aber nicht so schön wie Gunnardviga sein«, wandte Hoskuld ein.
    »Warum nicht?«
    »Weil sie keine schöne Frau neben sich duldet. Und ich auch nicht. Gunnardviga muss die Schönste sein, und alle sollen sie bewundern und mich um sie beneiden.«
    Sven blickte Hoskuld aus

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