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Wogen der Liebe

Wogen der Liebe

Titel: Wogen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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verengten Augenschlitzen an. »Wer sagt denn, dass ich mit meiner Braut hier leben werde?«
    »Willst du nicht? Wo willst du denn hin?«
    »Vielleicht besteige ich eines von Thoralfs Schiffen und fahre dahin, wo es solche Prinzessinnen gibt. Im Gegensatz zu dir macht es mir nichts aus, aufs Meer zu fahren.«
    »Wie redest du mit mir?«, begehrte Hoskuld auf. »Das lasse ich nicht zu. Du bleibst hier!«
    »Du kannst mich nicht zwingen, ich bin ein freier Mann. Mit meinem Anteil der Beute von Skollhaugen kann ich machen, was ich will.«
    »Ich gebe dir kein Schiff. Ich lasse Thoralfs Schiffe verbrennen.«
    Sven warf Hoskuld einen geringschätzigen Blick zu. »Was gibt es denn schon hier auf Bleytagarðr? Nur Sumpf ringsum, dunkle Wälder …«
    »In denen du nach Lust und Laune jagst«, warf Hoskuld verärgert ein.
    »Immer nur jagen ist langweilig«, gab Sven zurück. »Ein Wikinger braucht Herausforderungen.«
    »War der Überfall keine Herausforderung?«
    »Vergiss nicht, die Führung habe ich übernommen, mich mit Asgeir abgesprochen, die Männer eingeteilt …«
    »Der Plan stammte von mir. Ohne mich …«
    »… wäre es besser gelaufen. Du hast alles durcheinandergebracht, indem du Gunnardviga bedrängt hast. Wie oft musste ich nach Grondalr reiten …«
    »Sollte ich etwa selbst hinreiten? Es ist Sitte, dass ein Vermittler die Hochzeit einfädelt.«
    »Von Vermitteln konnte gar keine Rede sein«, widersprach Sven heftig. »Schließlich war Gunnardviga schon versprochen. Wenn du nicht zu feige gewesen wärst …«
    »Nenn mich nicht noch einmal feige!«
    »… nicht zu feige gewesen wärst«, fuhr Sven ungerührt fort, »deinen Vater zu bitten, die Verlobung von Gunnardviga zu lösen …«
    »… und einen Krieg mit Björgolf zu riskieren …«
    »Deine List war ja auch eher ein Zufall. Wenn diese rothaarige Sklavin nicht gewesen wäre …«
    »Das Thing hat entschieden, das war kein Zufall.«
    »Asgeir hätte uns beinahe verraten.«
    Wie aufs Stichwort kam Gunnardvigas Bruder um die Ecke. Er trieb sich in der letzten Zeit recht häufig auf Bleytagarðr herum.
    Hoskuld grinste leutselig. »Nun, Asgeir, mein Fast-Schwager, hast du Nachrichten von meiner schönen Braut?«
    »Sie wartet auf die Hochzeit«, erwiderte Asgeir. Sein unsteter Blick wanderte zwischen Sven und Hoskuld hin und her. Er misstraute beiden, zumal er immer noch nicht seinen kompletten Anteil am Raub von Skollhaugen erhalten hatte.
    »Ich auch«, stellte Hoskuld fest. »Ich habe ihr eine Zusammenstellung aller Geschenke zukommen lassen, die sie zur Hochzeit erhalten wird. Sie hat sich noch nicht dazu geäußert.«
    »Hat sie schon. Du sollst noch etwas drauflegen.«
    Hoskuld zog verärgert die Augenbrauen zusammen. »Sie bekommt mehr, als Thoralf ihr geboten hat.«
    »Aber nicht genug, um zufrieden zu sein.«
    »Was soll das?«, ereiferte sich Hoskuld. »Sie bekommt alles, alles, alles, was ich besitze.« Er holte mit den Armen weit aus und stieß dabei gegen Sven.
    »Und was hast du dann noch?«, spottete dieser.
    »Ich habe Gunnardviga, und damit besitze ich wieder das, was ich besessen habe, und sie dazu.« Selbstzufrieden strich Hoskuld sich über die Brust.
    »Und wann bekomme ich endlich meinen Anteil?« Asgeir reckte sein spitzes Kinn vor. Mit seinem dunklen, kurz geschnittenen Bart wirkte er wie eine Krähe, die auf Hoskuld einhacken wollte.
    »Nach der Hochzeit«, erwiderte dieser kühl. »Du hast doch schon etwas bekommen.«
    »Ganz recht, etwas«, keifte Asgeir. »Dafür hätte ich nicht mal einen Fuß aus Grondalr gesetzt.«
    »Raffgierig bist du. Absprache ist Absprache. Du bekommst deinen Teil zur Hochzeit.«
    »Warum erst zur Hochzeit? Gunnardviga ist dir sicher, wird Thoralf nicht heiraten, auch wenn er zurückkommen sollte. Er besitzt ja nichts mehr, keinen Hof und keine Reichtümer.«
    Mit geschwellter Brust stolzierte Hoskuld um Asgeir herum. »Du könntest sie beeinflussen, mich doch nicht zu heiraten. Ich traue dir nicht.«
    »Was, du traust mir nicht?« Asgeir packte Hoskuld am Mantel und schüttelte ihn. »Ich habe alles riskiert, damit du deinen Willen bekommst. Gunnardviga ist nicht versessen auf dich, du bist nicht der Held, den sie sich als Mann wünscht. Du kannst von Glück sagen, dass sie so selbstsüchtig ist und mehr nach Schmuck, Kleidern und Pelzen schielt als nach dir.«
    »Das sagst ausgerechnet du verkrüppelter Baum«, wehrte sich Hoskuld. »Du solltest froh sein, wenn du an meinem Tisch

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