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Wogen der Liebe

Wogen der Liebe

Titel: Wogen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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sitzen …«
    Weiter kam er nicht. Ein Faustschlag Asgeirs, genau auf Hoskulds Kinnspitze gerichtet, streckte ihn nieder.
    »Was fällt dir ein?«, brüllte Sven und schlug seinerseits auf Asgeir ein.
    »Er ist ein Betrüger. Er will mich um meinen Anteil bringen.«
    »Du beleidigst den Sohn des Jarls!« Sven versuchte, mit der Faust Asgeirs Gesicht zu erreichen, doch Asgeir konnte ihn mit seinen langen Armen erfolgreich abwehren. »Was wollt ihr von mir?«, schrie er. »Ich war doch immer euer Freund. Hätte ich sonst bei dem Überfall mitgemacht?«
    »Nur weil du gierig auf deine Belohnung warst«, erwiderte Sven. »Bis jetzt warst du Thoralfs Hund, der ihm ständig hinterhergelaufen ist.«
    »Doch nur zum Schein«, wehrte sich Asgeir. »Wie sonst sollte ich alles auf Skollhaugen ausspionieren?«
    »Spioniert hast du, aber im Auftrag deiner Schwester. Und jetzt spionierst du wohl hier?«
    »Wie kommst du darauf? Natürlich nicht!«
    »Bloß damit du es weißt«, mischte sich Hoskuld ein, der sich wieder aufgerappelt hatte und sich mit dem Ärmel über sein blutendes Kinn wischte. »Wenn ich Gunnardviga heirate, dann hat sie mir zu gehorchen. Sie war zu lange allein, um sich einem Mann unterzuordnen. Ich werde sie gefügig machen, darauf kann sie sich verlassen.«
    »Ist mir doch egal. Ich bin froh, wenn sie mir nicht immer Befehle erteilt. Asgeir, mach dies, Asgeir, mach das. Was tut sich auf Skollhaugen, was hat sich verändert? Ich will nicht mehr ihr Laufknecht sein. Du hast mir versprochen, dass ich dann Herr auf Grondalr bin.«
    »Ja, ja, wenn es so weit ist«, wich Hoskuld aus. »Ich sagte doch, nach der Hochzeit.«
    »Wann findet denn nun endlich die Hochzeit statt?«
    »Zu Ostara, der Tag- und Nachtgleiche. Das ist schon bald. Gunnardviga wird sonst ihr edles Kleid beschmutzen.«
    »Ach was! Sie besitzt Pelze und schöne Lederstiefel. Ihr könnt ebenso gut jetzt heiraten.«
    »Ich bestimme, wann geheiratet wird«, widersprach Hoskuld. »Und nun troll dich, du hast hier nichts verloren.«
    »Ihr habt etwas vor mir zu verbergen, aber ich werde es herausfinden. Wenn ihr mich betrügt, dann wird meine Rache schrecklich sein. Und Gunnardviga wird dich nicht heiraten!«
    Sven und Hoskuld brachen in höhnisches Lachen aus. Beleidigt kletterte Asgeir auf sein Pferd, das ebenso krumm und verwachsen wirkte wie er selbst.
     
    Währenddessen stand Gunnardviga mitten im Küchenraum ihres Hauses. Es war nicht so groß wie das von Fürst Ragnvald, besaß nur eine kleine Halle, die jetzt mit Fellen und Decken zugehängt war. Die Wärme musste im Mittelraum gehalten werden, wo sich alle aufhielten, sowohl Herrin Gunnardviga als auch das Gesinde, das arbeitete. Neben der Feuerstelle kniete eine Magd und scheuerte mit Sand einen großen Eisentiegel.
    »Der ist nicht sauber genug. Putz weiter!«
    Empört hob die Magd den Kopf. Es war niemand anders als Dalla. »Wie behandelst du mich?«, fauchte sie. »Wir waren einmal Freundinnen.«
    »Stimmt, das waren wir. Aber das ist ja nun vorbei. Ihr seid Sklaven wie alle anderen auch, und ich behandle euch wie all mein Gesinde.« Gunnardviga griff zu einer Rute. »Und wenn du es noch einmal wagst, die Stimme gegen deine Herrin zu erheben, wirst du meine Rute zu spüren bekommen. Arbeite endlich!«
    Widerwillig beugte sich Dalla wieder über die Pfanne. In ihr gärte ohnmächtige Wut. Dass es einmal so kommen würde, hätte sie in ihren schlimmsten Träumen nicht geahnt. Dabei verspürte sie noch den Nachhall des Triumphes, als die verhasste Viviane zum Tode im Moor verurteilt worden war und sie bei der Opferung dabei sein konnte. Mit eigenen Augen wollte sie sehen, wie diese Verbrecherin und Unruhestifterin im Moor versank, auf dass sie und ihr böser Geist nie wiederkehren mögen. Zu verlockend war die Zukunft auf einem großartigen Fürstenhof, in der Nähe der reichen und schönen Gunnardviga, die bald ihre Schwägerin werden würde. Sich in ihrer Nähe zu sonnen, etwas von dem Glanz abzubekommen, war Dallas ersehntes Ziel. Allein dadurch hoffte sie, auch einen mächtigen und reichen Fürstensohn als Bräutigam auf sich aufmerksam machen zu können. Und sie wusste zu schmeicheln, hätte sich von Gunnardviga bestimmt viele schöne und begehrenswerte Dinge wie Kleider, Schmuck, Pelze, Zierrat und Leckereien erbettelt. Und jetzt kniete sie hier neben der rußenden Feuerstelle und scheuerte eine fettige Pfanne!
    Die Tür zum Stall öffnete, sich und Halveig kam mit zwei vollen

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